Für viele Handy-Besitzer ist sie ein grosses Ärgernis: Die automatische Vertragsverlängerung ihres Abos um ein weiteres Jahr. Denn wer den Kündigungstermin verpasst und dennoch den Anbieter wechseln will, den kommt das teuer zu stehen. Bis zu 600 Franken Busse kostet die Auflösung eines laufenden Handy-Vertrags. Pikant: Seit Juli könnte diese Praxis eigentlich eingeklagt werden. Grund ist eine Verschärfung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). Gemäss diesem Gesetz sind solche Klauseln nicht mehr gültig, wenn sie die Konsumenten erheblich und ungerechtfertigt benachteiligen.
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Automatische Vertragsverlängerungen - was halten Sie davon?
Kündigungsfristen
Während Swisscom die automatische Vertragsverlängerung abgeschafft hat, verlängern sich die Handy-Verträge bei Sunrise und Orange nach Ablauf der Mindestlaufzeit weiterhin automatisch um ein Jahr. Sie können darauf nur einmal jährlich spesenfrei gekündigt werden -bei Swisscom jederzeit mit einer Frist von 60 Tagen. Bei Sunrise beträgt die Kündigungsfrist zwei Monate. Bei Orange 30 Tage. Ralf Beyeler von Comparis empfiehlt den Kunden, schriftlich und eingeschrieben ein Kündigungsschreiben zu verfassen. Wer den genauen Kündigungstermin nicht kennt soll schreiben, dass man auf den nächsten ordentlichen Termin kündigen möchte. Ausserdem sollte man von den Anbietern eine schriftliche Kündigungsbestätigung verlangen. (jep)
Doch bisher hat sich niemand getraut, die Telekom-Riesen vor Gericht zu bringen. Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) kritisiert zwar die «Knebelverträge» als konsumentenfeindlich und intransparent, hält sich aber mit rechtlichen Schritten zurück. «Wegen unserer beschränkten Mittel müssen wir sorgfältig abwägen, welche Klagen wir erheben», sagt Geschäftsleiterin Sara Stalder. Dafür will die Konsumentenschützerin den Bund in die Pflicht nehmen, welcher ebenfalls eine Klage gegen die automatische Vertragsverlängerung einreichen könnte.
«Keine Klagen aus dem Volk»
Doch dort winkt man ab. Laut Guido Sutter vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat der Bund noch keine gerichtliche Klage wegen missbräuchlicher Vertragsklauseln angestrengt. «Voraussetzung für eine Klage sind Beanstandungen aus dem Volk, wobei das Seco seit dem 1. Juli noch keine erhalten hat», sagt Sutter.
Für Oliver Sidler von der Schlichtungsstelle Ombudscom kein Wunder. «Offensichtlich ist den Kunden das verschärfte Gesetz noch gar nicht bekannt.» Ombudscom sei schon zuvor immer wieder von Personen kontaktiert worden, die sich weigern, die Strafgebühren bei einer Kündigung des Abos zu zahlen. Mit Erfolg: «Oft können wir zusammen mit den Anbietern eine Lösung finden.»
«Kunden einschüchtern und verunsichern»
Doch meist kommt es gar nicht so weit, dass sich die Kunden überhaupt wehren. «Die Anbieter schaffen es immer wieder, die Kunden einzuschüchtern und zu verunsichern», sagt Ralf Beyeler, Telekom-Experte von Comparis. So würden die Anbieter beispielsweise sagen, eine Kündigung sei ungültig, obwohl dies nicht stimme. Oder der Kundendienst kann nicht beantworten, auf wann der Kunde kündigen kann. «Nach solchen Aussagen gibt ein Grossteil der Kunden auf und verzichtet entweder auf einen Wechsel oder zahlt die Strafgebühren.»
Beyeler bedauert denn auch, dass der Bund bisher nicht gegen die automatische Vertragsverlängerung geklagt hat. Für ihn ist klar: «Orange und Sunrise dürften diese Praxis wohl nur ändern, falls sie von einem Gericht dazu gezwungen werden.» Diese Aussage bestätigt eine Nachfrage bei den beiden Anbietern. Orange hat laut Sprecherin Therese Wenger eine Aufhebung bereits evaluiert. «Regelmässige Kundenbefragungen zeigen aber, dass für den grössten Teil der Kunden der Bezug eines vergünstigten Mobiltelefons klar Vorrang hat vor dem Bedürfnis, den Vertrag jederzeit per Monatsende kündigen zu können.»
Swisscom hat bereits reagiert
Auch bei Sunrise will man von sich aus die «Knebelverträge» nicht abschaffen. Laut Sprecher Tobias Kistner beobachte man die Auswirkungen der Gesetzesrevision. «Wenn sich daraus ergeben sollte, dass solche Verträge rechtswidrig sind, werden wir unsere Klauseln entsprechend anpassen.» Im Gegensatz zu Sunrise und Orange hat die Swisscom
vorausschauend reagiert. Sie hat bereits im letzten Jahr die automatischen Vertragsverlängerungen abgeschafft.
Orange, unlauterer Wettbewerb
Wir haben als Verkaufstelle einen Abo-Wechsel von Orange zu Swisscom termingerecht ausgeführt. Nachträglich musste die Kundin noch Fr. 300.- Busse bezahlen, weil sie im Jahre 2008 einen Vertrag unterschrieben hat, wonach sie einen Monat vor Termin kündigen muss, sonst läuft das Abo ein Jahr weiter. Das wäre ja noch O.K. Dass wir aber als Verkaufsstelle keinen Vermerk im Tool von Orange haben, das ist unlauterer Wettbewerb! Nachdem meine Interventionen nicht gefruchtet haben, wird das ein Nachspiel haben. Ich warte auf die Rechnung, dann ziehe ich es weiter!
Rechtsschutz, dass ich nicht lache
Die Telekomriesen sind ja noch gar nichts. Ich habe bei der Orion eine Rechtsschutzversicherung aufgeschwatzt bekommen und diese für ein Jahr abgeschlossen. Als ich diese nach ca 3 Jahren kündigen wollte, kam ein schreiben zurück, dass sich die versicherung automatisch um weitere 6!!! Jahre verlängert habe....
naja...
naja, stellt euch vor, der vertrag würde nicht automatisch verlängert werden. jemand denkt nicht dran und hat eines morgens ein handy, welches abgestellt wurde.
Darum halt eben Swisscom
Ich glaube du hast es nicht verstanden. Das Abo bleibt bestehen, aber nach 1 oder 2 Jahren kannst du es auf die nächsten 60 Tage künden, jederzeit! So handhabt es die Swisscom. Da wirst Du nicht gezwungen nochmals 1 Jahr das Abo zu behalten, bei Ablauf der Kündigungsfrist. Finde ich Fair
falsch
falsch. Der Vetrag müsste nach Ablauf der Vertragsdauer jederzeit kündbar sein. Max. 1 Woche Kündigungsfrist.
So schlimm?
so schlimm? lieber 1 jahr länger zahlen als neu aktivieren zu lassen?
Kein Handy
Apropos Vertrag mit Handy. Es gibt auch den Vertrag ohne Handy, welcher CHF 20.00 günstiger ist. Macht pro Jahr CHF 240.00. Mal ehrlich? wer braucht jedes Jahr ein neues Handy?
Nie mehr Orange!!
Als ich nach 2 Jahren, so war der Vertrag (2 Jahre Simlok) die Entsperrung von meinem IPhone von Orange verlangte, durfte ich noch 14 Franken bezahlen!!! Bravo Orange verbirgt sich hinter angeblichen Klauseln im Vertrag!! Abzuzocken bis zum Schluss!! Es geht nicht um die 14 Franken, es geht um so behandelt man keine Kunden! Bei Swisscom genügt ein SMS und das Gerät ist entsperrt! Danke Orange, aber ich werde NIE mehr ein Vertrag bei Orange machen!
Orange ist ok...
Ich bin mit Orange zufrieden und erhalte für 25CHF im Monat unlimitiert SMS, 1GB Daten, unlimitiert telefonieren auf Orange und Festnetz. Dies bietet kein andere Anbieter. Es lebe Orange Young