Die Restaurant-Kette Desperado hat aufgrund der
finanziellen Lage für alle Firmen und Restaurants in der Schweiz Konkurs angemeldet. Seit Dienstag bleiben deshalb 9 der 12 Filialen sowie die Sportsbar Westside geschlossen.
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Zum laufenden Konkursverfahren sagt das Management der Desperado-Gesellschaft nichts. Gastroexperte Peter Herzog vermutet aber, dass der Fehler beim Management und der Geschäftsleitung liegt: «Möglicherweise wurden in den oberen Etagen falsche Entscheidungen getroffen.» Fehlinvestitionen und hohe Mieten könnten zum finanziellen Ruin geführt haben. Seit 2018 ist die 25-jährige Carolina Koffler als CEO ad Interim der Restaurant-Kette tätig. In einem Interview mit
NZZ Jobs sagte sie vor einigen Monaten noch, dass kompetente Unternehmensführung eine Kunst und kein Handwerk sei.
Burritos, Tequilla und Tacos gehören zum Desperado-Menü: Laut Branchenkennern alles Essen, das günstig hergestellt werden kann und Getränke mit guten Margen. Deshalb ist es für Gastroexperte Herzog unverständlich, wie die Restaurantkette an die Wand gefahren werden konnte. «Eigentlich entsprach das Desperado der heutigen Zeit: Es bot Unterhaltung, war günstig und unkompliziert.» Doch viele Kunden sowie 20 Minuten-Leser sagen, dass der Wechsel der Speisekarte ein Grund für die Schliessungen der Desperado-Filialen sei. «Wir haben die Speisekarte gewechselt, weil die Portionen zu gross waren und wir darum 30 Prozent Food Waste hatten. Das darf heutzutage nicht mehr sein», sagt Daniel Wiesner. Er ist COO der Fredy Wiesner Gastronomie AG, die die Filiale in Zürich betreibt.
Das Desperado wurde 2000 gegründet und setzt auf mexikanisches Essen. Auch finden immer wieder Events wie Tanzabende in den Filialen statt. An ihrem Geburtstag können Kunden zudem umsonst essen. Auch wird die Kette wegen ihres Essens und der guten Stimmung von der Seite Polterabendtipps.ch für Junggesellenabschiede empfohlen.
An der Heinrichstrasse in Zürich sowie in Mosseedorf BE und Gerlafingen SO bleiben die Desperado-Restaurants weiter geöffnet. Denn bei diesen drei Filialen handelt es sich um Franchiseunternehmen. «Wir sind finanziell unabhängig und daher vom Konkurs nicht direkt betroffen», erklärt Daniel Wiesner.
Darum musste Desperado schiessen und so gehts weiter
Die Franchiseunternehmen müssen sich an das Konzept der Muttergesellschaft Desperado halten. Weil es diese nun nicht mehr gibt, ist die Zukunft der drei Filialen noch unklar. «Wir klären gerade ab, ob wir das Restaurant in Zürich im gleichen Rahmen weiterführen können», sagt Daniel Wiesner. Fest stehe, selbst wenn die Filiale geschlossen werden müsse, passiere das nicht über Nacht. «Wir haben eine Kündigungsfrist von 3 Monaten.» Die Mitarbeiter würde Wiesner auch nicht entlassen. Alle Mitarbeiter könnten in einem anderen Restaurant der Fredy Wiesner Gastronomie AG weiterarbeiten.
Per E-Mail wurden die Mitarbeiter der betroffenen Filialen informiert, dass sie ab sofort keine Arbeit mehr haben. Auch wurde ihnen geraten, sich so schnell wie möglich beim zuständigen Arbeitsamt zu melden.
In Luzern will die Gastro-Kette El Mosquito den entlassenen Desperado-Mitarbeitern die Möglichkeit geben, sich zu bewerben.
Die Desperado-Gutscheine, die in einem der Franchiseunternehmen in Mosseedorf und Gerlafingen gekauft wurden, können weiter benutzt werden. Gutscheine, die in einer anderen Desperado-Filiale gekauft wurden, können im Restaurant in Zürich umgetauscht werden. Denn die Fredy Wiesner Gastronomie AG, die diese Filiale betreibt, hat entschieden, die Gutscheine gegen einen eigenen Gutschein umzutauschen. «Diese Gutscheine können dann innerhalb von zwei Jahren in allen Restaurants der Fredy Wiesner Gastronomie AG eingelöst werden», erklärt Daniel Wiesner. Die Gutscheine können noch bis Ende Jahr in Zürich umgetauscht werden.
Heute nein danke
Wir waren viele Male im Deperado und es hatte auch immer geschmeckt, da hat man gerne mal etwas teurer gegessen. Aber als wir Anfang dieses Jahres wie dort waren, hatt ich das Gefühl in einer Fast Food Resteaurant zu sein, obwohl die Portionen in den Fast Food Rest. grösser und günstiger sind. Leider ist das Essen heute nicht mehr gut, deshalb gehen wir nicht mehr hin. Ich finde es schade, dass man Altbewährtes einfach umschmeisst und dann mit dem Neuen glaubt Kasse zu machen, das ging wohl deutlich in die Hose. Das alte Konzept war super, so wie es jetzt ist, nein danke.
Management Fehler!
Portionen verkleinern wegen Food Waste? So eine birnenweiche und folgenschwere Entscheidung. Es gibt viele Restaurant Besucher welche alles aufessen und die wurden verprellt. Ausserdem ist Food Waste kein problem, da daraus umweltfreundliches Biogas oder Schweinefutter gemacht werden kann.
vorheriger CEO
Man muss zuerst Mal den vorherigen CEO hinterfragen. Ich denke da fängt schon alles an. Der musste schon bei Molino nach 2 Jahren den Hut nehmen. ist halt nur ein Möchtegern CEO.
Service...
das Essen war eigentlich immer lecker, aber in den Filialen in Bern Bahnhof und im Westside liess der Service einfach zu wünschen übrig...
Langweilige Karte
Wir waren viel dort und es war gut. Nach ein paar Jahren ist die Karte langweilig geworden, Wir haben gar nicht mitbekommen, dass die Karte inzwischen geändert wurde.