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Getötete Journalistin
01. Dezember 2019 20:49; Akt: 01.12.2019 20:56 Print
Maltas Drama bringt auch den Premier zu Fall
Maltas Regierungschef Joseph Muscat will im Januar zurücktreten. Er war im Fall der getöteten Journalistin Daphne Caruana Galizia unter Druck geraten.
Nach neuen Enthüllungen zum Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia bereitet Maltas Regierungschef Joseph Muscat seinen Rücktritt vor. Im Fernsehen sagte Muscat am Sonntagabend, dass seine Regierungspartei am 12. Januar ein Verfahren zur Wahl eines neuen Ministerpräsidenten einleiten solle. Sobald ein neuer Ministerpräsident bestimmt sei, werde er zurücktreten und auch das Amt als Chef seiner Arbeiterpartei abgeben.
Die Regierung war in den vergangenen Tagen angesichts von Ermittlungen zu der zwei Jahre zurückliegenden Tat massiv unter Druck geraten. Die Journalistin Galizia war bei der Explosion einer Autobombe im Oktober 2017 getötet worden. Sie hatte vor ihrem Tod die Existenz einer verborgenen Offshore-Firma aufgedeckt. Der Mordfall hat Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit auf der Mittelmeer-Insel geschürt.
Der Vorwurf gegen Muscat lautet, dass er seinen früheren Stabschef Keith Schembri gedeckt habe, der in die Tat verwickelt sein soll. Schembri war diese Woche für zwei Tage von der Polizei befragt, dann aber freigelassen worden. Er bestreitet jede Verwicklung in den Mord.
Am Dienstag wird eine parteiübergreifende Gruppe von Europaabgeordneten in Valetta eintreffen, um sich in dem Mordfall zu informieren.
(Reuters)