Lara Gut-Behrami sorgt für historischen Triumph

«Ich habe Lara gratuliert für ihre tolle und intelligente Fahrt. Es ist eine spezielle Geschichte. Zum Riesenslalom heute muss man sagen, die Ausgangslage war gut, aber nicht so einfach. Wenn du rausfliegst, fragen alle, was du gemacht hast. Sie hat es intelligent gelöst. Zum Gesamtweltcup muss man sagen, um ihn zu gewinnen, braucht es viel intelligente Arbeit. Es gelingt nur ganz wenigen und sie hat es geschafft. Sie ist eine der ganz Grossen. Wenn sie vier Kugeln holen würde, wäre es magisch. Doch es ist schwierig. Man hat sie aber erst, wenn man sie in den Händen hält.» (gegenüber SRF)

«Es ist wunderschön. Es ist ganz anders. Super-G war immer meine Lieblingsdisziplin. Der Riesen ist die Basis. Ich wollte immer im Riesen gut fahren. Ich habe immer gesagt, ich bin Speedfahrerin und wollte immer technisch hochstehend fahren. Ich wollte immer im Riesen um die Kugel mitfahren. Dass ich das nun geschafft habe, macht mich sehr stolz. Vergleichen kann man die Gefühle mit 2021 nicht. Der Riesen war immer ein Meilenstein in meiner Karriere, denn geht es dort, geht es in anderen Disziplinen auch. Bis gestern habe ich nicht realisiert, wie sehr ich das gewinnen will. Ich war heute morgen sehr nervös. Es waren heute meine schlechtesten Läufe, ich wollte einfach ins Ziel kommen.

Mich treibt vieles an. Es ist aber schon so, dass ich seit 2016 einen grossen Weg gemacht habe. Ich bin hart mit mir umgegangen. Ich habe mich immer unter Druck gesetzt und ab und zu auch mit der Brechstange hantiert. Nach dem Unfall wollte ich alles anders machen. Ich habe viel mehr im Leben, ich habe ein anderes Leben. Mich treibt die Freude an. Diese hatte ich mal verloren. Wir haben so viel gemacht, sind mit der Familie so viel Ski gefahren. Es sind nur ein paar Rennen, doch ich habe wieder Freude am Skirennen und nehme diese mit für die nächsten Rennen.» (gegenüber SRF)

«Die Fahrt war heute okay. Ich wollte in die Punkte und habe das knapp geschafft. Ich war im Kopf nicht ganz da. Es war etwas komisch. Ich bin mit heute nicht ganz zufrieden. Doch ich habe keine Schmerzen, also alles gut. Im Riesen fehlt mir noch etwas mehr Zeit, etwas mehr Training. Es ist schwierig, das richtige Timing zu finden. Fast die Hälfte war ich nicht in den Punkten. Insgesamt bin ich aber zufrieden. Wenn ich auf Anfang Saison zurückblicke, bin ich sehr zufrieden. Ich muss im Sommer mehr pushen, um nächste Saison immer zwei gute Läufe zu zeigen.» (gegenüber SRF)

«Es war wahnsinnig schön. Lara hat die Saison dominiert. Respekt. Ich weiss nicht, wie sie es gemacht hat, in allen drei Disziplinen so konstant zu fahren. Ich sehe meine Leistung heute positiv. Der erste Lauf war gut, der zweite Lauf war zu 5/6 so gut wie noch nie zuvor. Dann habe ich aber leider Speed verloren. Aber ich wusste genau, wo ich Zeit verloren habe. Es ist cool, dass ich auch im Riesen wieder gut mitfahren kann. Die Saison war sicher besser als letztes Jahr. Resultatmässig war es nicht das, was ich mir erhofft hatte. Ich bin auch ein paar Mal ausgefallen. Doch alles in allem war es ein wichtiger Schritt. Es fuehlt sich an, wie letztes Jahr im Slalom. Ich muss jetzt einfach dranbleiben, das im Sommer wachsen lassen und dann im kommenden Winter wieder angreifen. Ich freue mich. Es ist noch nicht so realistisch, bei diesen Temperaturen zu fahren. Ich hoffe das Beste. Ich habe jetzt nach dem Sturz wieder Selbstvertrauen aufgebaut. Ich kann nicht sagen, ob ich mich mehr auf die Abfahrt oder auf den Super-G freue. Ich will mich nicht festlegen. Ich fahre alles wahnsinnig gerne.» gegenüber SRF)

Die Tessinerin lässt sich vom österreichischen Publikum feiern!

Die Norwegerin Thea Louise Stjernesund (3.), die Neuseeländerin Alice Robinson (2.) und die Siegerin des heutigen Tages, Federica Brignone (ITA), lassen sich feiern!

Die Kugeln sind weg – es geht nur noch um den Tagessieg. Mit 85 Hundertstel Reserve geht die Italienerin den zweiten Lauf an. Oben ist sie souverän. Doch sie begeht im Mittelteil einen Riesenfehler! Sie fängt sich aber und holt mit 1,36 Sekunden Vorsprung den Sieg!

Die Norwegerin erwischt einen Topstart. Die Wellen bereiten ihr keinerlei Probleme. Auch sie spielt clever mit der Schräglage, erzeugt wenig Widerstand und donnert temporeich in Richtung Schlussteil. Dort hat sie weiter Reserve. Dann folgt ein Fehler. Und so kommt sie auf Zwischenrang 2!

Mit 1,25 Sekunden Reserve nimmt die Neuseeländerin den zweiten Lauf in Angriff. Sie powert mächtig. Doch ihr Vorsprung schwindet von Tor zu Tor. Sie spielt mit der Schräglage. Nach dem Fehler beim Eingang in den Schlussteil reagiert sie schnell. Die Fahrt wird wild. Doch der Vorsprung reicht – sie kommt mit -56 Hundertstel ins Ziel und setzt sich an die Spitze!

Die Zweite vom gestrigen Slalom zeigt einen bestechenden Start. Sie greift voll an, begeht dabei auch einige Fehler. Doch die Norwegerin bleibt hartnäckig. Der letzte Steilhang gelingt ihr nicht optimal. Mit +62 Hundertstel kommt sie auf den 4. Zwischenrang.

Die Norwegerin liest den Hang sehr gut und kommt geschmeidig in Richtung Mittelteil. Ihre Kurven sind eng. Doch ihre Haltung ist nicht optimal. So verliert sie einige Hundertstel. Im Ziel leuchtet die viertbeste Zeit auf.

Immer wieder geht Scheib in die Hocke und versucht, Speed aufzubauen. Sie erwischt die Tore sehr gut, ihre Linie ist top. Unten geht sie dann aber weitere Wege. So reicht es nicht ganz zur Bestzeit. Ihr fehlen neun Hundertstel. Das gibt Zwischenrang 2.

Die Kroatin kommt nach Problemen mit der ersten Klippe mit grossem Rückstand in den Mittelteil. Auch dort hat sie Mühe. Sie kann nicht mit der Spitze mithalten und fällt zurück.

Oben hat die Tessinerin alles im Griff. Sie verwaltet gut und lässt nichts anbrennen. Sie ist nicht die Schnellste, kommt aber mit +1,3 Sekunden Rückstand auf Platz 4. Das bedeutet: Sie holt den Gesamtweltcup und die Riesenslalom-Kugel.

Die Französin fährt mit viel Schräglage und kommt bis auf 91 Hundertstel an Brunner heran. Ihre Zeit ist derzeit die drittbeste.

Nach dem ersten Sektor ist ihr dünner Vorsprung von 26 Hundertstel dahin. Sie kommt ohne Fehler durch, nimmt aber nicht das volle Risiko. Im Schlussteil ist sie etwas früh dran, bleibt an einem Tor hängen und stürzt.

Die Schwedin erwischt nicht die optimale Linie und verliert so viel Zeit. Sie zeigt eine technisch starke Fahrt, geht aber weite Wege. Mit +1,5 Sekunden ist sie auf Zwischenrang 4.

Brunners Lauf ist sehr dynamisch. Sie nimmt viel Tempo mit in den Mittelabschnitt. Auch dort schwingt sie sich stark von Tor zu Tor. Ihr Schwerpunkt passt. Sie nimmt 47 Hundertstel Reserve mit ins Ziel und übernimmt die Führung.

Welch ein Blitzstart der Amerikanerin! Sie nimmt viel Risiko und powert gewaltig! Sie kommt mit einer Sekunde Reserve zur letzten Klippe, lässt laufen und stellt mit -96 Hundertstel die neue Bestzeit!

Der Schnee ist weiter top. Die Piste hält. Auch im zweiten Lauf lässt die Polin nicht gut laufen. Im Mittelteil verliert sie auf dem Innenski die Kontrolle und fällt.

Ohne Probleme kommt sie durch den ersten Sektor und die erste Welle. Sie lässt noch etwas Vorsicht walten und verliert so eine halbe Sekunde auf Colturi. Ihre Linie ist eng, ihre Dynamik passt. Sie holt gegen Ende auf! Doch auch sie kommt nicht an der Albanerin vorbei. Die Engelbergerin schafft es bis auf drei Zehntel an Colturi heran. Das bedeutet momentan den dritten Zwischenrang.

Es ist ihr anzusehen, dass sie kämpft und stets die beste Position sucht. Liensberger bleibt auf Zug und hält die Stellung. Doch es reicht nicht ganz nach vorne. Mit +26 Hundertstel kommt sie auf den zweiten Zwischenrang.

Die erste Klippe bereitet der Westschweizerin keine Probleme. Doch ihre Fahrt ist sehr defensiv. Gegen Ende holt Rast gut auf! Doch die Hypothek von einer halben Sekunde ist gross. Im Ziel leuchtet mit +66 Hundertstel die zweite Zwischenzeit auf.

Mit einer sehr energischen Fahrt bis in den Mittelhang und guter Verwaltung im Schlussteil setzt sich die Albanerin an die Spitze! Sie stellt mit 79 Hundertstel Reserve die neue Bestzeit.