SaalbachMeillard siegt! Odi fällt aus und verpasst historischen Rekord
Marco Odermatt wollte seine Fabel-Saison im Riesenslalom krönen. Das klappte nicht. Er fiel aus. Loïc Meillard siegte, Thomas Tumler wurde Dritter.
Das Podest
Im Riesenslalom beim Weltcup-Final in Saalbach siegte vor Loïc Meillard vor Joan Verdu und dem Schweizer Thomas Tumler. Damit stehen zwei Schweizer auf dem Podest! Marco Odermatt fiel aus.
Szene des Rennens
Als Fahrer mit der Top-Zeit im 1. Lauf startete Odermatt im 2. Lauf als letzter. Er strebte mit einem Sieg die perfekte Riesenslalom-Saison an. Doch ihm unterlief im oberen Teil allerdings ein Fehler. Anschliessend verpasste Odermatt das nächste Tor und schied aus.
So haben sich die Schweizer geschlagen
Nebst Meillard und Tumler fuhr Gino Caviezel in die Top 10. Zum Abschluss der Riesenslalom-Saison ist das ein fantastisches Schweizer Ergebnis. Trotz Aus von Odermatt.
Pistengeflüster
Weil letztes Wochenende der Riesenslalom in Kranjska Gora wetterbedingt ausfiel, konnte Superstar Odermatt den Riesenslalom-Weltrekord von 14 Siegen in Folge in diesem Winter nicht mehr egalisieren. Und er wird es auch in der Zukunft nicht. Denn nach dem Aus in Saalbach bleibt Odermatt saisonübergreifend bei zwölf Weltcup-Riesenslalom-Erfolgen hintereinander stehen.
Einen anderen Ingemar-Stenmark-Rekord konnte Weltmeister und Olympiasieger Odermatt durch sein Aus ebenfalls nicht knacken. So gewann Stenmark in der Saison 1978/79 zehn von zehn Riesenslaloms. Odermatt gelang dies nun nicht. Damit verpasste er eine historische Chance! Die kleine Kristallkugel hatte er bereits vor dem Riesen am Samstag auf sicher.
Die Stimmen (SRF)
Meillard: «Ich bin sehr zufrieden natürlich. Natürlich ist es sehr schade für Marco. Aber es war Zeit, dass er uns einmal den Platz lässt. Ich versuchte einfach, mein Bestes zu geben, wusste aber, dass es ein Kampf werden würde. Marco pusht uns alle immer, dass wir mehr Gas geben müssen und wir haben immer gesagt, dass wir dran bleiben müssen und es sich dann irgendwann mal auszahlen wird.»
Tumler: «Es ist mit Abstand der schönste Podestplatz, wenn ich auch erst drei habe. Meine ganze Familie und meine Verlobte sind heute auch dabei. Ich blieb immer dran und hatte Freude am Sport. Ich hatte schwierige Jahre, blieb aber immer dran und so gab es dann Resultate wie jetzt. Ich versuche hinsichtlich der nächsten Saison einfach alles gleich zu machen wie für diese Saison.»
Odermatt: «Logisch bin ich emotional nicht im Hoch wie meine Teamkollegen. Aber das ist der Sport und es gehört dazu. Der Fehler ist unnötig. Es wäre aufgelegt gewesen und es hätte alles gut gepasst. Ich wollte über den Innenski beschleunigen und dann habe ich angehängt – da ist es passiert. Es ist immer schade, die Saison mit negativen Emotionen abzuschliessen, wenn es neun gute Gründe geben würde für positive Emotionen. Die anderen neun Rennen waren perfekt, das wäre auch heute das Ziel gewesen. Jetzt ist es anders gekommen.»
So gehts weiter
Einen Riesenslalom gibt es für die Männer nun erst in der nächsten Saison wieder. Der Weltcup-Final in Saalbach ist aber natürlich noch nicht zu Ende. Am Sonntag steht etwa noch der Slalom an. Nächstes Wochenende folgen dann der Super-G und die Abfahrt.
In diesen Disziplinen will Odermatt dann seine Kristallkugeln drei und vier diese Saison eintüten. Der 26-Jährige führt in der Super-G- und Abfahrts-Wertung. Die Wertungen im Riesen und im Gesamtweltcup schnappte sich der Schweizer bekanntlich schon.
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Das wars vom Riesenslalom
Mit dem Ende der Siegesserie von Marco Odermatt aber dem Sieg von Loïc Meillard verabschieden wir uns vom Riesenslalom von Saalbach. Bereits in wenigen Minuten geht es mit der Entscheidung beim Slalom der Damen weiter. Wir berichten wiederum Live. Vielen Dank fürs Mitfiebern!
Marco Odermatt beim Interview
«Emotional bin ich natürlich nicht bei Loïc oder Thomas. Aber so ist der Sport. Ausgerechnet beim flachsten Stück auf der Strecke passiert dieser Fehler. Es ist immer schade, wenn man die Saison mit negativen Emotionen abschliesst, obwohl es mit neun Siegen ja genügend Positives gäbe. Der Rest war perfekt und das war auch heute natürlich das Ziel gewesen. Aber dies gehört dazu.»
Joan Verdu beim Interview
«Es ist sehr speziell für mich aber auch für mein Land. Solche Resultate sind nicht normal für uns und ich bin extrem stolz. Es war extrem schwierig für mich, denn ich verpasste die letzten drei Rennen wegen Rückenproblemen. Ich machte mir auch viel Druck, denn ich wusste, dass ich schnell sein kann. Die Saison war von Höhen und Tiefen geprägt. Von zehn Rennen verpasste ich fünf, bei den anderen fünf stand ich aber zweimal auf dem Podest.»
Sieger Loïc Meillard beim Interview
«Ich bin sehr zufrieden natürlich. Natürlich ist es sehr schade für Marco, jetzt hat er uns aber einmal die Plätze gelassen. Ich versuchte einfach, mein Bestes zu geben, wusste aber, dass es ein Kampf werden würde. Marco pusht uns alle immer, dass wir mehr Gas geben müssen und wir haben immer gesagt, dass wir dran bleiben müssen und es sich dann irgendwann mal auszahlen wird.»
Emotionaler Thomas Tumler beim Interview
«Es ist mit Abstand der schönste Podestplatz, wenn ich auch erst drei habe. Meine ganze Familie und meine Verlobte sind heute auch dabei. Ich blieb immer dran und hatte Freude am Sport. Ich hatte schwierige Jahre, blieb aber immer dran und so gab es dann Resultate wie jetzt. Ich versuche hinsichtlich der nächsten Saison einfach alles gleich zu machen wie für diese Saison.»
Gino Caviezel beim Interview
«Der 6. Platz ist ein versöhnlicher Abschluss der Saison. Ich freue mich aber auch extrem für Thomas Tumler und Loïc Meillard. Natürlich ist es extrem bitter für Marco. Die beiden Läufe waren stark und ich konnte viele gute Schwünge zeigen. Das Selbstvertrauen war sicherlich nicht 100 Prozent in dieser Saison, umso wichtiger ist das schöne Ergebnis zum Schluss.»
1 Marco Odermatt (SUI)
Odermatt fällt aus! Die Serie ist gerissen! Wie bitter ist das denn! Odermatt hängt im Mittelteil an einem Tor an und verpasst in der Folge ein Tor. Somit gewinnt Loic Meillard das Rennen und mit Thomas Tumler steht auf dem 3. Platz ein weiterer Schweizer auf dem Podest. Abgerundet wird dieses von Joan Verdu (AND) auf dem 2. Platz.
2 Loïc Meillard (SUI)
Jetzt geht es um den Sieg! Meillard verliert auf den ersten Metern bereits sechs Zehntel. Auch in der Folge verliert Meillard etwas Zeit, kann aber trotzdem ein Polster von fast einer halben Sekunde mit in den Zielhang nehmen. Mit 0,71 Sekunden Vorsprung übernimmt Meillard die Führung!
3 Alexander Steen Olsen (NOR)
Der junge Norweger hat bereits oben einen Fehler drin und verliert das ganze Polster von drei Zehntel. Auch in den weiteren Sektoren kann er keine Zeit auf Verdu gut machen und verpasst nach einen grossen Fehler vor dem Zielhang die absoluten Spitzenplätze. Rang 8 im Ziel für Steen Olsen. Verdu steht somit auf dem Podest!
4 Filip Zubcic (CRO)
Mit Zubcic kommt ein weiterer Fahrer, welcher im Kampf um die Podestplätze in der Disziplinenwertung noch ein Wörtchen mitreden möchte. Dem Kroaten gelingt aber keine Fahrt nach Wunsch und so muss sich Zubcic mit dem 7. Zwischenrang Vorlieb nehmen.
5 Joan Verdu (AND)
Der Andoraner konnte im 1. Lauf lange mit den beiden Führenden mithalten. Im 2. Lauf legt er oben wiederum gut los, verliert aber in den Sektoren zwei und drei fast den gesamten Vorsprung. Das Polster von 0,08 Sekunden vor den letzten Metern reicht dann aber um die Führung von Tumler zu übernehmen. Auch im Ziel beträgt der Vorsprung auf den Schweizer 0,08 Sekunden.
6 Atle Lie McGrath (NOR)
Der Norweger kann hier auf der ersten Laufhälfte nicht mit Tumler mithalten und verliert rund vier Zehntel auf den Führenden. In der Folge schleichen sich gleich mehrere Fehler ein und so reicht es für McGrath im Ziel nur zum 8. Rang.
7 Gino Caviezel (SUI)
Der nächste Schweizer folgt sogleich. 0,02 Sekunden Vorsprung nimmt er mit in den 2. Lauf. Im ersten Sektor baut Caviezel den Vorsprung gleich ein wenig aus, verliert diesen aber im nächsten Abschnitt direkt wieder. Bei der letzten Zwischenzeit ist das Duell dann wohl schon entschieden, ist der Rückstand mit fast vier Zehntel doch bereits etwas gar gross. Im Ziel muss der Büdner mit dem 4. Zwischenrang (+0,52) Vorlieb nehmen.
8 Thomas Tumler (SUI)
Jetzt kommt der erste Schweizer! Tumler zeigte bislang eine super Saison und lässt es auch im 2. Lauf ordentlich laufen. Insbesondere der 2. Teil gelingt Tumler gut und er baut den Vorsprung auf eine halbe Sekunde aus. In der zweiten Laufhälfte kann Tumler den Vorsprung nochmals ein wenig ausbauen, hat dann im Zielhang aber trotzdem noch einen kleinen Fehler drin. Trotzdem übernimmt er mit 0,41 Sekunden Vorsprung die Führung! Starke Fahrt von Tumler!
9 Henrik Kristoffersen (NOR)
Der nächste Anwärter auf einen Top-3-Platz im Riesenslalomweltcup greift an und baut den Vorsprung auf der ersten Laufhälfte aus. Der Zielhang gelingt dem Norweger aber nicht ideal und so muss er sich im Ziel um 0,08 Sekunden geschlagen geben.
10 Zan Kranjec (SLO)
Kranjec kann hier nicht mit dem neuen Führenden mithalten und verliert konstant Zeit. Bei der Fahrt des Slowenen hat sich die Sonne grösstenteils komplett verabschiedet, was das Ganze sicherlich auch nicht einfacher gemacht hat. Mit 0,84 Sekunden Rückstand und dem achten Zwischenrang wird es für ihn im Kampf um die Podestplätze im Disziplinenweltcup wohl schwierig werden.
11 Stefan Brennsteiner (AUT)
Der letzte Österreicher ist gestartet und hat bereits ein Polster von satten acht Zehntel. Diesen baut auch er zu Beginn auf über eine Sekunde aus. In der Folge verliert auch er Zehntel um Zehntel, kann aber ein Polster von rund einer halben Sekunde mit in den letzten Sektor nehmen. Im Ziel leuchtet es dann auch grün auf! 0,11 Sekunden Vorsprung rettet Brennsteiner letztlich über die Ziellinie.
12 Luca De Aliprandini (ITA)
Die Bilder ähneln sich nun. Oben kann auch De Aliprandini den Vorsprung um rund zwei Zehntel ausbauen, verliert diesen aber in der Folge wieder. Mit dem fünften Zwischenrang (+0,40) dürfte der Italiener nicht wirklich zufrieden sein.
13 Manuel Feller (AUT)
Der Zweitplatzierte der Disziplinenwertung greift ins Geschehen ein. Wie man hörte, hat sich Feller im Laufe der Woche einen Finger gebrochen. Schonen tut er sich deswegen aber nicht und legt oben stark los. Der ausgebaute Vorsprung schmilzt dann aber im weiteren Verlauf des 2. Durchgangs rasch und so muss Feller mit knapp zwei Zehntel Rückstand mit Zwischenrang zwei vorliebnehmen.
14 Alexander Schmid (GER)
Nach einem kurzen Unterbruch geht der 2. Lauf weiter mit Alexander Schmid. Der Deutsche kann sein Polster von über sechs Zehntel lange halten, verliert dann aber auf den letzten beiden Sektoren über eine Sekunde. Vierter Zwischenrang für Schmid.
15 River Radamus (USA)
Wie der führende Haugan stand auch Radamus in dieser Saison einmal auf dem Podest. Nach einem guten Start verliert Radamus im Mittelteil extrem viel Zeit und hat so keine Chance im Duell mit dem führenden Norweger. Mit fast einer Sekunde Rückstand reicht dies nur zum vierten Zwischenrang.
16 Thibaut Favrot (FRA)
Der einzige Franzose am Start stösst sich aus dem Starthaus. Kann Favrot den Vorsprung im 1. Sektor noch ausbauen, so verliert er dann von Sektor zu Sektor konstant Zeit. Mit 0,31 Sekunden Rückstand reiht er sich aktuell auf Zwischenrang zwei ein.
17 Timon Haugan (NOR)
Haugan kann bis zum Fehler von Maes nicht ganz mit dem Belgier mithalten. In der Folge macht Haugan aber eine halbe Sekunde gut und nimmt ein kleines Polster mit auf die letzten Meter. Dieses baut er gar noch etwas aus und übernimmt mit knapp vier Zehntel Vorsprung die Führung.
18 Sam Maes (BEL)
Belgien nimmt den 2. Lauf in Angriff. Maes zeigt hier einen guten ersten Teil, hat dann aber einen kleinen Fehler drin, welcher sich sofort im schwindenden Vorsprung bemerkbar macht. Dank des grossen Polsters aus dem 1. Lauf übernimmt Maes mit 0,65 Sekunden trotzdem die Führung. Der Belgier ärgert sich im Ziel aber sicht- und hörbar über diesen Fehler. Da sind sicherlich ein paar Zehntel liegen geblieben.