«Zieh den Bauch ein!»: Nach der Party folgt der turbulente Heimweg

Zahlreiche Menschen haben inzwischen den Heimweg angetreten. Im ÖV zeigt sich ein ähnliches Bild wie am Morgen: «Die Züge sind pumpenvoll», sagt unsere Reporterin. «Zieh den Bauch ein!» sei von Weitem zu hören, weil sich die Türen zunächst nicht schliessen wollten. 

Am Lauberhorn-Rennen wird nicht nur viel mit den Athleten mitgefiebert, sondern auch viel getrunken. 20 Minuten hat bei den Fans nachgefragt, was und wie viel sie getrunken haben.

Der 16-jährige Noël ist aus Thun angereist. Zu 20 Minuten sagt er: 

«Es war ein absolut geniales Rennen. Hätte nicht besser laufen können. Schade hatte Kilde einen Unfall. Aber gute Besserung wünsche ich.
Odermatt ist für mich DER Mensch. Er ist absolut perfekt, sympathisch und intelligent. Ich glaube, er ist eine super Person. Ich bin ein Riesenfan von ihm und würde ihn gerne mal treffen. Der Tag heute bleibt mir lange positiv in Erinnerung.»

Marco Odermatt geht als Sieger des heutigen Lauberhorn-Rennens hervor. Bei der Siegerehrung zeigen sich die Fans sattelfest in den Textzeilen der Schweizer Nationalhymne.

20 Minuten will von den Fans wissen, wie viel ihnen am Publikumshelden Marco Odermatt wirklich liegt. Würden sie lieber zwei Jahre auf Sex verzichten oder akzeptieren, dass Odermatt am Lauberhornrennen nie wieder gewinnt?

Mikko, Vanessa und Marisa sind mitten im Fest-Getümmel. Sie bleiben aber (noch) bei Wasser und Mate.

Der 31-jährige Valentin feiert seinen Polterabend in Wengen. «Marco Odermatt darf gerne mit uns mitfeiern. Wir werden noch lange Party machen heute», sagt er. Sein Highlight des Tages sei ganz klar das schöne Wetter. 

Obschon es doch aussergewöhnlich scheint, seinen Junggesellenabschied am Lauberhornrennen zu feiern, sagt er: «Bei 40'000 Betrunkenen fällt man nicht so auf.» 

Er schätzt: «Ich habe etwa acht grosse Biere, acht Shots, ein paar Kafi Luz und drei Gläser Wein getrunken.»

Viele der insgesamt 38'000 Fans, die am Lauberhornrennen waren, sind jetzt in Wengen, wo die Party weitergeht.

Bei den Ski-Fans ist die Feierlaune noch nicht vorbei. Alle wollen sie jetzt nach Wengen ins Partyzelt, wo die Feier bis in die Morgenstunden dauern soll.

«Der Tag ist ewig lang», sagt Julien. «Wir haben auch früh angefangen. Aber ich glaube, es hat sich jede Sekunde gelohnt.» 

Die Freunde gehen jetzt nach Wengen ins Partyzelt. «Die Party dauert zwar bis etwa fünf Uhr morgens, aber wir machen die Nacht durch.» Da sie aus der Region sind, sei das ein Muss. «Wir sind seit heute Morgen um 5.15 Uhr am Trinken. Wir müssen halt die ganze Zeit feiern.»

Krim (31) aus Lyss hat mit ihren Freundinnen eine Tischbombe mitgebracht. So wollen sie die Party am Skirennen abschliessen. «Wir haben noch ganz viel Weisswein, Amaretto, Lillet und grünen Vodka. Das müssen wir alles noch fertig trinken», sagt Krim. Damit ist es jedoch nicht getan. «Wir sind noch lange nicht fertig. Danach gehts nach Wengen, wo wir weiterfeiern. Dort geht die Party weiter.»

«Ein wunderbarer Renntag in Wengen mit einem herausragenden Sieg von Marco Odermatt und einer tollen Leistung des gesamten Swiss-Ski-Teams», schreibt Viola Amherd jetzt auf Twitter.

«Ich gratuliere zu diesen super Resultaten.» Allen Helfenden danke sie für ihren unermüdlichen Einsatz.

Viele Weinflaschen und Bierdosen sind schon leer. Vorbei ist die Party aber noch lange nicht.

«Andere bauen eine Schneebar, wir nehmen vier Bretter mit und bauen eine portable Küche», sagen Yasmin, Tino und Dani aus Nidwalden und Luzern. «Das ist viel geiler.»

So sieht ihre portable Küche aus.

«Es ist erst das zweite Gläsli», sagen Regi und Alex. «Aber es kommen sicher noch ein paar dazu.»

Selbst Bundespräsidentin Viola Amherd ist vor Ort. Sie gratuliert Marco Odermatt zu seiner Spitzenleistung. «Grossartig», findet sie.

Auch im Ziel ist die Stimmung «etwas gedämpft», findet Sportreporter Adrian Hunziker. «Aber immer wieder gibt es Odermatt-Jubelchöre zu hören.»

Zudem: «Die Spannung ist auch etwas weg, da der Sieg von Odermatt fast schon feststeht.»

Die Aargauer Jonas, Dario, Florian, Mike und Johnny haben ein Fonduerechaud mitgebracht. «Fondue, Weisswein und ein geiles Rennen. Das ist einfach super», sagen sie.

«Es ist krass, wie still alles wurde. Im Fernsehen bekommt man das nicht mit», sagt Kim, der aus dem Wallis angereist ist. Es ist für den 29-Jährigen das erste Lauberhornrennen.

Charlotte aus Zürich und ihr Freund Giovanni kommen jedes Jahr ans Lauberhornrennen. «Vorher war die Stimmung super, doch jetzt ist gerade die Stimmung wegen des Sturzes getrübt», sagt die 28-Jährige. «Ich hoffe, es geht ihm gut und es ist nichts Schlimmes.»