

viel schlimmer
Viel schlimmer ist der verbale Rufmord, und der findet im persönlichen (Telefon)Gespräch unter den Arbeitgebern statt und ist nie nachweisbar.
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17. Februar 2017 05:54; Akt: 17.02.2017 08:45 Print
«Sie arbeitete stets zuverlässig und gewissenhaft»: In Arbeitszeugnissen wimmelt es von solchen oder ähnlichen Floskeln. Die beschriebene Mitarbeiterin wird sich fragen: Ist diese Aussage jetzt gut oder schlecht? Währenddessen rätselt ihr potenzieller neuer Arbeitgeber: Arbeitet die Mitarbeiterin jetzt gut oder nicht?
Genau wegen dieses Dilemmas finden viele Personaler: Das Arbeitszeugnis gehört abgeschafft. «Es stiftet mehr Verwirrung, als dass es nützt», sagt HR-Experte Jörg Buckmann (siehe Video). Das Instrument sei zum «schlechten Scherz» mutiert – «da wird interpretiert, was das Zeug hält».
Letztlich führe ein Arbeitszeugnis bei allen Beteiligten zu Unzufriedenheit: Die Arbeitnehmer witterten hinter jedem salbungsvollen Wort einen Geheimcode. Andererseits – und das sei das Absurde, so Buckmann – würden die Angestellten gleichzeitig solche Codes einfordern: «Erst, wenn im Schlusssatz das ‹grosse Bedauern› über den Weggang ausgedrückt wird, sind sie mit dem Zeugnis zufrieden.»
Schwammige Formulierungen
Angestellte in der Schweiz haben einen rechtlichen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. In der Praxis wird bei einem Stellenwechsel meist ein Vollzeugnis ausgestellt. Darin müssen Leistungen und Verhalten des Arbeitnehmers enthalten sein. Das stellt Chefs vor eine lästige Pflicht – vor allem, wenn sie mit dem Mitarbeiter nicht zufrieden waren: Das Zeugnis muss einerseits wahr sein, andererseits soll es gemäss Gerichtspraxis «wohlwollend» formuliert werden.
Darum erwähnen die Verfasser ungenügende Leistungen oft gar nicht oder verstecken sie hinter vermeintlich positiven Formulierungen («Er verfügt über ein solides Grundwissen»). So wollen sie rechtliche Auseinandersetzungen vermeiden. «Viele Unternehmen gehen lieber auf Nummer sicher und beschreiben die Leistungen nur schwammig», sagt Arbeitsmarktexperte Michael Agoras.
«Teuer, aber von zweifelhaftem Wert»
Letztlich würden die Zeugnisse vor allem Zeit und Geld fressen, monieren die Experten. Laut Buckmann werden in der Schweiz rund eine Million Arbeitszeugnisse pro Jahr erstellt. «Bei einem geschätzten Aufwand von einer Stunde pro Zeugnis heisst das, dass bis zu 600 Menschen ausschliesslich damit beschäftigt sind, Zeugnisse von oft zweifelhaftem Wert auszustellen», rechnete er im Stellen- und Karriereteil der «Schweiz am Sonntag» vor. Unterm Strich handle es sich um ein «100-Millionen-Franken-Absurdum», das in der heutigen Form abgeschafft gehöre.
Anderer Meinung ist Dorothea Tiefenauer, Kommunikationschefin beim Kaufmännischen Verband: «Eine Abschaffung des Arbeitszeugnisses ist mangels Alternative nicht sinnvoll», sagte sie zu
Wichtig sei aber, dass die Zeugnisse sorgfältig ausgestellt würden und sich nicht darauf beschränken, «vorgefertigte Satzbausteine mehr schlecht als recht aneinanderzureihen», so Tiefenauer. Um Zeit und Kosten zu sparen, verwenden Firmen in der Praxis oft «Zeugnisgeneratoren» mit vorformulierten Standardsätzen. «Oder die Arbeit wird gleich ganz nach Breslau, Bratislava oder Bangalore ausgelagert», sagt Buckmann. So bleibe über das Arbeitszeugnis nur noch eines zu sagen: «Alles nur Fassade.»
Mitarbeit: Kaspar Wolfensberger
Viel schlimmer ist der verbale Rufmord, und der findet im persönlichen (Telefon)Gespräch unter den Arbeitgebern statt und ist nie nachweisbar.
Arbeitszeugnisse können auch nicht neutral sein. Wenn der Arbeitgeber den Arbeitnehmer widerrechtlich schickaniert bis dieser geht und klagt, kriegt er gleich noch ein schlechtes Arbeitszeugnis obendrauf.
Also diesen Ausdruck habe ich auch noch nie gehört! Kommt der aus Deutschland?
Die Berufserfahrung darf an Wert nicht noch mehr v
Arbeitszeugnisse an sich sind nicht wegzudenken. Schon heute ist die Berufserfahrung nicht mehr all zu wichtig. Es zählt, mehr Weiterbildung mit einem Abschlusszeugniss. Was könnte in Zukunft ein Arbeitnehmer noch vorweisen, der sich schwer tut mit schulischem lernen aber handwerklich Top ist. Kein Arbeitgeber würde jemanden ohne Dokumente einstellen, wenn er solche findet mit nur schon drei, vier Weiterbildungsdiplomen.
Unterscheide bewerten-beurteilen bin ich , kompete
Für mein empfinden ist schon mahl die Fragestellung befremdend, kein Mensch kann einen anderen bewerten. Das einziege was wir uns können ist beurteilen. Das Hauptproblem all jener die ein Zeugnis ausstellen müssen, besteht darin das es aus hören sagen und Mutmassungen verfasst wird zweitens sollten Kopetenzen und das einbringen zur Weiterentwicklung des Unternehmens beurteilt werden. Hier ist der Knakpunkt die Vorgesetzten sind a. zuwenig amPuls, b. in Führung und Sozialer wie Methoden Kompetenz inkommpetent. Von Ehtik und Moral möchte ich gar nicht sprechen. Den den ich kenne Ist was er isst.
@gute Arbeitszeugnisse
Würde man in 80%der Fälle,klipp und klapp schreiben können,dass sie für nichts zu gebrauchen sind,wäre es nicht einmal gelogen!
@@Managerin
Frau Managerin....sorechen Sie von sich? Sie müssten vielleicht noch lernen, dass nach einem Komma, ein Abstand gemacht wird.
Ganz einfach
Arbeitet einfach korrekt, kommt pünktlich, seit loyal und überschätzt euch nicht - dann klappt es auch mit dem Zeugnis.
@Guido
Hab noch nie jemanden kennengelernt, der korrekt war und deswegen Karriere machen konnte :-)
@Urs
Ich denke das ist der Unterschied zwischen der Zeugnisliga und der Bonusliga...
@Guido
Richtig....und das Arbeitszeugnis sollte nicht abgeschafft werden. Sehr wichtig hingegen wäre, für Vorstellungsgespräche viel mehr Zeit zu investieren. Bei einem solchen Gespräch kann man sehr wohl den Spreu vom Weizen trennen.
Kompromiss
Kompromiss : Einen einheitlichen Beurteilungsbogen. ZBs Verhalten... Note xy / Auffassung/ Lernfähigkeit usw . Das Ganze Automatisch 1x / Jahr und bei Bewerbungen mitschicken - wie oben erwähnt , bei Telefonaten zwischen den " Personalern" / Chefs werden dann eh die "Details" erklärt....