Schlechte Nachrichten ist man sich im Zusammenhang mit dem Brexit gewohnt. Dennoch: Die Panik in der Autoindustrie hat diese Woche einen neuen Höchststand erreicht. Denn der Entscheid, dass der asiatische Hersteller Nissan seinen X-Trail nicht wie geplant in England, sondern in Japan produzieren lässt, ist ein weiteres klares Indiz für blankliegende Nerven.
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May verschiebt Brexit-Abstimmung im ParlamentMay will Brexit-Abkommen mit EU wieder aufschnüren
Besorgniserregend ist vor allem, dass die englische Regierung die Japaner vor zwei Jahren mit Incentives überzeugen wollte, ihre Produktionen in England ungeachtet der Brexit-Entwicklung weiterzuführen. Tatsächlich beeilte sich die May-Regierung kurz nach der Nissan-Ankündigung am Montag, einen ursprünglich geheimen Brief von Wirtschaftsminister Greg Clark vom Oktober 2016 zu präsentieren. Darin wird Nissan bis zu 80 Millionen Pfund (105 Millionen Franken) als Unterstützung für ihre Produktionsstätte in Sunderland versprochen.
Nicht nur England
Freilich bemühten sich die Japaner, die Bedeutung des Entscheids herunterzuspielen. «For business reasons», also aus wirtschaftlichen Gründen, habe man sich entschieden, den X-Trail in Kyushu statt Sunderland zu produzieren. Doch dass die Politik, namentlich der drohende Brexit, bei den Überlegungen eine zentrale Rolle gespielt hat, daraus machte man auch kein Geheimnis: «Die anhaltenden Unsicherheiten bezüglich der künftigen Beziehungen von Grossbritannien mit der EU sind für Firmen wie unsere nicht hilfreich, die Zukunft zu planen», so das offizielle Statement von Nissan.
Dass solche Meldungen Salz in der Wunde nicht nur der britischen Autohersteller sind, versteht sich von selbst. Denn die Brexit-Unsicherheiten tangieren England und den ganzen Kontinent. Grossbritannien ist der viertgrösste europäische Auto-Produktionsplatz. Acht von zehn Fahrzeugen werden exportiert. 53 Prozent werden in der EU verkauft, 16 Prozent in Ländern, mit denen die EU ein Handelsabkommen hat. Bei einem harten Brexit würde der Zugang zu über zwei Dritteln des Exportmarktes verloren gehen.
Wird bis zum 29. März keine politische Einigung erzielt, kommen laut dem Chef des britischen Autoherstellerverbands SMMT die WTO-Handelsregeln zum Tragen. Das heisst: Zölle, Vorschriften, Grenzkontrollen. Kurzum: Verzögerungen und Verteuerungen. Aktuell kommen jeden Tag über 1000 LKWs mit Autoteilen über den Ärmelkanal nach England, wo die Teile verarbeitet werden. Die 850'000 Menschen, die in der britischen Autoindustrie arbeiten, sind darauf angewiesen, dass diese Parts rechtzeitig eintreffen – und dass sie sich nicht verteuern. Denn sonst drohen weitere Szenarien wie im Fall von Nissans X-Trail.
Serie von Hiobsbotschaften
Das alles trifft die britische Auto-Industrie zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Denn der Diesel-Skandal und die Probleme im China-Geschäft (abflauendes Wachstum, drohender Handelskrieg) haben den Herstellern bereits zugesetzt.
Erst im Januar musste Jaguar Land Rover bekannt geben, dass man 4500 Stellen abbaut, die meisten davon in der Heimat. Dies, nachdem man in England bereits im vergangenen Jahr einen rekordverdächtigen Produktionsrückgang von neun Prozent und einen Einbruch der Investitionen um 46,5 Prozent hinnehmen musste. «Alarmstufe Rot» herrsche in der Branche, sagte denn auch SMMT-Boss Mike Hawes gegenüber der BBC. Doch: «Das alles ist noch gar nichts im Vergleich zu dem, was bei einem ungeordneten Brexit auf uns zukommt.»
(srt)
Immopreise in Frankfurt explodieren
Es hat bis heute mehr als 10000 Anfragen nach teuren Mietobjekten in der City, Loft mit Sicht auf den Main, 100 qm für 2000 - 2500 EURO Nettomiete. Da wollen die Expats aus London hin deren Arbeitsplätze in die Mainmetropole verlegt werden oder schon dort sind. Makler, Unternehmensberater und Vertreter der Stadt Frankfurt machen wöchentlich roadshows in London wo sie aktiv die Banken und ihre MA anwerben. Auf den digitalen Werbeanzeigen in London laufen Spots über die Vorzüge Frankfurts,
Sie können dann die Flüchtlinge
der EU-überlassen und sparen viel
Gegenseitige Intressen
Die die Teile liefern habengenau so ein Intresse das es weiter geht, nicht vergessen!
Klar! Solange sich die
EU wie ein Gutsherr aufführt und die ganze Finanzindustrie in deren Auftrag geg3n England wetten, wird es hart. Aber die EU hat in ihrer Lebensdauert noch nicht viel zu Ende gedacht, das wird denen an Ende auf die Füsse fallen! Ein richtiger Faschoclub eben!
@Dieog, was denn nun?
Linke Diktatur oder Faschoclub? Ihr EU-Hater müsst da euch schon mal auf eine Version festlegen.
Märchen Erzähler
Nicht vergessen dass nur eine knappe Mehrheit dafür gestimmt hat, und das auch nur weil dem Volk Märchen erzählt worden sind. Eine neue Abstimmung wäre gerecht und Demokratisch.
@Ady Fofa
Die Mehrheit will raus, ist dies schwer zu verstehen??
@Ady Fofa
so sprechen verlierer die keinen sinn für eine demokratie haben.
@Wörni
Das Problem ist, dass der Stimmbürger mit Abstimmungen von dieser Tragweite überfordert ist. Das sind keine Sportveranstaltungen, wo man sich zu seinem Lieblingsverein bekennt! Die direkte Demokratie hat ihre Grenzen. Und hier wurde diese Grenze überstrapaziert.