Sissach BL«Ich hatte Angst, er könnte vors Auto stürzen»
Wegen eines alkoholisierten Velofahrers musste der Chienbergtunnel auf der Autobahn A22 bei Sissach am Montagabend kurzzeitig gesperrt werden.
Darum gehts
Auf der Heimfahrt entdeckten Leserin S. und ihr Sohn einen Velofahrer, der sich im Chienbergtunnel in Sissach BL «verirrt» hatte.
Umgehend alarmierten sie die Polizei, die den Tunnel sperrte und den Fahrradfahrer aus dem Tunnel begleitete. Ein Alkoholtest fiel positiv aus.
Das Befahren eines Tunnels mit dem Fahrrad ist untersagt und kann mit einer Ordnungsbusse bis zu einer Anzeige gebüsst werden.
Als die Leserin S. am Montagabend kurz vor 20 Uhr auf der Heimfahrt mit ihrem Sohn durch den Chienbergtunnel auf der Autobahn A22 in Sissach BL gefahren ist, wurden sie Zeugen einer riskanten Aktion eines jungen Velofahrers. Dieser fuhr mit seinem Velo auf dem schmalen Randstein. «Mein erster Gedanke war, etwas humorig, dass es der wohl eher noch jüngeren Person zu kalt war und sie deshalb verbotenerweise die Abkürzung durch den Tunnel nahm», schreibt sie.
«Ich hatte Angst, der Velofahrer könnte vor unser Auto stürzen. Das Trottoir im Tunnel ist ja nur sehr schmal, und die Person auf dem Velo hatte in der linken Hand eine Flasche und machte nicht gerade einen sicheren Eindruck.» Ihr Sohn vermutete, dass der Velofahrer vielleicht unter Alkoholeinfluss stand und dadurch im Tunnel landete. Sie alarmierten umgehend die Polizei, die den Tunnel bereits gesperrt hatte, als sie das Tunnelende erreichten.
«Es war ein beunruhigendes Erlebnis und wir hoffen, dass die Person auf dem Velo wohlauf ist», erzählt S. Letzten Mai wurde ein 38-jähriger Mann bei einer Frontalkollision im Chienbergtunnel verletzt und verstarb an der Unfallstelle.
Mindestens eine Ordnungsbusse
Patrick Blatter, Sprecher der Baselbieter Polizei, bestätigt, dass mehrere Meldungen bezüglich eines Fahrradfahrers im Chienbergtunnel eingegangen waren und der Tunnel für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer kurzfristig gesperrt wurde. Die unmittelbar ausgerückte Patrouille begleitete den Velofahrer aus dem Tunnel und führte einen Alkoholtest vor Ort aus. Dieser fiel positiv aus und dürfte wohl mit der Flasche in seiner linken Hand in Zusammenhang stehen.
«Der erwähnte Chienbergtunnel ist Teil der Autobahn A22. Fahrradfahrer dürfen von Gesetzes wegen und aus Sicherheitsgründen generell keine Hochleistungsstrassen befahren», mahnt Blatter. Beim Befahren der Hochleistungsstrasse hätte der Velofahrer nicht nur sein eigenes, sondern auch das Leben aller übrigen Verkehrsteilnehmer riskiert.
Aus der Gefahrenzone und Polizei alarmieren
Wer trotzdem aus Versehen mit dem Velo in einen Tunnel fährt, sollte auf keinen Fall weiterfahren, sondern wenn möglich absteigen und sich zu Fuss und Fahrrad schiebend aus der Gefahrenzone in die nächstgelegene Ausstellbucht begeben und die Polizei unter Tel. 112/117 verständigen, rät Blatter. «Das verbotenerweise Befahren oder Begehen einer Hochleistungsstrasse wird mit mindestens einer Ordnungsbusse geahndet. Kommt es aus dem Fehlverhalten zu Gefährdungen oder gar Unfallfolgen, ist mit einer Anzeige zu rechnen.»
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