Als die Besitzer eines Commodore-Amiga-Heimcomputers nach November 1987 ihren PC einschalteten, konnte es durchaus sein, dass sie statt mit dem üblichen Startbildschirm mit einer befremdlichen Meldung begrüsst wurden: «Something wonderful has happened Your AMIGA is alive !!! and, even better... Some of your disks are infected by a VIRUS !!!» Sie waren Opfer des ersten Amiga-Virus geworden.
Die besten Schweizer Games 2013Wo Games zu Kunst werdenSchweizer Games im Anflug
Video Arcade closed. Reopening everywhere.
Die Ausstellung «Video Arcade closed. Reopening everywhere» findet im Rahmen des Animationsfilm-Festivals Fantoche in Baden statt. Die Ausstellung entstand als Zusammenarbeit von Fantoche, ZHdK Gamedesign und gameZfestival. Sie dauert vom 4. bis 8. September.
www.fantoche.ch
gamedesign.zhdk.ch
www.gamezfestival.ch
Was die meisten nicht wussten: Das Virus kam aus der Schweiz, geschrieben von der SCA – der Swiss Cracking Association. Cracking Groups waren gewissermassen der Volkssport der damaligen Gamerszene. Crackers knackten kopiergeschützte Games und tauschten sie untereinander an sogenannten Copy-Parties, verschickten sie per Post oder stellten sie später in sogenannten Bulletin Boards online zur Verfügung. Oft ergänzten sie die Games mit eigenen Logos, Grüssen und bisweilen auch Spielhilfen. Was noch weniger wussten: Das Virus war aufgrund der Wette entstanden, dass es nicht möglich sei, einen Virus mit nur 1024 Zeichen zu erschaffen. Es war möglich, wie SCA bewies.
Krieg der Cracker
In der Schweiz bekämpften sich verschiedene Cracker-Szenen, darunter die Atari-ST-Szene und die Amiga-Szene, zu der die eingangs erwähnte SCA gehörte. Meist ging es darum, sich im Knacken der Spiele zu übertrumpfen und als Erster ein frei kopierbares Game anzubieten. Aber sie massen sich auch darin, wer mit einem flashigeren Logo das jeweilige Game verzierte. Da die Games in mühsamer Weise deassembliert – das heisst der Programmiercode in lesbare Computerbefehle aufgespaltet – und analysiert werden mussten, lernten die Cracker zwangsläufig einiges über die Gameprogrammierung.
Dies wiederum führte dazu, dass Exponenten der Crackerszene begannen, ihr Leben mit sogenannten Portierungen zu verdienen: Im Auftrag des Schweizer Publishers Linel konvertierten sie Atari-Games für den Amiga. Andere schrieben ihre eigenen Spiele, die Namen wie «Rolling Ronny», «Dugger», «Leonardo» und «Clown-o-Mania» trugen.
Kultige Games
Manche Spiele erreichten sogar Kultstatus. Für das Action-Rollenspiel «Traps’n’Treasures», das 1993 erschien, wurden auf Ebay zum Beispiel bereits 220 Euro geboten. Andere Spiele wie «War Heli» (1987) des Entwicklerteams Argonica verfügten nicht nur über Speicherpunkte – eine Seltenheit damals - sondern auch ausgeklügelte Kopierschutzmechanismen. Kein Wunder: Die Entwickler stammten alle aus der Crackerszene und wussten um die Kniffe ihrer Kollegen.
Beide Games - «Traps’n’Treasures» und «War Heli» - sind nun im Rahmen der Game-Ausstellung «Video Arcade Closed. Reopening everywhere.» am Filmanimationsfestival Fantoche zu sehen. Organisiert wird die Ausstellung von der Studienvertiefung Gamedesign der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). «Wir wollen einen kleinen Einblick in die Gameszene 1987 geben und sie den aktuellen Entwicklern gegenüberstellen», sagt René Bauer von der ZHdK. In der Ausstellung werden sowohl die Ur-Games aus Schweizer Spielschmieden wie auch aktuelle Games des Studiengangs an der ZHdK gezeigt.
Mehr am ersten Gamesfestival
Die Ausstellung am Fantoche bildet indessen nur den Auftakt zu einer grösseren Show: Im Oktober findet in Zürich mit dem «gameZfestival» das erste grosse Gamefestival der Schweiz statt. «Am Gamezfestival werden wir weitere Spiele der Urszene zeigen und vertiefte Einblicke in die damalige Crackerszene bieten», sagt Bauer. Apropos Crackerszene: Mit dem Verschwinden der Atari- und Amiga-Computer lösten sich auch die Szenen weitgehend auf; manche der Exponenten besetzen heute namhafte Positionen in der Wirtschaft.
Die Ausstellung am Fantoche-Festival findet vom 4. bis 8. September in Baden statt, das gameZfestival wird vom 4. bis 6. Oktober in Zürich durchgeführt.
«Traps’n’Treasures»
(YouTube)
«Leonardo»
(YouTube)
«Rolling Ronny»
(YouTube)
«Clown-o-Mania»
(YouTube)
Der erste Amiga-Virus
(YouTube)
Schweizer Pioniere
Linel war genau gesagt kein Publisher (Vertrieb), sondern Hersteller und erst noch eines der ganz wenigen Schweizer Entwicklerunternehmen zu dieser Zeit für Spiele. Der bekannteste Titel war 1991 die Filmumsetzung der Unendlichen Geschichte 2.
SF Doku: Kap der digitalen Hoffnung
so hat der Titel der Doku geheissen. gibt es die irgendwo im Netz?
Link Bild 7
Hat einen Link in der Beschreibung der Bildschtrecke (Bild 7).Zur Doku selber. Schade, dass sich die Jungs damals erklären mussten, wieso Sie eine "Kriegszenerie" gewält haben... und darüber sprechen mussten, dass Sie trotzdem Chrîsten sind .. andere Zeien halt ^^
Die Sendung ist auf srf.ch abrufbar
CH-Szene
Die CH-Cracker- und Coder-Szene ist noch ein paar Jahre älter. Bereits zu 8-Bit-Zeiten (CPC464) wurden Games gecrackt und Demos gecodet. Man hängte es damals nicht an die grosse Glocke, weil es 1. illegal war und 2. ohnehin kaum einer wusste was wir genau taten und vor allem kaum absehbar, was für einen Einfluss dies alles auf die digitale Zukunft haben wird.
einfluss,eher ausfluss....
okey wir haben gehackt,gecrackt,schräge sachen programmiert und ich habe auch damals amiga games programmiert... und heute,arbeiten wir irgendwo in der it-branche,mit etwas mehr pc-nostalgiewissen,das wars dann auch,es waren spielereien,weil einfach so simpel einfach war!
Cool
Die haben's drauf. Frage mich einfach, wie die das gelernt und gemacht haben. Heute gibt es Youtube, Lernvideos, und man kann in Foren sich informieren, wenn man was sucht, oder nicht weiter kommt. Da gab es ja noch kein Internet, nichts..... Man musste sicher die richtigen Leute kennen. Respekt!
learning by doing
learning by doing , so war es bei mir damals auch. wenn du Glück hattest , konntest du Bücher Kaufen oder kanntest jemanden aus der Szene der gewillt war dir etwas beizubringen (Selten der Fall)
nicht wirklich
Mit Youtube Videos kommst du Heute auch nicht weit wenn du richtiges Entwickeln lernen willst...
Wie gelernt?
Learning by doing, Bücher wie Amiga Intern, Systemdokus, BBS, Treffen AFK
Es gab ein Netzwerk vor dem Internet
Nicht ganz richtig. Es gab wir im Beitrag geschrieben Bulletin Boards, FidoNet, BBS Mailboxen und mein damaliger Favorit war die Zottelbox. Auch da gab es schon regen Austausch unter den "Kundigen". Es war halt noch nicht mit Maus und Touchscreen bedienbar und damit nicht der breiten Masse zugänglich.
Antares Vergessen D:
ANTARES by Nightmare Productions (Unterentfelden/Aargau) Wahnsinns Soundtrack :D