Eishockey-WM: Schweiz besiegt Deutschland und steht im Halbfinal

SUI - GER 3:1Deutschland-Fluch beendet – Nati steht im WM-Halbfinal!

Die Schweiz besiegt im WM-Viertelfinal Erzrivale Deutschland mit 3:1. Damit steht die Nati erstmals seit 2018 im WM-Halbfinal.

Schweiz
3 : 1
Deutschland

Bertschy traf früh zum 1:0.

SRF

Die Szene des Spiels

Ab der sechsten Minute musste die Nati erstmals in Unterzahl ran, Andres Ambühl sass draussen und das gegen das beste Powerplay des WM-Turniers. Doch die Schweizer vergaben nach wenigen Sekunden einen Shorthander. Kurz vor Ablauf der Strafe bot sich Christoph Bertschy die zweite Chance – der Fribourg-Stürmer hämmerte den Puck unter die Latte ins Netz (8.).

Die Schlüsselfigur

Bertschy machte nicht nur das 1:0, er traf auch zum 3:1 ins leere Tor in der 60. Minute. Davor hatte der Schweizer noch einen deutschen Schuss geblockt, das war der Matchwinner, was für eine überragende Aktion des 30-Jährigen.

Der Emptynetter durch Bertschy.

SRF

Die bessere Mannschaft

Überraschung vor Spielbeginn: Trainer Patrick Fischer verzichtete auf NHL-Star Philipp Kurashev, der zuvor ein unauffälliges Turnier gezeigt hatte. Die Nati startete auch ohne ihn besser ins Spiel. Das frühe Tor spielte der Schweiz in die Karten, beruhigte die Gemüter, die Nati hatte klar mehr Spielanteile. Im Mitteldrittel plätscherte die Partie vor sich hin, bis die Deutschen den Anschluss schafften, danach waren sie besser im Spiel. Die Nati fand erst im Schlussabschnitt wieder den Faden.

Das Tribünengezwitscher

1992 hatte die Nati zuletzt ein K.-o.-Spiel gegen Deutschland an einem wichtigen Turnier gewonnen. Vor 32 Jahren gewann die Schweiz in Prag 3:1. Im Halbfinal scheiterten die Schweizer dann an Schweden und verpassten WM-Bronze gegen Tschechien. Nun hat das lange Warten endlich ein Ende gefunden.

Die Tore

08.’ | 1:0 | In Unterzahl wurde Christoph Bertschy lanciert und der bezwang den deutschen Goalie mit einem Schuss unter die Latte.

17.’ | 2:0 | NHL-Star Nico Hischier verwertete den Abpraller und schoss zur Doppelführung ein.

32.’ | 2:1 | Die Deutschen kamen durch Dominik Kahun wieder heran, der nach einem Bully frei zum Abschluss kam.

60.’ | 3:1 | Christoph Bertschy machte mit seinem Emptynetter alles klar.

So gehts weiter

Nun wartet die Nati auf ihren Halbfinal-Gegner. Dieser steht erst spät am Donnerstagabend fest. Die Partie findet am Samstag in Prag statt, entweder um 14.20 oder 18.20 Uhr (live bei uns).

Deine Meinung zählt

Das wars für heute!

Wir beenden an dieser Stelle den Liveticker und bedanken uns fürs Mitfiebern. Weiter gehts mit dem Halbfinal am Samstag. Anspielzeit ist entweder 14.20 Uhr oder 18.20 Uhr. Wir berichten wiederum live!

Patrick Fischer beim Interview

«Es ist mir definitiv ein Stein vom Herzen gefallen. Es war schwierig heute. Ich bin aber extrem dankbar und bin extrem stolz auf die Mannschaft. Angst hatten wir nicht, aber es gab natürlich schwierige Momente. Trotzdem blieben wir ruhig, blockten Schüsse und kämpften füreinander. Dieser Schritt fehlte uns in den letzten Jahren und ich bin dankbar für alle, die uns unterstützt haben. Der Match lief heute sicherlich auch etwas für uns. Letztes Jahr kassierten wir ein einfaches Tor, dieses Mal konnten wir 2:0 in Führung gehen. Sie hatten dieses Jahr eine extrem gute Offensive und schossen extrem viele Tore. Der Unterschied ist jetzt aber, dass wir bei fünf gegen fünf extrem sattelfest sind. Das ist nicht nur der Verdienst der Verteidiger oder des Goalies. Es braucht da alle. Ich war zwar ein offensiver Stürmer, merke aber, dass die Defensive doch wichtiger ist. Die letzten Jahre waren ein Prozess. Wir gewannen in den letzten vier Jahren bis auf drei bis vier Partien alle Gruppenspiele, scheiterten aber immer im Viertelfinale. Das haben viele Spieler mitgemacht und das war nicht immer einfach. Wir blieben aber zusammen, genossen das Vertrauen auch von oben. Jetzt geniessen wir das und gehen morgen zurück nach Prag. Dort wollen wir aber um die Medaillen mitreden und, das haben wir auch in den Gruppenspielen gesehen, sind auf Augenhöhe mit den anderen Teams.» (gegenüber SRF)

Wer ist der Gegner im Halbfinal?

Der nächste Gegner der Schweizer ist entweder Kanada, welches sich mit 6:3 gegen die Slowakei durchsetzt, oder der Sieger der Partie Tschechien – USA. Setzen sich die Schweden durch, so trifft die Schweiz am Samstag um 18.20 Uhr auf Kanada. Verlieren die Schweden gegen die Finnen, so wartet der Sieger der obgenannten Partie auf die Mannschaft von Patrick Fischer.

Doppeltorschütze

«Ich kriege den Puck in der Defensivzone und wollte einfach über die rote Linie. Ich sah aber, dass der Verteidiger etwas zurückgeht, und dann versuchte ich es einfach. Danach wussten wir, dass es sehr wahrscheinlich reicht. An diesen vier Weltmeisterschaften, an denen ich teilnahm, scheiterten wir immer knapp im Viertelfinale und das nagte schon an der Moral. Wir versuchten nun, uns einfach auf dieses Turnier zu konzentrieren und nicht daran zu denken, was in den Vorjahren war. Der heutige Match war sicherlich nicht über die ganzen 60 Minuten perfekt, trotzdem konnten wir verdient den Sieg holen. Wir wissen haargenau, dass es am Schluss, trotz grosser individueller Qualität, einen Mannschaftseffort braucht. Es war sich am Schluss niemand zu schade, sich in die Pucks zu werfen, und man sieht, dass wir als Team zusammenstehen. Wir wollen jetzt im Moment bleiben und gehen unseren Weg, egal, was rechts und links von uns läuft.» (gegenüber SRF)

Leonardo Genoni beim Interview

«Wir hatten uns vorgenommen, das Spiel zu gewinnen, und haben uns die Rückreise nach Prag zurück verdient. Der Start war unglaublich gut und so konnten wir am Schluss etwas mauern. Das war natürlich sicherlich nicht optimal, danach fragt aber spätestens morgen niemand mehr. Ich freue mich jetzt erst mal extrem über den Sieg. Angst, den Sieg aus den Händen zu geben, hatte ich nicht. Natürlich lief es blöd, kamen sie im Powerplay so schnell zum Anschlusstreffer. Wir steckten dies aber weg, obwohl wir zwei bis drei Strafen nahmen, die wir nicht hätten nehmen müssen. Ein Kompliment an die Mannschaft dafür. Nun müssen wir analysieren, was wir gut und was etwas weniger gut gemacht haben.» (gegenüber SRF)

Best-Player-Ehrung

Bei den Deutschen geht die Ehrung an den SCB-Stürmer Dominik Kahun. Bei den Schweizern geht die Auszeichnung verdientermassen an den Doppeltorschützen Christoph Bertschy.

Die Schweiz ist im WM-Halbfinal! 3:1 lautet das Resultat nach 60 Minuten!

60'

3 : 1

57,6 Sekunden vor Schluss erlöst Bertschy die Schweiz! Zuerst blockt der Fribourg-Stürmer einen Abschluss der Deutschen und wenige Sekunden später kann er sich die Scheibe in der eigenen Zone ergattern und mit ihr über die Mittellinie fahren. Dort angelangt schiesst Bertschy auf den verlassenen Kasten und bringt die Scheibe zum 3:1 unter.

59'

Deutschland nimmt das Timeout. Zuvor versuchte Siegenthaler aus grosser Distanz, das 3:1 zu erzielen. Die Scheibe geht aber knapp am Tor vorbei.

59'

Grubauer verlässt das Tor

Die Deutschen nehmen den Torhüter raus. 90 Sekunden verbleiben.

58'

Hischier kassiert Check

Hischier wird da in der neutralen Zone heftig angegangen und muss sich auswechseln lassen. Eine Strafe gibt es nicht.

58'

Drei Minuten noch!

Die letzten drei Minuten laufen. Dichthalten, liebe Schweizer!

56'

Schweiz weiterhin souverän

Offensiv kommt von den Schweizern wiederum nicht mehr allzu viel. Dafür steht man hinten weiterhin souverän. Allerdings müssen die Schweizer nun das eine oder andere Mal zu einem Icing greifen, um sich zu befreien. Die Deutschen werden nun natürlich mehr riskieren müssen und die Schweizer entsprechend unter Druck setzen.

Sehen wir auch so!

53'

Sieben Minuten verbleiben

Die letzten sieben Minuten des Schlussdrittels laufen. Die Deutschen müssten nun langsam, aber sicher wieder etwas aufdrehen, möchten sie hier nicht die Heimreise antreten. Aus Schweizer Sicht darf natürlich gerne alles so bleiben, wie es ist!

51'

Letzten zehn Minuten laufen

Die Schweizer halten das Geschehen in den letzten Minuten grösstenteils von der eigenen Zone fern und kommen in der Offensive weiter zu guten Abschlüssen. Kukan verfehlte soeben mit seinem Geschoss das Tor der Deutschen nur knapp. Einen dritten Treffer würden wir jetzt natürlich gerne nehmen!

48'

Weiterhin keine Tore im Schlussdrittel

Im Vergleich zu den letzten Minuten im Mitteldrittel haben sich die Schweizer nun wieder etwas gefangen und kommen durch Niederreiter sogar wieder einmal zu einer guten Möglichkeit. Es bleibt aber bei der knappest möglichen Führung.

45'

Erste fünf Minuten durch

Die Schweizer haben die Anfangsphase im Schlussdrittel so weit überstanden. In der Offensive konnte sich die Nati aber bislang kaum in Szene setzen.

43'

Senteler ist zurück

Die Schweiz ist wieder komplett. Durchatmen!

42'

Erste Minute ist überstanden

Die Hälfte der Strafe ist bereits durch. Die Deutschen konnten sich bislang nicht in der Zone der Schweiz installieren.

So geht es uns auch

Das Schlussdrittel läuft. Die Schweizer beginnen dieses mit einem Mann weniger.

Fazit vom Mitteldrittel

Bis zur Spielhälfte hatten die Schweizer das Spiel aber so was von im Griff. Nach einer Strafe gegen Glauser war es in der 32. Minute dann Kahun, welcher die Deutschen zurück ins Spiel brachte. In der Folge kamen die Schweizer ins Schwimmen und die Deutschen verpassten den Ausgleich nach einem Pfostenschuss von Kahun nur knapp. Nach einer Disziplinlosigkeit von Senteler nach der Pausensirene müssen die Schweizer die ersten zwei Minuten des Schlussdrittels zusätzlich noch mit einem Mann weniger beginnen.

Tristan Scherwey beim Interview

«Einmal mehr sieht man, wie schnell es gehen kann. Die Strafe (gegen Glauser) war sicherlich korrekt und der Schuss ist dann halt gut gemacht. Wir fokussieren uns jetzt, sind aber überzeugt, dass wir es schaffen. Jetzt gilt es, wieder etwas kompakter zu stehen und die kleinen Details richtig zu machen.»

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