Flixbus-Unglück LeipzigFeuerwehrleute auf Betriebsausflug retteten Verletzte
Bei einem schweren Busunglück in Deutschland kamen am Mittwoch vier Menschen ums Leben. Der Bus war auf dem Weg von Berlin nach Zürich.
Darum gehts
Am Mittwoch ist ein Flixbus in der Nähe von Leipzig (D) verunglückt. Dabei kamen vier Menschen ums Leben.
29 Personen wurde leicht verletzt, weitere erlitten schwere Verletzungen.
Der Bus war auf dem Weg von Berlin nach Zürich.
Die Unfallursache ist noch nicht bekannt.
Ein Flixbus, der sich von Berlin auf dem Weg nach Zürich befand, verunfallte am Mittwochmorgen auf der Autobahn 9 bei Leipzig schwer. Vier Menschen* kamen dabei ums Leben. Derzeit werden keine weiteren Angaben zu den Opfern gemacht.
Der Unfall ereignete sich um 9.45 Uhr zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz, wie die Polizei Sachsen mitteilt. Wie Flixbus auf X bestätigt, waren 53 Fahrgäste und zwei Fahrer im Fahrzeug.
Busfahrer soll Unfall überlebt haben
Das Fahrzeug war aus noch unbekannten Gründen von der Fahrbahn abgekommen. Dann raste der Reisebus noch knapp 100 Meter über den Grünstreifen, walzte Gebüsche sowie kleinere Bäume nieder und stürzte schliesslich auf die Seite. An dem Unfall war wohl kein anderes Fahrzeug beteiligt, betonte ein Polizeisprecher.
Mindestens 20 Personen haben sich teils schwere Verletzungen zugezogen. Erst nach drei Stunden konnten der verunglückte Bus mithilfe von Gurten aufgerichtet und mehrere Toten aus dem Innenraum geholt werden. Dabei schirmten mobile Sichtschutzwände die Aktion ab. Zur Identität und den Nationalitäten der Opfer ist noch nichts bekannt.
Der Fahrer des Reisebusses ist nach Angabe der Polizei nicht unter den Toten. Details zum Gesundheitszustandes des Mannes wurden nicht genannt.
Laut der «Leipziger Zeitung» begann die Polizei noch vor Ort mit Befragungen von möglichen Zeuginnen und Zeugen eines unbeteiligten Reisebusses. Wie die «Bild» schreibt, befand sich in diesem zweiten Bus eine Gruppe von Feuerwehrleuten, welche gerade von einem Betriebsausflug in Berlin zurückkehrten. «Bevor die offiziellen Einsatzkräfte am Unfallort eintrafen, hat die Gruppe die Verletzten erstversorgt und betreut», so Nicole Fischer, Wehrleiterin Feuerwehr Wiedemar, gegenüber der Zeitung. «Sie haben die Leute aus dem Bus befreit, sie in Kategorien eingeteilt und nach leicht verletzt und schwer verletzt sortiert.»
Flixbus nimmt Stellung
Flixbus hat sich nach dem verheerenden Busunfall schwer betroffen gezeigt. Auf X schreibt das Unternehmen: «Unsere Gedanken sind bei allen von diesem Unfall Betroffenen und ihren Angehörigen.» Die genauen Umstände des Unfalls seien noch nicht bekannt.
Ebenso könne man aktuell keine gesicherten Aussagen zur Anzahl der Verletzten oder Verstorbenen treffen. «Wir arbeiten eng mit den örtlichen Behörden und den Rettungskräften vor Ort zusammen und werden alles daran setzen, die Unfallursache schnell und lückenlos aufzuklären.» Aktuell liege der Fokus darauf, allen Passagieren unterstützend zur Seite zu stehen. Für die Passagiere und ihre Angehörigen habe man eine Hotline eingerichtet, um ihnen bei Fragen schnell helfen zu können.
2019 kam eine Frau ums Leben
2019 ereignete sich auf der A9 in der Nähe von Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt ein schwerer Busunfall, bei dem eine Frau ums Leben kam und mehrere Menschen verletzt wurden. Im Dezember 2023 war ein Reisebus ebenfalls auf der A9 bei Leipzig verunglückt, es gab mehrere Verletzte.
Spitäler für Grosseinsatz gewappnet
Die Krankenhäuser in der Umgebung hatten sich für einen Grosseinsatz gewappnet. Die Notaufnahme sei alarmiert und Operationssäle sowie Diagnostikräume vorbereitet und vorgehalten worden, sagte ein Sprecher des Diakonissen-Krankenhauses in Leipzig auf Anfrage von dpa. Zudem habe man bei der Leitstelle angegeben, welche Kapazitäten es bei der Aufnahme von Patienten gibt. Am Uniklinikum Leipzig wurden acht Verletzte versorgt, darunter ein Schwerverletzter, wie ein Sprecher sagte.
Laut der «Leipziger Volkszeitung» sind auch im Klinikum St. Georg Betroffene eingeliefert worden. In den Helios Kliniken in Schkeuditz war am Mittwochmittag von zehn leicht verletzten Personen und einer schwer verletzten Person die Rede. Die Uniklinik Halle bestätigte gegenüber der Regionalzeitung ebenfalls am Mittag die Behandlung eines schwer verletzten Patienten.
Ministerpräsident schockiert
Der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer zeigt sich über das Unglück schockiert. Die Nachricht sei «schwer erträglich», schreibt er auf X. «Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Angehörigen und Hinterbliebenen der Todesopfer.» Den Verletzten wünsche er eine schnelle Genesung. «Zugleich danke ich allen Einsatzkräften für die schnelle Hilfeleistung.»
* Die Polizei sprach zuerst von fünf toten Personen. Wie sie in einer Mitteilung am Mittwochabend schrieb, befindet sich eine zunächst als verstorben vermeldete Person in einem lebensbedrohlichen Zustand, sodass die Zahl der bei dem Verkehrsunfall verstorbenen Personen auf vier korrigiert werden muss.
Mit Material der DPA
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Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Lifewith.ch, für betroffene Geschwister
Verein Familientrauerbegleitung.ch
Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen
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