Super-G LauberhornOdermatt geschlagen – Sarrazin entfesselt, Pinturault schwer verletzt
Marco Odermatt gewann vor zwei Jahren schon den Super-G in Wengen. Heute gelang ihm das nicht – dafür stellte er einen Rekord ein.
Das Podest
Gegen den überragenden Franzosen Cyprien Sarrazin war am Freitag kein Kraut gewachsen. Der 29-Jährige gewann den Super-G vor dem Vortagessieger Marco Odermatt und dem Norweger Aleksander Kilde.
Szene des Rennens
Sarrazin, am Donnerstag noch um 0,58 Sekunden Zweiter hinter Odermatt in der verkürzten Abfahrt, startete mit Nummer 3. Und der Franzose fuhr entfesselt, legte eine neue Bestzeit in den Schnee, die sich gewaschen hatte, über drei Sekunden nahm er den vor ihm gestarteten Fahrern ab. Die Zeit war gar so gut, dass nicht einmal Odermatt besser war. Der Schweizer war dieses Mal 0,58 Sekunden langsamer. Dafür fuhr der 26-Jährige zum zwölften Mal in Serie auf ein Super-G-Podest. Ein Rekord, den er sich nun mit Österreichs Hermann Maier teilt.
So haben sich die Schweizer geschlagen
Wie schon am Donnerstag war Justin Murisier erneut schnellster Schweizer hinter Odermatt. In der Abfahrt resultierte der zehnte Platz, im Super-G gar Schlussrang 7 – sehr starke Leistung des Wallisers. Mit Stefan Rogentin fuhr am Freitag ein weiterer Swiss-Ski-Athlet in die Top 10, als Neunter. Starke Schweizer vor Rekordkulisse: 24'000 Zuschauer und Zuschauerinnen waren in Wengen am Freitag vor Ort. Das ist eine Verdoppelung zum Super-G im Vorjahr.
Pistengeflüster
Alexis Pinturault hatte auf den Riesenslalom in Adelboden vom letzten Samstag verzichtet. Das, weil seine Tochter Olympe auf die Welt gekommen war. Am Donnerstag war der Franzose zurück und wurde in der Abfahrt am Lauberhorn noch starker Neunter. Doch am Freitag stürzte der 32-Jährige schwer, er musste mit dem Helikopter abtransportiert werden. Am Abend teilte der französische Skiverband die Diagnose mit: «Die Untersuchungen ergaben einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie, seine Saison ist beendet.» Im Ziel-S stürzte mit Matthieu Bailet ein nächster Franzose.
Die Stimmen (im SRF)
Marco Odermatt: «Ich habe die Fahrt von Sarrazin gesehen und mir schon gedacht, dass es heute nicht einfach wird. Und dann mit diesem langen Unterbruch – sowas kostet immer viel Energie. Insbesondere wenn ein Alexis Pinturault stürzt, bei dem man weiss, dass er eigentlich gut auf den Ski steht und praktisch nie Fehler macht. Da ist vielleicht irgendwo im Unterbewusstsein ein Prozent an Unsicherheit mitgefahren. Deshalb bin ich sehr zufrieden mit diesem zweiten Platz.»
Cyprien Sarrazin: «Es ist schwierig, das heute zu geniessen, nach dem Sturz von Alexis. Wir wissen noch nicht, was er hat. Ich widme ihm diesen Sieg heute.»
Justin Murisier: «Es ist schwierig. Ich denke, heute war Sarrazin wirklich unschlagbar. Ich selbst habe eine starke Fahrt gehabt. Oben habe ich wirklich nur eine Kurve verpasst. Das ist schade, denn genau da macht man das Tempo für das restliche Rennen, entsprechend hat es mich viel Zeit gekostet. Es sind aber auch super Kurven drin gewesen ... Letztlich freue ich mich trotzdem über diesen Lauf.»
So gehts weiter
Die Original-Lauberhornabfahrt steht am Samstag auf dem Programm. Gelingt da Odermatt der zweite Sieg? Die Rennwoche in Wengen wird am Sonntag mit dem Slalom beendet.
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Alexis Monney im Interview
«Im mittleren Teil war ich etwas zu rund. Bei der Besichtigung habe ich mir vorgenommen, die Linie etwas anders zu fahren. Ich habe das aber schlussendlich nicht umgesetzt – ich weiss auch nicht, wieso. Es wäre sicherlich möglich gewesen, etwas besser zu fahren, aber das gehört alles zum Lernprozess.» (im SRF)
48. Josua Mettler (SUI)
Der 25-Jährige fährt mit einem Rückstand von 4,83 Sekunden ins Ziel und fährt damit auf den vorerst letzten Rang.
Weiter gehts
Das Rennen wird fortgeführt.
Rennen unterbrochen
Das Rennen ist nach dem Sturz von Von Allmen kurzzeitig unterbrochen.
Franjo Von Allmen (SUI)
Der Schweizer überschlägt sich und stürzt, kann aber selbst wieder aufstehen. Trotzdem wirkt er etwas unsicher auf den Beinen. Wir hoffen, dass es Von Allmen den Umständen entsprechend gut geht und nichts passiert ist.
46. Alexis Monney (SUI)
Am Hundsschopf fährt der Schweizer eine sehr enge Linie. Bei der Ausfahrt zum Kernen-S fehlt es dem Nachwuchstalent an Tempo. Es wird der 32. Zwischenrang.
Marco Odermatt im Interview
«Ich habe die Fahrt von Sarrazin gesehen und mir schon gedacht, dass es heute nicht einfach wird. Und dann mit diesem langen Unterbruch – sowas kostet immer viel Energie. Insbesondere wenn ein Alexis Pinturault stürzt, bei dem man weiss, dass er eigentlich gut auf den Skiern steht und praktisch nie Fehler macht. Da ist vielleicht irgendwo im Unterbewusstsein ein Prozent an Unsicherheit mitgefahren. Deshalb bin ich sehr zufrieden mit diesem zweiten Platz.» (im SRF)
Loic Meillard im Interview
«Es gab sicher keinen grossen Fehler, aber ich habe es nicht richtig geschafft, den Rhythmus zu finden, um richtig zu beschleunigen. Und in so einem Lauf, wo es sehr schnell geht, kostet so etwas viel Zeit.» (im SRF)
33. Arnaud Boisset (SUI)
Der Schweizer kann sich einen grandiosen 14. Zwischenrang sichern. Auch Odermatt jubelt im Ziel dem Nachwuchstalent zu.
32. Gilles Roulin (SUI)
Der Schweizer beendet seinen Lauf ohne grobe Fehler. Es wird der 19. Zwischenrang mit guter Aussicht auf Weltcup-Punkte.
30. Matthieu Bailat (FRA)
Der Franzose stürzt im Ziel-S: Es drückt ihn nach hinten und er rutscht weg. Eine Kollision von seinem Schienbein mit dem Tor kann er in letzter Minute mit dem Ski abwehren und entgeht so Schlimmerem. Bailat muss aus dem Netz befreit werden, kann aber nach kurzer Zeit wieder stehen.
29. Brodie Seger (CAN)
Mit einem Rückstand von 3,58 Sekunden wird es schwierig mit den Weltcup-Punkten: Aktuell ist es Platz 25.
28. Christof Innerhofer (ITA)
Dem Italiener gelingt es nicht, die ideale Linie zu fahren. Mit einem Rückstand von 2,92 Sekunden wird es der 19. Zwischenrang.
27. Jared Goldberg (USA)
Der Amerikaner kann im oberen Teil zwar mithalten, verliert den Anschluss aber in den letzten Sektoren. Zwischenrang 22 - es wird schwierig mit den Weltcup-Punkten.
26. Adrian Sejersted (NOR)
Der Norweger kann sehr gut starten. Auch die Linie am Kernen-S passt. So reicht es für den 12. Zwischenrang.
25. Blaise Giezendanner (FRA)
Der Franzose hat bei der Einfahrt zum Haneggschuss grosse Probleme. Es wird der 21. Zwischenrang.
24. Riley Seger (CAN)
Bei der Einfahrt zum Haneggschuss verpasst der Kanadier ein Tor und scheidet aus.
23. Niels Hintermann (SUI)
Der Schweizer startet gut in das Rennen. Vor dem Canadian Corner überdreht er leicht mit dem Oberkörper, kann die Ausfahrt aber ideal meistern. So reicht es für den 14. Zwischenrang mit einem Rückstand von 2,38 Sekunden.
22. Lukas Feuerstein (AUT)
Die Minschkante will dem Österreicher nicht richtig gelingen. Entsprechend wird er anschliessend im Canadian Corner abgetragen. Gegen Ende kann Feuerstein doch noch ordentlich Tempo aufnehmen, so dass es für den 13. Zwischenrang reicht.
21. Romed Baumann (GER)
Bereits im oberen Abschnitt liegt der Deutsche weit zurück. Im Kernen-S verliert er anschliessend weiter an Tempo. Es wird der vorerst zweitletzte Platz.
20. Nils Allegre (FRA)
Bei der Einfahrt zum Kernen-S rutscht der Franzose leicht weg und verliert dadurch wichtige Hundertstel. Mit einem Rückstand von 2,52 Sekunden fährt er als 13. durchs Ziel.
19. Mattia Casse (ITA)
Casse findet am Canadian Corner die ideale Linie, nimmt im Kernen-S aber zu viel Tempo heraus. Es wird der fünfte Zwischenrang.
18. Dominik Paris (ITA)
Der Italiener startet gut. Bei der Ausfahrt Haneggschuss patzt er etwas, kann aber gut das Tempo mitnehmen. So wird es der vierte Zwischenrang mit einem Rückstand von 1,06 Sekunden.