

Scheindemokratie
Solange die Pharmalobbysten im Parlament sitzen, wird sich nichts ändern...
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25. Oktober 2017 13:10; Akt: 29.10.2017 08:41 Print
Das Problem bei Pflanzenschutzmitteln wie Glyphosat ist: Sie wirken nicht nur gegen Schädlinge und Krankheiten – ihre eigentlichen Ziele –, sondern geraten auch mit anderen Organismen in Kontakt, belasten Böden und Gewässer und finden sich schliesslich auch in unseren Lebensmitteln wieder (siehe Box 2).
Was ist Glyphosat?Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass man auch im menschlichen Körper und seinen Ausscheidungsprodukten Glyphosat nachweisen kann. Bereits 2016 berichtete die Heinrich-Böll-Stiftung, 75 Prozent der Deutschen seien deutlich mit Glyphosat belastet.
Nun zeigt eine Studie im «Journal of the American Medical Association»: Die Belastung nimmt in Ländern wie den USA, in denen das Mittel flächendeckend eingesetzt wird, weiter zu.
Daten sprechen deutliche Sprache
Das Team um Paul J. Mills von der University of California in San Diego hatte für die Arbeit die Urinproben von 100 US-Amerikanern aus den Zeiträumen 1993 bis 1996 und 2014 bis 2016 miteinander verglichen.
Dabei zeigte sich, dass der Anteil von Glyphosat und eines seiner Stoffwechselprodukte deutlich zugelegt hat. Die Belastung sei im Untersuchungszeitraum um rund 500 Prozent gestiegen, so die Forscher. Zwar befänden sich die Werte im Mikrogrammbereich, aber die steigende Dosis sei trotzdem bedenklich.
Vor allem, da immer noch unklar ist, was Glyphosat im menschlichen Körper anstellt. Tierstudien haben aber den Verdacht erregt, das Mittel könnte erbgutschädigend sein. Seit 2015 wird es von der WHO-Behörde International Agency for Research on Cancer als «wahrscheinlich krebserregend für den Menschen» geführt.
Unentschlossene Politik
Vor diesem Hintergrund wird dieser Tage von den EU-Mitgliedsstaaten über eine Zulassungsverlängerung diskutiert. Ursprünglich hatte die EU-Kommission geplant, die Zulassung des Mittels um weitere zehn Jahre zu verlängern. Doch am Dienstag ist sie davon abgerückt: Neu strebt die Behörde eine Verlängerung von lediglich fünf bis sieben Jahren an.
Wie das Ganze ausgeht, steht noch in den Sternen. Die EU gab am Mittwoch bekannt, die Entscheidung über die Zukunft des Glyphosat noch einmal verschoben zu haben. Konkret teilte die EU-Kommission mit, dass im zuständigen Fachausschuss «keine Abstimmung» zu der Frage stattgefunden habe. Die Behörde kündigte an, in Kürze einen Termin für ein weiteres Treffen bekannt zu geben.
Entschlossener zeigen sich da die Franzosen: Die Regierung hat Ende September angekündigt, den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat im Alleingang für die kommenden fünf Jahre komplett zu verbieten.
(fee)
Solange die Pharmalobbysten im Parlament sitzen, wird sich nichts ändern...
Wieso vergiften uns unsere Politiker? Was können wir dagegen tun?
Und dann wird man immer noch belächelt und als etwas seltsam angeschaut wenn man auf Selbstversorger macht. Also mein Gemüse hat weder Glyphosat noch sonnst irgendwelche Chemie drinn. Und es schmeckt trotzdem wunderbar
Dezimierung
Das Mittel stoppt das Pflanzen Wachstum, möglicherweise verursacht es auch Unfruchtbarkeit! Wie z.B. Gen. Soja.
In Bio-Produkten ist G: verboten
...und so kann man den Produzenten die rote Karte zeigen, indem man saisonal regional bio, am besten Demeter einkauft. Unsere Regierung ist ja nicht fähig und willens, G. zu verbieten, obwohl es auch einen guten Anteil am Insektensterben hat. Alles, was für die breite Masse verbessert werden muss, muss daher von der Basis her kommen. Die Macht des Konsumenten ist fast grenzenlos - so er sie denn nutzt.
Sarkastisch
Logisch. Irgendwie müssen wir ja frührer sterben. Ansonsten kommen die Banker nicht an das Pensionskassengeld
Absolute Sauerei
Für was haben wir eigentlich soviel kontrollorgane, wenn die ihre Arbeit nicht recht machen? Brauchts echt noch Kontrollöre die unsere Kontrollöre kontrollieren? Was anderes als die Schutzwerte anzupassen haben die wohl nicht auf lager... also wer ist nun verantwortlich für diesen riesen skandal? Ich hab keine lust vergiftetes Essen zu mir zu nehmen!!! Da muss gehandelt werden, und zwar schon gestern und nicht erst morgen!
Kennst Du den Spruch...
Wo viele kleine Leute viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern. Wir können von oben nichts erwarten, die Regierung wurde längst an die Konzerne und Banken verkauft. Also muss es von der Basis kommen. Du hast die Macht, nur noch Bio-Lebensmittel zu kaufen, denn in denen hat es kein Glyphosat. Wenn das alle tun würden, wäre bald Schluss mit Chemie auf unseren Feldern.
Es ist schlimmer
Schaut Euch den Film " roundup-der Prozess" an auf arte-TV und googeln. Es sind auch andere Dokus zum Thema im Netz. Es nicht das Krebsrisiko sondern andere Wirkungen von glyphosat die es absolut verwerflich machen!
@Katinka
Welche Wirkungen z.B.? In Dokus werden vielfach einseitige und verzerrte Bilder der Realität gezeichnet. Gute Dokus zeichnen sich dadurch aus, dass Sie quellverweise auf wissenschaftliche Primärliteratur enthalten. Ich für meinen Teil überspringe lieber das Mittelsmedium "Doku" (welches all zu oft als Propagandawerkzeug missbraucht wird), lese aber liebend gern die zugrundeliegende Primärliteratur, sofern vorhanden.
@Bill
Haben Sie den Film gesehen und gut hingeschaut? Glyphosat ist ein Kolloidbildner, heisst, es bindet Mengen- und Spurenelemente an sich und hält sie im Boden fest. Die Pflanzen die auf einem "abgespritzten" Boden wachsen, können die Nährstoffe nicht aufnehmen und somit stehen diese auch im Futter nicht zur Verfügung. Siehe auch den Dänischen Schweinezüchter gegen Ende des Filmes. Glyph. ist auch als Antibiotikum eingesetzt worden oder wird noch: wie war das jetzt noch einmal mit übermässigem Einsatz von Antibiotika? Schon in der Nahrung von Milch-und Fleischlieferanten vorhanden, Grossartig?
@Katinka
Habe ich nicht. Wie gesagt, ich überspringe lieber die ideologisch vorbelasteten Dokus und stürze mich auf wissenschaftliche Studien. Ihre Behauptung bezgl. Bindung von Spurenelementen wäre nämlich so ein Punkt, den ich sicher nicht einfach blind glauben würde, nur weil es in einer Doku erzählt wird. Und siehe da: Die wissenschaftliche Fachliteratur spricht eine andere Sprache. Man lese "Glyphosate Effects on Plant Mineral Nutrition, Crop Rhizosphere Microbiota, and Plant Disease in Glyphosate-Resistant Crops", abschnitt "Effects of Glyphosate on Mineral Content of Soils".
ARTE-TV
Ok, ich habe meine Aufgaben gemacht und den Abschnitt gelesen. Die Verfasser der Studie sind alle im Agro-Business tätig (und sprechen übrigens auch im bösen Film) und werden sich kaum ins eigene Fleisch schneiden. Tatsache ist, dass Glyph. ursprünglich als Chelatbildner patentiert wurde ( falsches Wort oben). Studien können übrigens auch als Propaganda missbraucht werden. Ende
@Katinka - Ad Hominem
Selbst wenn die Verfasser im Agro-Business tätig wären (wofür ich keine Anhaltspunkte finden konnte) sagt das alleine ja noch nichts über die Stichhaltigkeit der Resultate aus. Wenn die Studie methodologische Fehler hat könnte man diese aufzeigen, unabhängig davon wer sie durchgeführt oder finanziert hat. Da Sie das nicht tun und stattdessen die Verfasser direkt angreiffen nehme ich an, dass es an den Resultaten nichts auszusetzen gibt? Ja, Studien kann man auch als Propagandawerkzeug missbrauchen. Dafür muss man aber ganz andere Hürden überwinden als bei einem Filmchen.