Riesenslalom AdelbodenDritter Sieg in Adelboden – Marco Odermatt ist nicht zu stoppen!
Marco Odermatt fährt allen davon und gewinnt überlegen. Für den Superstar ist es der dritte Sieg in Serie am Chuenisbärgli.
Das Podest
Marco Odermatt fährt die Konkurrenz in Grund und Boden. Knapp eine Sekunde nimmt der Superstar dem zweitplatzierten Aleksander Kilde ab. Dritter wird Filip Zubcic aus Kroatien.
Szene des Rennens
Im ersten Lauf zauberte Marco Odermatt eine Fabelfahrt in den Schnee von Adelboden. Auf der verkürzten Strecke setzte er sich mit über einer Sekunde Vorsprung an die Spitze. Im zweiten Lauf verwaltete der Nidwaldner gekonnt und brachte den Sieghattrick ins Trockene.
So haben sich die Schweizer geschlagen
Mit der schlechten Sicht kamen nicht alle Schweizer zurecht. Nur fünf von elf Schweizern schafften es in den zweiten Lauf. Zweitbester Schweizer wurde Gino Caviezel, der Bündner fiel im zweiten Durchgang etwas zurück und wurde Zwölfter. Justin Murisier nahm als erster Schweizer den zweiten Lauf in Angriff. Der Walliser zeigte eine Top-Fahrt und machte viele Plätze gut und wurde schliesslich 13. Livio Simonet wurde 22., Thomas Tumler landete auf Rang 25.
Pistengeflüster
Bereits sechs Mal stand Alexis Pinturault auf einem Adelboden-Podest. Am Samstagmorgen, zwei Stunden vor dem Start des ersten Laufs, wurde aber bekannt, dass Pinturault nicht am Start stehen wird. Dies aus familiären Gründen. Der Ski-Crack erwartet mit seiner Frau ein Kind.
So gehts weiter
Bereits morgen geht es weiter. Am Chuenisbärgli findet am Sonntag der Slalom statt. Den ersten Lauf gibts ab 10.30 Uhr bei uns im Liveticker.
Deine Meinung zählt
Aleksander Aamodt Kilde im Interview
«Ich hatte schon heute früh bei der Besichtigung ein gutes Gefühl. Ich habe einfach Gas gegeben. Es ist nicht so eisig. So kann man gut Ski fahren. Der Boden ist schon sehr gut. Ich finde es super, auf dieser Strecke zu fahren. Es ist so geil. Und dass Odi gewinnt, ist Gänsehaut von oben bis unten. Und danke vielmals für den Support!» (gegenüber SRF)
Alina Odermatt im Interview (Schwester von Marco Odermatt)
«Es beruhigt sich langsam wieder. Ich habe mich über die Jahre etwas daran gewöhnt. Es ist aber immer noch speziell. Ich kann es immer noch nicht so recht glauben. Es ist unglaublich, wie er das macht mit den Nerven. Ich kann mir das nicht erklären. Es kommen auch so viele Leute wegen ihm. Irgendwie zieht es sich durch, wie er auch früher schon gefahren ist. Es gibt halt nicht mehr so viele Tage, an denen wir gemeinsam auf den Ski sind. Die Technik bleibt jedoch, plus minus. Er kann sehr gut switchen zwischen vollem Fokus und nebensächlich. Daheim ist er trotzdem noch Marco – das schätzen wir so an ihm.» (gegenüber SRF)
Marco Odermatt im Interview
«Es war heute sicher etwas anders, aber nicht weniger schön. Jeder Sieg ist anders. So, mit dieser mystischen Stimmung die Fahrt geniessen zu dürfen, ist grossartig. Das passt jetzt zu diesem Skifest. Das Selbstvertrauen ist gross. Meine unterdessen auch grosse Erfahrung hilft natürlich auch sehr. Meine Freundin und meine Schwester so emotional zu sehen, ist natürlich auch sehr schön. Ich kann es schon viel besser geniessen, als noch vor ein paar Jahren und werde nun sicher auch noch ein bisschen feiern können.» (gegenüber SRF)
Gino Caviezel im Interview
«Ich fahre hier sehr gerne Rennen. Ich habe nochmals Vollgas gegeben, es ist aber nicht aufgegangen. Ich muss weiterarbeiten und trotzdem das Positive mitnehmen. Ich habe von ganz oben weg versucht, anzugreifen, danach war das Gefühl aber nicht mehr so gut. Es ist sensationell, was Odi leistet. In der Schweiz so einen dabei zu haben, ist sensationell. Nächstes Jahr müssen wir noch einen draufsetzen.» (gegenüber SRF)
Marco Odermatt im Interview
«Es ist grossartig. Es war offensichtlich kein leichtes Rennen mit diesen Bedingungen – wie vor zwei Jahren in Peking bei den Olympischen Spielen. Das Publikum war grossartig. Ich habe es aber während der Fahrt nicht gehört. Ihr müsst das nächste Mal noch lauter sein.» (gegenüber FIS-Medien)
Der strahlende Sieger
Das Publikum feiert den Nidwaldner lautstark!
1 Marco Odermatt (SUI)
Der Moment der Entscheidung ist gekommen. Odi beginnt zackig und geht mehrfach in die Hocke. Er baut seinen Vorsprung auf und zieht im Zielhang durch! Welch eine Wahnsinnsfahrt des Nidwaldners! Mit 1,26 Sekunden Vorsprung zeigt Odi in Adelboden eine Demonstration und gewinnt! Er schafft damit den Chuenisbärgli-Hattrick und lässt sich feiern! Das Publikum skandiert «Odi, Odi, Odi!».
2 Stefan Brennsteiner (AUT)
Beim Einbiegen in den Mittelteil hat der Österreicher bereits einen riesigen Rückstand von 69 Hundertstel. Es ist eine etwas zögerliche Fahrt. Mit +1,81 Sekunden ist Brennsteiner deutlich geschlagen.
3 Aleksander Aamodt Kilde (NOR)
Mit einer sensationellen, schwungvollen und präzisen Fahrt setzt sich der Norweger mit 51 Hundertstel Vorsprung an die Spitze!
4 Manuel Feller (AUT)
Wir nähern uns dem Finale! Der Österreicher meistert die heikle Passage im Mittelteil auf dem Innenski. Beim Einbiegen in den Zielhang verliert Feller mit seiner offensiven Fahrweise die Linie und muss fast bergauf fahren. Damit ist das ganze Tempo dahin. Er bleibt im Rennen, muss die Fahrt aber abhaken.
5 Atle Lie McGrath (NOR)
Der Norweger löst mit seiner ebenfalls sehr angriffigen Fahrt den Italiener auf Zwischenrang fünf ab.
6 Luca de Aliprandini (ITA)
Mit viel Risiko donnert der Italiener die Piste runter und scheidet bereits früh fast aus. Er hält sich im Rennen, büsst jedoch einige Hundertstel ein. Trotz starkem Finish verpasst er das Podest knapp. MIt +35 Hundertstel erreicht er Zwischenrang fünf.
7 Rasmus Windingstad (NOR)
Der Norweger zeigt zwar eine beherzte Fahrt, kommt jedoch nicht bis ganz auf das Podest. Seine Zeit ist im Ziel die fünftschnellste – genau eine halbe Sekunde langsamer als der weiterhin führende Zubcic.
8 Thibaut Favrot (FRA)
Der Franzose geht weite Wege und fällt auf Zwischenrang 11 zurück.
Henrik Kristoffersen im Interview
«Die Sicht war heute schwierig. Es war auch sehr nass, die Brille war beschlagen. Doch die Bedingungen sind für alle gleich. Red Bull hat entschieden, dass sie eigene Schuhe geben. Ich habe die neuen Schuhe erst zehn Tage vor Sölden erhalten. Nach etwas Umstellung bin ich nun damit gut reingekommen. Man muss die richtigen Einstellungen finden. Die Schuhe sind super. Doch in Gurgl lief es nicht so gut. Jetzt war es besser, aber den letzten Schritt muss ich noch gehen.» (gegenüber SRF)
9 Gino Caviezel (SUI)
Hopp Gino! Caviezel kommt gut aus dem Starthaus, büsst aber im Mittelteil einige Hundertstel ein. Seine Fahrt ist erst flüssig, dann aber je länger, desto holpriger. Es ist nicht der Angriff auf die Bestzeit. Er reiht sich auf dem siebten Zwischenrang ein – direkt vor Teamkollege Murisier. Die Bodenwellen haben Caviezel etwas zu schaffen gemacht. Schade.
10 Alexander Steen Olsen (NOR)
Mit seiner etwas holprigen Fahrt schafft es der nächste Norweger auf den vierten Zwischenrang – mit 0,24 Sekunden Rückstand auf Filip Zubcic.
11 Henrik Kristoffersen (NOR)
Der Norweger bleibt bereits oben mehrfach auf dem Innenski etwas hängen. Es ist nicht die gewohnt befreite Fahrt von Kristoffersen. Mit einem starken Finish schafft es der Norweger noch auf Zwischenrang drei. Er kommt bis auf zwei Zehntel an Zubcic heran.
12 Filip Zubcic (CRO)
Mit der zweitbesten Laufzeit setzt sich der Kroate an die Spitze!
13 Léo Anguenot (FRA)
Nach einer starken ersten Zwischenzeit bleibt der Franzose hängen und kommt fast zum Stillstand. Er muss angeben und kommt am Ende mit über drei Sekunden Rückstand ins Ziel. Das gibt den 18. Zwischenrang.
14 Raphael Haaser (AUT)
Der Start gelingt dem Österreicher sehr gut. Doch kurz vor dem Zielhang überdreht er, kann sich zwar noch knapp im Rennen halten, verspielt jedoch seine Reserve. Ins Ziel kommt er mit 73 Hundertstel Rückstand. Das gibt Zwischenrang sechs.
15 Alex Vinatzer (ITA)
Der Italiener zeigt einen sehr flüssigen zweiten Lauf und kommt mit viel Speed ins Ziel. Er kommt allerdings nicht an Radamus und Schmid vorbei.
Justin Murisier im Interview
«Ich habe gesagt, ich muss angreifen. Ich wusste, ich muss Gas geben. Oben war es flüssig. Im Mittelteil habe ich wohl zuviel kontrolliert. Der Schlussteil war dann wieder besser. Ein Innnenskifehler war entscheidend. Und es war schwierig, den Ski in Schwung zu bringen. Ich denke, wenn ich so weiterfahre, kann ich noch viel erreichen im Riesen.» (gegenüber SRF)
16 Patrick Feuerstein (AUT)
Im Mittelteil spickt der Österreicher förmlich von Tor zu Tor. So kumuliert er einige Hundertstel. Mit +1,1 Sekunden auf Radamus leuchtet Zwischenrang sechs auf.