Super LeagueNach Homophobie-Vorwürfen wehrt sich nun der neue FCB-Star
Benjamin Kololli wechselte nach Weihnachten aus der zweiten japanischen Liga zum FC Basel. Der Transfer sorgte für Entsetzen wegen Aussagen von ihm aus der Vergangenheit. Nun wehrt er sich.
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Darum gehts
Der FC Basel startete ins Training.
Mit dabei war auch Neuzugang Benjamin Kololli.
Gegen Homophobie-Vorwürfe wehrt er sich.
Während es in St. Gallen mit der Entlassung von Sportchef Alain Sutter zum grossen Knall kam, war es in der Nordwestschweiz ruhig. Der FC Basel startete ohne grosse Nebengeräusche in die Rückrunden-Vorbereitung, in welcher am Samstag ein Testspiel-Kracher gegen den FC Bayern im ausverkauften St.-Jakob-Park ansteht.
Lauter wurde es bei Rotblau hingegen nach Weihnachten. Der Transfer von Benjamin Kololli (31) löste nämlich einen Shitstorm aus. Der Grund war aber nicht etwa die FCZ-Vergangenheit des Waadtländers, sondern fragwürdige Aussagen aus dem Jahr 2017. Kurz nachdem der damalige Super-League-Schiedsrichter Pascal Erlachner (43) erstmals öffentlich über seine Homosexualität gesprochen hatte, wurde Kololli vom «Blick» nach seiner Meinung zur Thematik befragt.
«Ich kann mich nur dafür entschuldigen»
Auf die Frage, ob es in seinem Team homosexuelle Spieler geben könnte, antwortete er etwa: «Ich hoffe nicht, aber möglich ist es. Wenn es so wäre, sollte der Betroffene es lieber für sich behalten. Es könnte Konflikte erzeugen, weil wir ja alle zusammen duschen», so Kololli. Der FC Basel reagierte mit einem Statement samt Erklärungen des Spielers. Viele Fans waren trotzdem stinksauer. «Homophobe Spieler sind nicht erwünscht», fand Userin Danique auf X klare Worte. Seinem Unmut tat auch User Domink Hug kund: «Ich kotz im Strahl!»
Nun sprach Kololli erstmals öffentlich über seine Worte damals. Gegenüber etwa der «Basler Zeitung» sagte er, dass er die heftigen Reaktionen nicht erwartet habe. «Ich bin kein homophober, sondern ein guter Mensch. Wer mich kennen lernt, merkt das sofort», sagte der 31-Jährige. «Ich kann mich nur dafür entschuldigen, wenn sich jemand durch mich verletzt gefühlt hat.»
Gewinnt der FC Basel am Samstag gegen den FC Bayern?
Doch wie kamen seine Aussagen zustande? Kololli: «Ich war jung und hätte mich besser ausdrücken können. Aber wenn man gut Französisch versteht, dann glaube ich, dass man weiss, dass ich nichts Schlechtes gemeint habe.» Was er heute klar festhalte, aber schon damals empfunden habe: Die Hautfarbe, Nationalität, Religion oder Sexualität eines Menschen würden für ihn persönlich überhaupt keinen Unterschied machen. «Wir sind alle da zum Arbeiten und Fussballspielen – und dieses Thema sollte dabei keine Rolle spielen.»
Fabio Celestini war Grund für Transfer
Benjamin Kololli will nun insbesondere durch seine sportlichen Leistungen von sich aufmerksam machen. Er wechselte von Shimizu S-Pulse aus der zweiten japanischen Liga zum FC Basel. In der Schweiz kickte er zuletzt für den FC Zürich, davor für Lausanne. Aus dieser Zeit kennt der Fussballer auch Coach Celestini. Während seine Zeit in Japan eher nicht so von Erfolg geprägt war, hinterliess Kololli in der Schweiz durchaus seine Spuren. In 150 Partien schoss er 42 Tore und bereitete 27 vor.
Nun sagte er: «Ich glaube, ich bin fit. Ich hatte ja Tests, die Werte waren gut. Und ja, es stimmt, ich hatte zuletzt kaum Pflichtspiele. Aber wir haben in Japan nicht nur intensiv trainiert, sondern auch mehrere Testspiele während der Saison absolviert.» Auf Celestini freue er sich: «Wir blieben nach Lausanne stets in Kontakt, ich schrieb ihm beispielsweise immer bei Clubwechseln.»
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