Slalom WengenStarke Schweizer verpassen am Lauberhorn das Happy-End
Manuel Feller gewinnt den Slalom in Wengen, Loïc Meillard wird guter Fünfter.
Das Podest
Manuel Feller gewann in Wengen bereits seinen dritten Slalom in dieser Saison. Er verdrängte die Norweger Atle Lie McGrath und Henrik Kristoffersen auf die weiteren Ränge.
Szene des Rennens
Ramon Zenhäusern lief es im 1. Lauf nicht, er wollte im 2. angreifen. Das versuchte der 2-Meter-Hüne auch, aber es reichte nicht, er stürzte und musste den ersten Nuller der Saison einstecken. Eine grosse Enttäuschung für den 31-Jährigen. Bei den Heimrennen in Adelboden und Wengen will es Zenhäusern für einen Podestplatz bisher einfach nicht reichen, dreimal wurde er bereits Vierter.
So haben sich die Schweizer geschlagen
Ein Heimrennen setzt immer mehr Druck auf die Rennfahrer auf, aber heute schien das die Schweizer etwas zu lähmen. Als Bester wurde Loïc Meillard Fünfter, Marc Rochat fuhr auf Rang 6. Daniel Yule musste sich mit Rang 12 begnügen.
Pistengeflüster
Einen spektakulären Abflug zeigte Albert Popov im ersten Lauf: Der Bulgare hob ab und flog über die Piste. Glücklicherweise blieb der 26-Jährige dabei unverletzt.
So gehts weiter
Es steht die Renn-Woche in Kitzbühel an. Die Speed-Spezialisten absolvieren zuerst zwei Abfahrten (Freitag und Samstag), am Sonntag sind wieder die Slalom-Cracks dran.
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Sieger Manuel Feller im Interview
«Mein Skifahren momentan ist das Beste meiner Karriere. Ich habe gutes Material, ein gutes Timing in den Rennen. Ich trainiere im Winter weniger, damit ich dann auch fit bin. Riesenslalom trainiere ich momentan gar nicht mehr. In der Saison ist es das Wichtigste, mit hundert Prozent am Start zu stehen.»
Marc Rochat im Interview
«Mein zweiter Lauf war gut. Ich habe nicht gedacht, dass es für mich so weit nach vorne geht. Es war ein enges Rennen, alles konnte passieren. Ich habe meine Konstanz gefunden und bin zufrieden mit meiner Ausrüstung. Jetzt gut trainieren und hoffentlich bald mal ein Sieg.»
Loïc Meillard im Interview
«Ich habe das Vertrauen noch nicht ganz gefunden. Alles braucht seine Zeit. Aber es tut gut, wiedermal einen guten zweiten Lauf gezeigt zu haben. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. In Kitzbühel wird es dann wieder von Null beginnen.»
Die ÖSV-Festspiele im Slalom gehen weiter
Auch der vierte Slalom in diesem Winter geht an Österreich, unglaublich. Manuel Feller steht zum dritten Mal ganz zuoberst. Er gewinnt, als Dritter nach dem ersten Lauf, vor den beiden Norwegern McGrath und Kristoffersen.
Zwei Schweizer finden sich in den besten Sechs. Meillard wird Fünfter, macht satte zehn Plätze gut. Rochat rückt fünf Ränge nach vorne und wird Sechster.
30 Atle Lie McGrath (NOR)
Gewinnt der Adelboden-Zweite heute in Wengen? Gegen Feller muss McGrath alles raushauen. Nur wenig verliert er auf den ersten Metern, das sieht sauber aus. Eine halbe Sekunde hat er Vorsprung, im Steilhang verliert er etwas. Es wird eng und reicht nicht! Eine Zehntelsekunde fehlt ihm. Heisst: Feller gewinnt zum dritten Mal einen Slalom in dieser Saison!
29 Henrik Kristoffersen (NOR)
Nun sind die Norweger gefordert! Kristoffersen, der dreifache Slalom-Sieger in Wengen, macht den Auftakt. Auf dem Kurs seines Trainers baut er den Vorsprung im ersten Sektor aus und hält sich auch in der Folge gut. Im Steilhang verliert er mehr als vier Zehntel, Kristoffersen ist im Ziel knapp geschlagen - dennoch: Platz zwei und damit ein Podestplatz auf sicher.
28 Manuel Feller (AUT)
Was gelingt dem Führenden der Slalomwertung? Sieben Zehntel beträgt sein Vorsprung im Starthaus. Das könnte oder müsste doch reichen? Feller hält eine halbe Sekunde als Reserve, im Steilhang verliert er nicht so viel wie andere. Der Mann mit der roten Startnummer setzt sich klar an die Spitze!
27 Alex Vinatzer (ITA)
Kann es Vinatzer besser? Auch er hat eine halbe Sekunde Vorsprung im Starthaus und verliert einen beträchtlichen Teil davon auf den ersten Metern. Vinatzer hält sich aber besser im Rennen, im Steilhang hat er aber klar das Nachsehen. Kurz vor dem Ziel unterläuft ihm ein schwerer Fehler, die Italiener vergeben ihre gute Ausgangsposition kläglich!
26 Tommaso Sala (ITA)
Der erste von gleich zwei Italienern nacheinander. Sala beginnt sehr zögerlich, verliert im ersten Sektor eine halbe Sekunde. Die vier Zehntel aus dem Starthaus verwandeln sich in einen deutlichen Rückstand. Das hat gar nicht gepasst, nur Zwischenrang 14.
25 Adrian Pertl (AUT)
Dem zweitletzten Österreicher unterläuft ein schwerer Fehler im oberen Abschnitt. Schon die ersten Meter nach dem Starthaus waren verhalten. Pertl hält sich mit Glück im Lauf und kommt so zu Punkten, auch wenn es fast drei Sekunden Rückstand sind.
24 Timon Haugan (NOR)
Der erste von noch drei Norwegern, die oben stehen. Gelingt ihm auch im vierten Slalom der Saison eine Klassierung innerhalb der besten Zehn? Haugan startet furios, verliert dann aber Zeit. Letztlich fällt er sogar noch deutlich auf Zwischenrang sechs zurück - dürfte knapp werden.
23 Fabio Gstrein (AUT)
Der Österreicher büsst seinen Anfangsvorsprung schon bei der ersten Zeitmessung ein. Auch der Steilhang glückt ihm nicht wunschgemäss. Gstrein reiht sich an Position fünf ein.
Daniel Yule im Interview
«Der Fehler unten hat mich sehr aufgeregt. Das kostet so viel Zeit und ist sehr frustrierend. Ich habe mich im zweiten Lauf besser bewegt, es ist sicherlich eine Steigerung im Vergleich zum ersten.»
22 Istok Rodes (CRO)
Sicherlich eine ganz grosse Überraschung aus dem ersten Durchgang. Der Kroate kann an seine morgendliche Leistung nicht ganz anknüpfen, fährt auf Zwischenposition fünf.
21 Dave Ryding (GBR)
Dem routinierten Ryding, schon Podestfahrer in der laufenden Saison, gelingt eine noch bessere Fahrt als Rochat. Der Brite fordert Noël heraus bis zum Steilhang, dort hat der Franzose die Differenz gemacht. Ryding fehlt am Schluss über eine Sekunde, er ist gleichschnell wie Yule.
20 Marc Rochat (SUI)
Der letzte Schweizer im 2. Durchgang, sein Starthaus-Vorsprung auf Noël ist nur gering. Rochat macht es gut, das sieht stabil und flüssig aus. Für die Spitzenposition dürfte es schwierig werden. Am Schluss verliert Rochat noch etwas, sodass er hinter Meillard auf den 3. Zwischenrang fährt.
19 Clément Noël (FRA)
Innerhalb von gleich vier Schweizern befindet sich der zweimalige Wengen-Sieger Noël. Der talentierte Franzose zeigt eine beeindruckende Leistung. Im Steilhang zieht er Meillard mit drei Zehnteln davon. Das ist eine klare neue Bestzeit. Noël führt mit fünf Zehnteln Vorsprung. Wie weit reicht dies wohl?
18 Daniel Yule (SUI)
Und der nächste Schweizer folgt, es geht Schlag auf Schlag. Ähnlich wie Zenhäusern fährt auch Yule gut mit in den Startabschnitten. Den Steilhang meistert der Walliser sehr gut, dann lässt er vor der Ziellinie aber etwas nach. So wird es trotz zwischenzeitlicher Führung nur Position vier.
17 Ramon Zenhäusern (SUI)
Sogleich folgt der nächste Schweizer mit Zenhäusern. Gewinnt er das Duell mit Meillard? Der Walliser setzt eine ordentliche Leistung in den Schnee, ist praktisch gleichauf mit dem Führenden. Gut unterwegs und dann der Ausfall! Zenhäusern scheitert im Steilhang.
16 Loïc Meillard (SUI)
So, gelingt ihm ein Exploit? Im ersten Sektor sieht es schon sehr vielversprechend aus, der kleine Vorsprung ausgebaut. Nach einem tollen Steilhang liegt er erneut knapp vorne. Im Ziel ist es die Führung - mit Laufbestzeit! Starke Vorstellung. Mal sehen, wie weit es nach vorne reicht.
15 Billy Major (GBR)
Der junge Brite, dessen bestes Weltcup-Ergebnis ein 16 ist, zeigte eine ansprechende Vorstellung am Morgen. Im 2. Lauf kann er daran nicht anknüpfen. Major fährt gleich vor Nef auf Position sechs.
14 Tanguy Nef (SUI)
Der erste Schweizer verliert bereits bei der ersten Messung drei Zehntel. Nef zeigt eine solide Leistung, holt am Ende noch etwas auf. Doch ein Satz nach vorne ist es nicht. Zwischenrang sechs für Nef.
13 Michael Matt (AUT)
Der Altmeister aus Österreich hat den Tritt im 1. Lauf nicht wirklich gefunden. Nun gelingt ihm ein Schritt nach vorne. Mit 28 Hunderstel Vorsprung setzt er sich an die Spitze.
12 Steven Amiez (FRA)
Der Franzose hat es mit Startnummer 46 in den 2. Lauf geschafft und zeigt in diesem einen ordentlichen Auftritt. Seinen knappen Vorsprung von ganz oben kann Amiez noch ausbauen. Entsprechend ist sein Jubel im Zielraum gross. Neue Führung.