Julie und Camilla: Sie verzichtet auf Schwangerschaft

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Julie und Camilla van Lorentzen«Ich schäme mich, dass ich mich nicht schäme»

Julie und Camilla van Lorentzen haben im November ihr Regenbogen-Baby «Sunny» bekommen. Die Pläne für das zweite Kind haben sich nun geändert. 

Darum gehts

  • Julie und Camilla van Lorentzen haben die Pläne für ihr zweites Kind über Bord geworfen.

  • Camilla möchte sich auf ihre Karriere konzentrieren und verzichtet auf eine Schwangerschaft.

  • Im November ist ihr erstes Baby «Sunny» mit der IVF-Methode zur Welt gekommen.

«Wird Camilla das zweite Baby bekommen?», zitiert Julie (28) eine Frage ihrer zusammengerechnet neun Millionen grossen Followerschaft im Video mit ihrer Ehefrau Camilla (34). «Nein», sagt Camilla und stützt humoristisch ihre Hände in die Hüften. Das Paar hat im November sein erstes Kind bekommen. Den kleinen Bub nennen sie online «Sunny», seinen wahren Namen geben sie nicht preis. Ursprünglich war der Plan, dass erst Julie mit Camillas Ei, das mit dem Samen eines Spenders befruchtet wurde, schwanger wird. Beim zweiten Kind sollte es umgekehrt sein: Camilla sollte schwanger mit Julies Ei und demselben Samenspender werden.

«Ich denke, ‹die Welt› erwartet von mir, dass ich mich schäme»

Die 34-Jährige möchte ihre Karriere für die nächsten Jahre an erste Stelle setzen. Denn Camilla launche im März eine Fitness- und Gesundheitsapp und habe «so viel Arbeit, Zeit und Geld da hineingesteckt». «Ich habe aber das Gefühl, ich sollte mich für meine Entscheidung schämen, aber das tue ich einfach nicht.» Julie bestärkt ihre Partnerin. «Aber ich schäme mich dafür, dass ich mich nicht schäme», sagt Camilla. Sie denke, dass ‹die Welt› von ihr erwarte, dass sie sich für die Entscheidung für ihre Karriere und gegen eine Schwangerschaft schämen sollte.

Mit ihrer App möchte sie Mädchen helfen, sich in ihren Körpern wohl zu fühlen, sie und Julie hätten seit Tag eins (Anm. d. Red.: ihrer Social-Media-Arbeit) an dieser Vision gearbeitet. Das Paar habe jetzt «nach zehn Jahren endlich die Möglichkeit, das zu realisieren».

Angst vor dem Karriereknick?

«Wenn du eine Familie gründen möchtest, musst du Entscheidungen wie diese treffen, du musst Dinge opfern», führt Julie aus. «Jetzt ist es Camillas Zeit, sich auf ihre Karriere zu konzentrieren. Die Zeit für mich wird kommen.» Jetzt würde es sich gut für sie anfühlen, sich auf ihre Familie, Baby «Sunny» und eine weitere Schwangerschaft zu konzentrieren. Es sei in Ordnung, feste Pläne wieder umzukrempeln, meint Julie. Es sei ihr nicht erlaubt, wütend auf Camilla zu sein.

Julie hatte 20 Wochen lang mit Schwangerschaftsübelkeit zu kämpfen und konnte nicht arbeiten, daher hätten sich Camillas Pläne nun geändert. Mit einer App in Planung könne sie es sich nicht erlauben, 20 Wochen auszufallen. Auf ein zweites Baby wollen die beiden Mütter nicht verzichten, daher würden sie nach dem Sommer wieder in die Klinik gehen, um Julie mittels der IVF-Methode eins von den bereits eingefrorenen Embryonen einzupflanzen.

«Camilla setzt die Familie immer noch an erste Stelle»

Die Kommentare unter dem Youtube-Video sind sehr positiv und unterstützend. Ein Kommentar lautet: «Dass Camilla zeitweise ihre Karriere priorisiert, bedeutet immer noch, dass sie die Familie an erste Stelle setzt. Erstens sichert sie das Einkommen und zweitens verhindert sie, Ressentiments gegenüber ihren Kindern zu haben.» Eine Zuschauerin findet: «Camilla, wie ein Vater hast du selber nicht körperlich eine Schwangerschaft durchgemacht, nichtsdestotrotz bist du eine Mutter. Du kümmerst dich um Sunny und Julie, liebst sie und das ist die Definition eines Elternteils.» Eine Kanadierin schreibt unter das Video: «Ich bin auch queer und habe Probleme mit meinem Selbstbild. Euch zuschauen zu können, wie ihr ein positives Selbstbild praktiziert, zeigt und ‹predigt›, ist wirklich inspirierend.»

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LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Du-bist-du.ch, Beratung und Information

InterAction, Beratung und Information für intergeschlechtliche Menschen

Lilli.ch, Information und Verzeichnis von Beratungsstellen

Milchjugend, Übersicht von Jugendgruppen

Elternberatung, Tel. 058 261 61 61

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

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