LaktophilieMänner zahlen, damit sie Frauen stillen
Auf einem Portal suchen Männer Frauen, die sie stillen. Der Fetisch dehnt sich in Spanien aus.
Darum gehts
In Spanien gibt es einem Bericht zufolge immer mehr «weisse Vampire».
Damit gemeint sind Männer, die gerne Muttermilch konsumieren.
Ungefährlich ist der Konsum nicht, wie die Untersuchung zahlreicher Proben zeigte.
Man nennt sie «die weissen Vampire» – in Spanien finden sich auf Social Media vermehrt Anzeigen von Männern, die Muttermilch für den eigenen Konsum suchen. Einige sind Bodybuilder, die damit Muskelmasse aufbauen wollen, denn sie halten die menschliche Milch für ein natürliches Superfood. Andere aber wollen sich eine sexuelle Fantasie erfüllen – diese Gruppe Männer will nicht nur Muttermilch trinken, sondern auch von einer Frau gestillt werden.
Was steckt dahinter?
Esteban ist ein erwachsener «Vampir», der auf dem Portal «Amamanta.me» (übersetzt «Still.mich») eine stillende Frau sucht, um «das Produkt direkt aus dem Behälter zu trinken», wie er schreibt. Für 20 Euro im Jahr ist Esteban Mitglied auf dem internationalen Netzwerk, das in Peru gegründet wurde. Findet er die passende Frau für seine Bedürfnisse, bezahlt er 80 Euro für 30 Minuten Stillzeit – Nebenkosten, wie etwa die Buchung eines Hotelzimmers, sind nicht inbegriffen.
Zu den Zielen der «Vampire» gehöre nicht Sex, berichtet das spanische Portal «Portal de Extremadura». Die Männer «wollen nur ihren Traum vom Stillen aus Brüsten voller Muttermilch wahr werden lassen. Sie werden erregt, indem sie Milch trinken oder direkt von einer Frau saugen», wird auf «Amamanta.me» erklärt. Mit der Mitgliedschaft dürfen die Kunden auch Videos und erotische Geschichten herunterladen.
Frauen, die mitmachen
Auch Frauen bieten ihre Dienste als Ammen auf dem Portal an. Da wäre etwa Diosa Carmina, die kurz vor der Geburt steht. Sie habe «viele Liter Milch pro Tag für alle meine grossen Babys» zu bieten, schreibt sie. Sich selbst bezeichnet die Frau als «süsse, zarte Milchkuh».
Eine der ersten Frauen in diesem Gebiet war die Spanierin Laura, die ein stillendes Kind im Alter von einem Jahr und neun Monaten hatte und wieder im achten Monat schwanger war, als sie erstmals eine Anzeige als Amme platzierte. Unter einem Bild ihrer prallen Brüste legte sie das Resultat eines Labors bei, indem bestätigt wurde, dass sie negativ auf das HI-Virus getestet wurde. Wer die 27-Jährige buchen wollte, musste sich mit ihr in einem Hotel in Barcelona treffen. Seit September 2022 ist Laura jedoch nicht mehr am Stillen.
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In der Muttermilch lauern Gefahren
Sandra hingegen will erwachsene Männer nicht stillen, aber verkauft ihre Milch in einem Forum. «Ich habe überschüssige Milch von sehr guter Qualität. Ich bin Mutter eines sechs Monate alten Babys, das diese Milch trinkt. Ich ernähre mich richtig, bin Nichtraucherin und trinke keinen Alkohol», schreibt sie in einem Post. 100 Milliliter frische Muttermilch kosten bei der Frau aus Madrid 30 Euro. Bei gefrorener Milch sinkt der Preis auf 20.
Die spanischen Behörden warnen vor den Gefahren eines Kaufs im Internet, denn Muttermilch könne viele Risiken bergen. Das Nahrungsmittel unterliegt im Gegensatz zu anderen keinerlei Kontrollen. Es können also unzählige Krankheiten übertragen werden. Laut Experten wurden in einigen untersuchten Proben gefährliche Chemikalien wie Nikotin, Gifte, Rauschmittel, Quecksilber, Blei und sogar Arsen gefunden. Viele Proben seien auch mit Wasser oder Kuhmilch gestreckt worden, um mehr verkaufen zu können.
Was ist Laktophilie?
Laktophilie oder erotische Laktation bezeichnet das Stillen eines erwachsenen Partners aus erotischen Gründen.
Die «Sunday Times» berichtete 2005 von einer wissenschaftlichen Untersuchung mit 1690 britischen Männern, die ergab, dass bei 25 bis 33 Prozent der Paare der Mann die Muttermilch aus der Brust seiner stillenden Frau getrunken hat. Die meisten taten dies mehrfach und gaben als Grund nicht Neugier, sondern ein echtes emotionales Bedürfnis an.
Eine weitere Studie aus 2007 aus Deutschland unter 8500 befragten Personen ergab, dass etwa 70 Prozent der Männer, knapp 60 Prozent der heterosexuellen Frauen und fast 80 Prozent der lesbischen Frauen gerne die Milch des Partners, bzw. der Partnerin trinken wollen oder ihn/sie trinken zu lassen. (Quelle: Wikipedia)
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