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Debatte
Archiv: Politik
Schüler brauchen Erfahrung mit Pornos
Die Forderung der Juso, Kindern im Aufklärungsunterricht Pornos zu zeigen, löst Empörung aus. Aber eigentlich geht die Idee nicht weit genug.

Jugendliche suchen gezeigten Sex und finden Pornos Dass Kinder und Jugendliche über das Internet ungehindert mit Pornografie in Kontakt kommen können, wird heute wohl niemand mehr ernsthaft bestreiten. Wer glaubt, dass dies nur zufällig geschieht, irrt sich. Hauptgründe, warum Jugendliche und insbesondere Buben sich im Netz auf die Suche nach Sex machen, sind Wissensdurst und Neugier. Dort finden sie aber nicht harmlose Darstellungen von Sexualität, sondern Pornografie in allen Schattierungen. Schuld daran sind verklemmte Erwachsene. Statt sich ernsthaft mit den Fakten auseinanderzusetzen, verwenden diese ihre Energie lieber darauf, sicherere Internet-Filter und eine Rückkehr zu eindeutigen moralischen Werten zu fordern. Mit ihrer romantischen Vorstellung einer behüteten Kindheit verunmöglichen sie auch fast fünfzig Jahre nach der sexuellen Revolution, dass Jugendliche im Sexualkundeunterricht sehen dürfen, wie Sex geht. Damit zwingen sie sie geradezu, ihre Bedürfnisse im Netz zu stillen.
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