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Konsum nicht automatisch Besitz
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09. März 2018 23:14; Akt: 09.03.2018 23:14 Print
Letztes Jahr berichtete die IFPI, der Zusammenschluss der 39 grössten Schweizer Musiklabels, dass die hiesige Industrie mit Musik-Streams erstmals mehr Geld verdient hat als mit Downloads. Die am Freitag veröffentlichten Jahreszahlen 2017 zeigen nun, dass Streaming mittlerweile gleich lukrativ ist wie der Verkauf von physischen Tonträgern.
Respektive fast: Besagte Labels erwirtschafteten im letzten Jahr einen Umsatz von 88,1 Millionen Franken – 40,4 Prozent oder 35,6 Millionen Franken durch physische Verkäufe und 39,1 Prozent respektive 34,4 Millionen Franken mit Streaming. Die restlichen 20,5 Prozent wurden mit Downloads erzielt.
Lizenz-Grauzone beim Video-Streaming
«Es ist beeindruckend, wie schnell die Ablösung im Digitalmarkt verläuft», so Ivo Sacchi, IFPI-Präsident und Chef von Universal Schweiz, «generierte Streaming vor fünf Jahren noch kaum Umsatz, war es 2017 bereits praktisch gleich viel wie beim Download in dessen bestem Jahr, 2012.»
Was auffällt: Mit reinem Audio-Streaming verdiente die Industrie letztes Jahr siebenmal mehr als mit dem Video-Streaming auf Youtube und ähnlichen Plattformen. Und das, obwohl zum Beispiel bei Youtube beliebte Songs regelmässig millionenfach geklickt werden.
Gesetzesänderung könnte helfen
IFPI-Geschäftsführer Lorenz Haas meint den Grund dafür zu kennen: Im Gegensatz zu beispielsweise Spotify stellen bei Videoportalen nicht die Plattformen selbst die Musik zur Verfügung, sondern deren User. «Darum stellen sich diese Plattformen auf den Standpunkt, von den Rechteinhabern keine Erlaubnis zu benötigen und beteiligen sie mehr oder weniger einseitig an ihren Werbeeinnahmen.»
Um dies zu ändern, müsste gesetzlich geklärt werden, dass es die Plattform – beispielsweise Youtube – ist, welche die Aufnahmen zugänglich macht und somit dafür eine Lizenz benötigt, erläutert Haas auf Anfrage von 20 Minuten. «Dies würde eine echte Verhandlungssituation schaffen und den Rechteinhabern erlauben, eine angemessene Beteiligung zu verlangen.»
CD immer noch wichtig
Das Streaming-Segment hat in der Schweiz 2017 satte 50 Prozent zugelegt, die Downloads gingen um 17 Prozent zurück und auch die physischen Verkäufe sind weiterhin rückläufig: Sie haben gegenüber 2016 11 Prozent abgegeben. Dennoch bleibt die CD auf absehbare Zeit für den Musikmarkt wichtig, heisst es vonseiten der IFPI.
Der Gesamtumsatz von 88,1 Millionen Franken entspricht übrigens einem Plus von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr – der Schweizer Musikmarkt erholt sich also weiterhin.
(shy)
Konsum nicht automatisch Besitz
was für ein bescheidener Jahresumsatz im Vergleich zu den 1.2 Milliarden, die durch den SRF jedes Jahr verbraten werden...
Logisch, diese Entwicklung wird auch rasant weitergehen!
Nur auf Musikkasette
Was ist den Streams?Kenne ich nicht.Ich lege eine Kasette in den Kasettenrecorder und höre Radio und wenn mir was gefällt,nehme ich das auf.So habe ich immer gute Musik auf der Kasetteund kann es immer mit nehmen im Auto oder im Walkman,wenn ich spazieren gehe.Möchte ich wieder mal was neues haben,überspiele ich einfach das Tonbändli und habe immer das was mir gefällt.Doch manchmal leiste ich es mir auch CD's zu kaufen.
@Kevin Friedrich
Echt jetzt? Was mich am meisten beeindruckt hat ist, dass sie die Kassette im Auto abspielen können... in meinem 87er Jahrgang BMW hatte ich zuletzt noch die Möglichkeit eine Kassette abzuspielen
@John McClane
Ja sicher kann ich Kasetten im Auto abspielen.In meinem Audi 80,Jahrgang 1988 hatt es ein Kasettengerät.Wenn ich ein anderes Auto kaufe,wechsle ich das Radio aus und kann auch Radio hören damit.
Frage ...
Wie kann man mit Streaming Geld verdienen? Wie verdient z.B. Twitter Geld? Ich verstehe nicht. Kann jemand in 3 Sätzen erklären?
@verstehe nicht
Schon mal etwas von Werbung gehört?
Unerwartet
Ich finde es erstaunlich, dass Schallplatten immer noch 5% ausmachen.
Wundert mich eigentlich nicht.
Es gibt einfach immer Leute die mehr an der Vergangenheit als der Gegenwart hängen. Aber jeder wie er will. Macht sich sicherlich gut so ein Plattenspieler im Auto.
@Ruedi
Da Anfang der 90er der Marktanteil an Schallplatten bei ca. 1% lag, liegen Sie mit Ihrer Aussage nicht richtig. In den letzten Jahren hat das analoge Speichermedium ein kleinen Aufschwung erlebt. Dies nicht wie von Ihnen dargestellt durch Gestrige sondern jüngere Käuferschichten. Es hat halt A) einen eigenen Klang und setzt B) eine vorsichtige Handhabung voraus.
@Ruedi
Es gibt noch Leute die Musik hören und sich nicht nur mit Eintagsfliegenschrott berieseln lassen.
Interessanter Artikel!
Wie jetzt? Jemand kauft noch CDs? Wieso? Ich dachte ernsthaft die Dinger würden längst nicht mehr verkauft.
@james mc'neil
Klar wenn man sich nur Schrott anhört.
Sofort Abgaben auf Speicher senken
Bisher muss man ja sehr viel Geld auf Speichermedien wie Festplatten oder USB Sticks und Handyspeicher bezahlen. Bei Streaming wird dieser nicht benötigt. Damit muss auch sofort diese Gebühr entsprechend gesenkt werden.
@Gerry
Für den Cloud-Speicher musst du ja auch keine Suisaabgaben bezahlen und da du ja keine Musik runterlädst brauchst du auch keine Speicherplatte. Adobe lebt ja auch nur noch in der Cloud.