Elektroschrott«E-Zigaretten gehören definitiv nicht hierhin»
E-Zigaretten, sogenannte Vapes, landen regelmässig im Abfall bei den Batterien – weil sie einen Akku enthalten. Doch das ist falsch.
Darum gehts
E-Zigaretten werden kaum richtig entsorgt.
In Embrach ZH landeten zahlreiche gebrauchte Vapes in der Batterie-Entsorgung.
Sie müssen jedoch den Verkaufsstellen zurückgebracht werden – denn sie gelten als Elektroschrott.
Immerhin: Je nach Entsorgungsstation werden Falsch-Einwürfe aber noch nachsortiert.
«Ich dachte, da stimmt doch etwas nicht», sagt ein News-Scout zu 20 Minuten. Die Leserin hat kürzlich falsche Einwürfe bei einer unbewachten Recyclingstation vor einem Einkaufsladen in Embrach ZH entdeckt – mehrere E-Zigaretten steckten im Batterie-Fach.
«Was für eine Schweinerei, wenn Vapes so entsorgt werden», sagt die Frau, und fügt an: «Also eigentlich finde ich es überhaupt bedenklich, wenn diese Einwegprodukte gekauft und benutzt werden.» Sie sei selber Raucherin und rauche von Zeit zu Zeit auch eine E-Zigarette mit Liquid – allerdings ein Gerät, das wiederaufladbar sei und sie schon drei Jahre besitze.
Vapes sind Elektrogeräte
«E-Zigaretten – egal, ob Einweg-Vapes oder wiederaufladbare Geräte – gehören definitiv nicht in die Batteriesammelstelle und auch nicht in den Hauskehricht», sagt Christoph Mahlstein, Mediensprecher von Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ). «Vorzugsweise werden E-Zigaretten bei der jeweiligen Verkaufsstelle abgegeben. Aufgrund der vorgezogenen Recyclinggebühr, die im Verkaufspreis bereits enthalten ist, sind diese verpflichtet, die E-Zigaretten kostenlos zurückzunehmen.»
Wegen des Akkus und der elektrisch beheizbaren Teile gelten E-Zigaretten als elektrische Geräte. Auch in allen Recyclinghöfen können Elektrogeräte kostenlos abgegeben werden. Werden die E-Zigaretten im Hausmüll entsorgt, landen sie unmittelbar in der Kehrichtverbrennung. Dort können sie sich bereits in der Presse auch ungewollt entzünden.
Falsch-Einwürfe werden in Zürich nachsortiert
Immerhin besteht die Möglichkeit, dass die Vapes aus Embrach doch noch den Weg in die korrekte Recycling-Kette fanden. «Falscheinwürfe in den Wertstoff-Sammelstellen werden bei ERZ auf jeden Fall nachsortiert», sagt Mahlstein. «Aber wie das die Detailhändler handhaben, kann ich Ihnen leider nicht beantworten.»
In der Schweiz zuständig fürs Recycling von Elektrogeräten ist Sens, eine Stiftung für Recycling von Elektrogeräten. Die stellvertretende Geschäftsführerin Sabrina Bjöörn sagt zu 20 Minuten: «Die richtige Entsorgung von E-Zigaretten ist im Handel, überall dort, wo die Produkte auch verkauft werden, oder bei jeder Sammelstelle, welche Elektrogeräte sammelt. Dort werden sie zurückgenommen und fachgerecht recycelt.»
Denn die E-Zigaretten enthalten Lithium-Akkus, die sowohl wertvolle Rohstoffe als auch Schadstoffe enthalten. Damit die Rohstoffe zurückgewonnen werden können und keine Schadstoffe in die Umwelt gelangen, müssen sie auseinandergenommen und verwertet werden. Weitere wertvolle Rohstoffe sind Kobalt, Nickel, Kupfer und Aluminium, die allesamt zurück in den Kreislauf gehören.
50 Prozent der Vape-Geräte sollen dereinst recycelt werden
Bisher wird jedoch nur ein verschwindend kleiner Anteil an Einweg-E-Zigaretten korrekt entsorgt und wiederverwertet. «In bisherigen Stichproben aus dem Warenstrom von Elektrogeräten wurden bisher sehr wenige E-Zigaretten festgestellt», sagt Sabrina Bjöörn. Mit dem Projekt «E-Zigaretten» will die Recycling-Branche dereinst aber mindestens 50 Prozent der verkauften Vapes einsammeln. Die Branchenlösung gibt es seit einem halben Jahr. Wie hoch die Rücklaufquote ist, ist noch nicht bekannt.
Auf jeden Fall meint Christoph Mahlstein von Entsorgung + Recycling Zürich: «Es empfiehlt sich für Konsumentinnen und Konsumenten, die Verwendung von wiederaufladbaren Geräten zu prüfen. Somit könnte ein beträchtlicher Anteil des beim Konsum von Einweg-Zigaretten anfallenden Abfalls vermieden werden.»
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