Öko-Investments

05. November 2009 15:03; Akt: 05.11.2009 15:09 Print

Kritik an «CO2-Milliardär» Al Gore

Al Gore meldet sich mit einem neuen Buch zum Klimawandel zurück. Ins Gerede ist der ehemalige US-Vizepräsident auch mit seinen Öko-Investments geraten. Kritiker werfen ihm vor, er wolle der erste «CO2-Milliardär» werden.

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Gore ist Partner einer Risikokapital-Firma im Silicon Valley, die 75 Millionen Dollar in das kalifornische Kleinunternehmen Silver Spring Networks investiert hat. Es stellt unter anderem Geräte her, die den Stromverbrauch von Haushalten messen. Letzte Woche kündigte das US-Energieministerium einen Fonds von 3,4 Milliarden Dollar für die Entwicklung eines effizienteren Stromnetzes an. Ein Teil davon soll an Firmen wie Silver Spring Networks gehen. Al Gore und seine Mitinvestoren können mit einem hübschen Profit rechnen.

Daneben hat der ehemalige Vizepräsident gemäss dem «Daily Telegraph» in zahlreiche weitere Öko-Projekte investiert, darunter den Handel mit CO2-Zertifikaten, Solarenergie, Biotreibstoffe, Elektrofahrzeuge, nachhaltige Fischzuchten und wasserlose Klosetts. Klimaskeptikern und Vertretern der politischen Rechten ist dies ein Dorn im Auge: Al Gore profitiere von staatlichen Geldern, um der erste «CO2-Milliardär» zu werden.

Bei einer Anhörung im US-Kongress kam es deshalb sogar zu einem Wortgefecht mit einer republikanischen Abgeordneten. «Wenn Sie glauben, dass ich mich seit 30 Jahren aus Gier für den Umweltschutz einsetze, dann kennen Sie mich nicht», sagte Gore. Er sei stolz darauf, dass er in «grüne» Technologien investiere. In einem Interview betonte er, dass er sein Geld entsprechend seinen Überzeugungen und Werten investiere: «Ich stecke mein Geld in das, wovon ich seit 30 Jahren rede.»

(pbl)