
Leichenspende
Leichenspenden gibt es nicht. Wenn Sie wirklich gestorben sind können die Organe nicht mehr verwendet werden. Also gut überlegen.
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01. November 2012 15:22; Akt: 02.11.2012 10:21 Print
Facebook-Nutzer können neu ihren «Freunden» kundtun, dass sie im Todesfall ihre Organe spenden wollen. (Bild: AP Photo/Manuel Balce Ceneta / 20 Minuten Online)
Neu können Schweizer Facebook-Nutzer auf ihrer Seite kundtun, dass sie Organe spenden wollen. In den USA und Grossbritannien ist die Funktion bereits seit Mai vorhanden - laut einer Medienmitteilung von Facebook hat sie dort «zu einem merklichen Anstieg» von potenziellen Organspendern geführt.
Die Schweiz hat NachholbedarfWie eine Facebook-Sprecherin gegenüber 20 Minuten Online erklärte, wird die Funktion «im Laufe des heutigen Tages in der Schweiz ausgerollt». Um sich daraufhin im weltgrössten sozialen Netzwerk als Organspender einzutragen, erstellt man in der Chronik (Timeline) ein neues «Lebensereignis». Wie dies funktioniert, wird auf der Facebook-Hilfeseite erklärt. Neu prangt dann unter dem gewählten Datum der Chronik-Eintrag «Hat sich für Organspende entschieden».
Ob der Organspende-Eintrag für alle Facebook-Freunde einsehbar ist, hängt von den Privatsphäre-Einstellungen ab und kann frei gewählt werden.
Im Todesfall
Der Eintrag erfolge freiwillig, betonen die Verantwortlichen. Sie erhoffen sich dadurch, dass der Mangel an Organspendern in der Schweiz abnimmt. Jährlich sterben rund 100 Menschen, weil für sie nicht rechtzeitig ein lebensrettendes Organ zur Verfügung steht.
Der Direktor von Swisstransplant, der Mediziner Franz Immer, spricht von einem wichtigen Anstoss: «Rund
Ziel: Mehr «Leichenspenden»
In der Schweiz werden mehr sogenannte «Leichenspenden» benötigt - also Leute, die im Todesfall bereit sind, ihr Herz oder ein anderes Organ von Ärzten entnehmen zu lassen. «Die Willensbekundung betrifft in erster Linie eine Spende nach dem Tod», erklärt der Swisstransplant-Direktor. «Lebendspenden dürfen in der Schweiz von Gesetz wegen nur bei naher sozialer Bindung der Personen erfolgen.»
Wie der Direktor von Swisstransplant weiter ausführt, kann die Organspender-Funktion bei Facebook auch zu heiklen Situationen führen. «Was wir ausdrücklich nicht möchten ist, dass Personen das World Wide Web nutzen, um Organe zu finden. Hierzulande kann eine Lebendspende nur bei Personen mit naher emotionaler Bindung stattfinden.» Bevor es zu einer Lebendspende komme, müssten die Personen in den Transplantationszentren verschiedene Gespräche und Tests über sich ergehen lassen. Falls Ungereimtheiten auftauchen, werde keine Transplantation durchgeführt.
Zuckerbergs Initiative
Dass Facebook seine über 900 Millionen Mitglieder zum Organspenden ermuntert, ist auf das persönliche Engagement von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg zurückzuführen. Der Selfmade-Milliardär hat auch schon im US-Fernsehen für das Anliegen geworben.
In Kalifornien, wo ein regionales Register für Organspender geführt wird, ist die Registrierungsrate um 5000 Prozent angestiegen, seit Facebook die Funktion eingeführt hat.
Wer die Kommunikationsfunktion zur Organspende auf Facebook nutzt, selbst jedoch noch keine Spenderkarte besitzt, kann diese via Facebook bei Swisstransplant bestellen. Da in der Schweiz kein landesweites Spenderegister geführt wird, empfiehlt es sich nach wie vor, eine ausgefüllte Spenderkarte bei sich zu tragen.
(PD/dsc)
Leichenspenden gibt es nicht. Wenn Sie wirklich gestorben sind können die Organe nicht mehr verwendet werden. Also gut überlegen.
Nicht jeder kann sich vorstellen, das Leben als etwas Endliches zu akzeptieren, gell Will Tell. Auch ich lebe seit langer Zeit mit der Haltung, es ist fertig wenn fertig ist. Und nicht ich bestimme dies! Zudem möchte ich um keinen Preis das Herz eines Anderen in meiner Brust.
Aber ich habe schon seit Jahren einen Spendeausweis - Denn wenn ich schon zu früh von dieser Welt gehen muss, wieso nicht einem oder sogar mehreren anderen eine neue Chance im Leben schenken? Ich brauche meine Organe ja nich mehr!
Ich weiss ja nicht, wie es euch geht...
Aber ich habe schon seit Jahren einen Spendeausweis - Denn wenn ich schon zu früh von dieser Welt gehen muss, wieso nicht einem oder sogar mehreren anderen eine neue Chance im Leben schenken? Ich brauche meine Organe ja nich mehr!
Spendeausweis
An alle, die spenden möchten, aber den Ausweis nicht in der nächsten Arztpraxis holen möchten: Auf der Swisstransplant-Website kann der Ausweis entweder bestellt oder heruntergeladen werden. Ausfüllen (man kann auch bestimmte Organe, z.B. Herz weglassen), ins Portemonnaie stecken, fertig. Es ist wirklich ein minimer Aufwand, man muss sich nirgends registrieren. Die Schweiz führt kein Spenderregister, es ist lediglich eine Willensäusserung, die ihr jederzeit anpassen könnt (!). Also, falls ihr dazu bereit seid, äussert das auch. Vielleicht rettet ihr ein Leben :)
Leichenspende
Leichenspenden gibt es nicht. Wenn Sie wirklich gestorben sind können die Organe nicht mehr verwendet werden. Also gut überlegen.
Ich trau der Medizin nicht
Jahrelang hatte ich einen Spenderausweis. Aber es gibt keine weltweite Übereinstimmung darüber, was als tot gilt und es ändert auch alle paar Jahrzehnte. Und Angestellte aus dem Spital haben mir üble Storys erzählt über den Umgang mit Spendern. Weil die ja "tot" sind, gell! Die Schulmedizin ist nicht halb so schlau, wie sie tut. Also hab ich meinen Spenderausweis gegen eine Patientenverfügung getauscht und verweigere jegliche Spende. Abgesehen davon würd ich auch lieber sterben als Teile eines Fremden in mir zu tragen.
Hirntod
Eigentlich eine klare Sache, dass man mit funktionierenden Organen nichts mehr machen kann, wenn man Hirntod ist ... obwohl viele Menschen ja auch so ganz gut ohne Hirn klarkommen, wenn man hier so liest