Bad Ragaz SGDrama in Mehrfamilienhaus: Mann attackiert Vater und Sohn
Am Mittwochabend kam es in einem Mehrfamilienhaus in Bad Ragaz nach einer Sachbeschädigung zu einer Gewalttat, bei der ein 62-jähriger Mann lebensbedrohlich und ein 18-jähriger Mann unbestimmt verletzt wurden.
Darum gehts
Die Polizei wurde am Dienstagabend wegen zerstochenen Autoreifen zu einem Mehrfamilienhaus in Bad Ragaz gerufen.
Als die Polizei in der Tiefgarage beschäftigt war, kam ihr ein verletzter Mann (18) entgegen.
Darauf wurde im Gebäude ein 62-Jähriger Mann entdeckt, der schwer verletzt war.
Die beiden verletzten hatten Stichwunden erlitten. Es handelt sich um Vater und Sohn.
Vor Ort wurde ein 30-jähriger Schweizer festgenommen. Er gilt als mutmässlicher Täter.
Anwohner vermuten einen Streit wegen Parkplätzen.
Der 62-Jährige war auf einen Rollstuhl angewiesen und benötigte deshalb auf dem Parkplatz viel Platz um ein- und auszusteigen.
Eigentlich rückte Polizei wegen zerstochenen Pneus aus
Ein Anwohner eines Mehrfamilienhauses an der Sarganserstrasse in Bad Ragaz meldete kurz nach 18 Uhr der Notrufzentrale, dass bei seinem in der Tiefgarage stehenden Auto zwei Reifen beschädigt worden seien. Gestützt auf diese Meldung rückte eine Patrouille der Kantonspolizei St. Gallen an die Sarganserstrasse aus. In der Tiefgarage des Mehrfamilienhauses musste die Patrouille nebst dem beschädigten Auto des Meldeerstatters auch ein zweites beschädigtes Auto feststellen. Während die Patrouille vor dem Mehrfamilienhaus den Tatbestand entgegen nahm, kam ein verletzter Mann aus der Liegenschaft und machte sich bei den Polizisten bemerkbar.
Beim Mann handelt es sich um einen 18-jährigen Bewohner einer Wohnung des Mehrfamilienhauses. Er wies unbestimmte Verletzungen auf. Auf dem Flur zwischen mehreren Wohnungen in einem oberen Stockwerk des Mehrfamilienhauses mussten die Polizisten einen lebensbedrohlich verletzten, 62-jährigen Mann antreffen. Ebenfalls konnten sie den mutmasslich für das Gewaltdelikt verantwortlichen Mann, einen 30-jährigen Schweizer, antreffen. Die Polizisten konnten den Mann festnehmen.
Lebensbedrohliche Verletzungen bei 62-Jährigem
Die Hintergründe für die Gewalttat und deren Hergang sind unklar. Nach jetzigem Kenntnisstand ist anzunehmen, dass der 30-jährige Schweizer dem 18-jährigen Schweizer sowie dem 62-jährigen Schweizer Schnitt- und Stichverletzungen zugefügt hat. Bei den Opfern handelt es sich um Vater und Sohn. Alle Beteiligten waren in der betroffenen Liegenschaft wohnhaft.
Der 62-Jährige musste mit lebensbedrohlichen Verletzungen von einem Rettungshelikopter ins Spital geflogen werden. Der 18-Jährige wurde mit unbestimmten Verletzungen vom Rettungsdienst ins Spital überführt.
«Das waren liebe Leute»
Eine Familie, die seit zehn Jahren in dem Wohnhaus wohnt, kennt die Opfer. «Das waren liebe Leute», sagen sie zu 20 Minuten. Der 62-jährige Vater war auf einen Rollstuhl angewiesen, für ihn gab es auch eine Rollstuhlrampe, die vor rund einem Jahr extra angebracht wurde. Die Familie soll auch Wurzeln im Libanon haben. Auch das Auto der Familie wurde beschädigt, allerdings nur ein Vorderreifen.
Ein anderer Nachbar kam gerade kurz nach der Tat von der Arbeit nach Hause, da sass der 18-jährige Sohn am Boden an das Haus gelehnt mit stark blutender Wunde. «Das war ein schrecklicher Anblick.»
Probleme wegen Abständen?
«Wegen der Garage gab es schon vorher Probleme», heisst es aus der Verwaltung. «Wegen der Mobilitätseinschränkung und des Rollstuhls brauchte das Opfer mehr Platz, um zu parkieren.» Ob das zum Streit geführt hat, ist derzeit noch unklar. Den mutmasslichen Täter kennt keiner der angetroffenen Nachbarn persönlich.
Ermittlungen laufen
Die Kantonspolizei St.Gallen ermittelt unter der Leitung der Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen die Hintergründe und den Hergang der Gewalttat. Im Einsatz standen mehrere Patrouillen und Fachspezialisten der Kantonspolizei St. Gallen, der Rettungsdienst mit Notarzt sowie die Alpine Air Ambulance.
Update folgt...
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen
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