TokioFlieger der Küstenwache hatte wohl keine Starterlaubnis
Ein Flugzeug der Japan Airlines geriet in Flammen, als es auf einer Landebahn des Flughafens Haneda in Tokio landete.
- von
- Newsdesk
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Flieger der Küstenwache hatte offenbar keine Starterlaubnis
Die tödliche Kollision eines japanischen Passagierflugzeugs mit einer Maschine der Küstenwache auf dem Tokioter Flughafen Haneda ist vermutlich Folge eines menschlichen Fehlers. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwochabend (Ortszeit) unter Berufung auf das Verkehrsministerium berichtete, hatte das Flugzeug der Küstenwache keine Erlaubnis, sich auf die Start- und Landebahn zu begeben. Das gehe aus den Kommunikationsdaten zwischen den Flugzeugen und der Flugkontrolle hervor. Der Pilot, der den Unfall überlebte, habe jedoch eine gegenteilige Aussage gemacht.
Er habe den Ermittlern gesagt, er habe grünes Licht für die Landebahn erhalten, auf der sich der Zusammenstoss ereignete, hiess es. (dpa)
Ermittler untersuchen Tower-Anweisungen
Einen Tag nach dem spektakulären Unglück auf dem Tokioter Flughafen Haneda werfen widersprüchliche Berichte über die Lande- und Startgenehmigungen der beiden beteiligten Maschinen Fragen auf. Der Fernsehsender NHK berichtete unter Berufung auf eine Quelle im japanischen Verkehrsministerium, dass ein Fluglotse das Küstenwache-Flugzeug angewiesen habe, abseits der Start- und Landebahn zu warten. Gleichzeitig zitierte NHK einen Vertreter der Küstenwache mit der Aussage, der überlebende Pilot der Küstenwache-Maschine habe direkt nach dem Unglück mit fünf Todesopfern gesagt, er habe Startgenehmigung gehabt.
Ein Vertreter von Japan Airlines antwortete bei einer Pressekonferenz am späten Dienstagabend auf die Frage nach der Starterlaubnis für die Linienmaschine: «Soweit wir wissen, wurde sie erteilt.» Die Fluggesellschaft und das Verkehrsministerium lehnten es jedoch mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen ab, sich direkt zum Funkverkehr zwischen den beiden Flugzeugen und den Fluglotsen zu äussern.
Eine Aufnahme des Funkverkehrs zwischen Tower und Flugzeug scheint die Äusserung des Japan-Airline-Vertreters zu stützen: «Japan 516, setzen Sie Ihren Anflug fort», heisst es in der Aufzeichnung, die auf einer Website zu hören war, die Flugverkehrsfunk veröffentlicht. (afp)
Japans Verkehrsbehörden beginnen Untersuchung – Zusammenfassung
Einen Tag nach der tödlichen Kollision eines japanischen Passagierflugzeugs mit einer Maschine der Küstenwache auf dem Tokioter Flughafen Haneda haben die Verkehrsbehörden des Landes mit der Untersuchung der Unfallursache begonnen. Das Japan Transport Safety Board, eine für schwere Unfälle mit Flugzeugen, Zügen und Schiffen zuständige Regierungsbehörde, nehme die ausgebrannten Wrackteile unter die Lupe, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch. Ein Passagierflugzeug der Japan Airlines (JAL) war am Vortag unmittelbar nach der Landung mit der Küstenwachenmaschine zusammengestossen. Beide gerieten in Brand.
Während alle 379 Personen an Bord des Passagierflugzeugs vom Typ Airbus A350 die lichterloh brennende Maschine ohne lebensgefährliche Verletzungen verlassen konnten, kam für fünf Menschen an Bord des Flugzeugs der Küstenwache jede Hilfe zu spät. Nur der Pilot der Bombardier DHC8-300 kam raus, er erlitt laut Medien schwere Verletzungen. Das Flammeninferno an der JAL-Maschine konnte mehr als acht Stunden nach der Kollision unter Kontrolle gebracht werden.
Der Flugzeughersteller Airbus bekundete am Dienstag laut Mitteilung aus Toulouse Mitgefühl für alle von dem Unfall Betroffenen. Der A350-900 war demnach erst zwei Jahre alt. Man werde die zuständigen Behörden bei der Untersuchung des Vorfalls technisch unterstützen.
Alle Start- und Landebahnen des verkehrsreichsten Flughafens Japans waren am Unglückstag vorübergehend geschlossen worden, konnten aber bis auf die Rollbahn mit der Unglücksstelle wieder geöffnet werden. JAL strich am Mittwoch mehr als 40 Inlandsflüge von und nach Haneda. Die All Nippon Airways (ANA) sagte ebenfalls Dutzende Flüge ab. (DPA)
17 Passagiere verletzt
Erstmals wurde eine Zahl zu verletzten Passagieren veröffentlicht. Wie der öffentlich-rechtliche Sender NHK berichtet, trugen 17 Menschen Verletzungen davon. Es ist bisher nicht bekannt, wie schwer diese sind. (jar)
70 Feuerwehrautos im Einsatz
Die örtliche Feuerwehr hat mindestens 70 Löschfahrzeuge eingesetzt, um die Brände zu bekämpfen, berichtet der öffentlich-rechtliche Sender NHK. Alle Start- und Landebahnen wurden geschlossen. Man hoffe, dass der Flughafen morgen wieder öffnen könne, heisst es von den Verantwortlichen. (jar)
Fünf Personen tot
Bei dem Zusammenstoss mit einem Passagierflugzeug auf einem Rollfeld des Tokioter Flughafens Haneda sind fünf Menschen an Bord der Maschine der japanischen Küstenwache ums Leben gekommen. Wie japanische Medien am Dienstagabend (Ortszeit) berichteten, wurde der Pilot des Bombardier-Flugzeugs der Küstenwache schwer verletzt. (dpa)
«Es war die Hölle» – Teenager erzählt
Der 17-jährige Schwede Anton Deibe, Passagier der verunglückten Japan Airlines-Maschine, hat über sein Erlebnis gesprochen: «Innerhalb weniger Minuten war die gesamte Kabine mit Rauch gefüllt», sagte er der schwedischen Zeitung «Aftonbladet». «Wir warfen uns auf den Boden. Dann wurden die Nottüren geöffnet und wir stürzten uns auf sie. Der Rauch in der Kabine stank wie die Hölle. Es war die Hölle. Wir hatten keine Ahnung, wohin wir gehen sollten, also rannten wir einfach auf das Feld hinaus. Es war ein Chaos.» Der Teenager war mit seinen Eltern und seiner Schwester unterwegs. (jar)
Auch Kinder an Bord
Insgesamt befanden sich im Flugzeug laut der Nachrichtenagentur Kyodo 379 Menschen. Wie Japan Airlines bestätigt, seien alle Menschen ohne lebensgefährliche Verletzungen entkommen. Unter den 367 Passagieren befanden sich acht Kinder.
«Wir haben gerade ein Wunder erlebt»
«Wir haben gerade ein Wunder erlebt», sagt ein ehemaliger Verkehrspilot gegenüber «Sky News». «Die Art und Weise, wie die Crew all diese Passagiere aus dem Flugzeug geholt hat, ist fast unglaublich», sagt Roger Whitefield weiter. Die Sicht müsse «null gewesen sein». (jar)
Vermisste Personen gefunden
Die verbliebene Besatzung an Bord des Fluges der japanischen Küstenwache sei gefunden worden, berichtet «Sky News». Ihr Zustand sei nicht bekannt, heisst es weiter. Das Newsportal beruft sich auf die Nachrichtenagentur Kyodo.
Küstenwache wollte in Erdbebengebiet
Wie der Fernsehsender TBS berichtete, wollte die Maschine der Küstenwache Material in das Erdbebengebiet an der Westküste des Landes bringen. Dort sind seit dem Neujahrstag bei einer Serie von Erdbeben mindestens 48 Menschen ums Leben gekommen. Es kam zu schweren Schäden. Der Pilot der Maschine sei verletzt worden, hiess es. Das Schicksal der übrigen fünf Menschen an Bord des Küstenwachenflugzeugs war zunächst nicht bekannt.
Fünf Menschen vermisst
Die japanische Küstenwache hat gegenüber «Sky News» weitere Auskunft zum Vorfall gegeben. Demnach habe das Flugzeug der Küstenwache sechs Menschen an Bord gehabt, der Kapitän entkam. Fünf Personen werden derzeit vermisst.
Innenaufnahmen
Bei X wurden verschiedene Aufnahmen veröffentlicht, die das Passagierflugzeug zum Zeitpunkt des Brandes von Innen zeigen sollen.
Flugzeugwrack ausgebrannt
Wie auf Bildern zu sehen ist, ist die Maschine in der Mitte auseinandergebrochen. Das Wrack ist komplett ausgebrannt.
Personen evakuiert
Wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, konnten alle 379 Passagiere evakuiert werden. Auf Videos war zu sehen, wie Feuerwehrleute versuchten, die Flammen zu löschen, die sich auf grosse Teile der Maschine ausgebreitet hatten.
Das ist über die Ursache bekannt
Beim Landeanflug war das Flugzeug aus noch unbekannter Ursache in Brand geraten. Es war ein explosionsartiger Feuerball zu sehen. Die Maschine wurde schwer beschädigt. Dem Brand vorausgegangen sein soll laut verschiedenen Berichtendie Kollision mit einem Flugzeug der Küstenwache.
Das ist über die Passagiere bekannt
An Bord der Maschine befanden sich mehreren Medien zufolge 300 Passagiere. Auf Live-Bildern des japanischen Fernsehsenders TBS war am Dienstagabend (Ortszeit) zu sehen, wie sie während der Löscharbeiten die Maschine über eine Notrutsche verliessen.
Das ist passiert
Ein Passagierflugzeug ist bei der Landung auf dem Tokioter Flughafen Haneda in Brand geraten. Der Japan-Airlines-Flug 516 kam Angaben von «Sky News» zufolge am Dienstagabend vom Flughafen Shin Chitose.