Wer Mike Müller in der Serie «Der Bestatter» nacheifern will, kann in Rüeggisberg bei Beni Hochuli einen Bestattungs-Lehrgang besuchen.
In dem zweitägigen Kurs zeigt Hochuli alle Handgriffe des Bestatter-Berufs auf. «Am ersten Kurstag setzen wir uns mit verschiedenen Todesarten und dem Ablauf der körperlichen Zersetzung auseinander», so Hochuli. Am zweiten Tag stünden dann Themen wie die Einsargung, Urnenauswahl und Trauergespräche auf dem Plan. Hochuli hat bereits eine Handvoll dieser Lehrgänge gegeben. «In den bisherigen Kursen sassen unterschiedlichste Leute: Polizisten, Krankenschwestern und angehende Bestatter.» Nach dem zweitägigen Kurs gibt es eine Prüfung – wer diese besteht, erhält ein Zertifikat und sei «bereit, in den Bestatter-Beruf einzusteigen». Denn Bestatter ist kein geschützter Beruf. «Aber der Markt erzwingt fachliche Kenntnisse», sagt Hochuli. Bestatter müssten zum einen wissen, wie das Handwerk funktioniert, und brauchen zum anderen Einfühlungsvermögen. «Ihnen sitzen jeden Tag Menschen in Ausnahmesituationen gegenüber.»
«Man braucht starke Nerven»
Wer am Kurs teilnehmen will, muss mindestens 25 Jahre alt und bereit sein, die tausend Franken Kursgebühren zu zahlen. «Zudem braucht man im Job starke Nerven», so Hochuli. Denn die Beschäftigung mit dem Tod ist für ihn vor allem eine Beschäftigung mit den Lebenden. «Mit den Toten hat man fast am wenigsten zu tun», so Hochuli. Denn Trauergespräche, Meldungen bei Versicherungen, Gemeinde und Pensionskasse gehörten genauso zum Job. «Wenn jemand die Arbeit mit Herz macht, ist er auch Psychologe, Eventmanager und muss rund um die Uhr für die Verwandten erreichbar sein.» Darum hält er auch wenig von der SRF-Serie «Der Bestatter»: «Sie vermittelt ein falsches Bild vom Beruf», so Hochuli.
Der Tod begleitete Beni Hochuli auf seinem Lebensweg immer wieder: Mit 16 Jahren verlor er seinen Vater und später immer wieder Freunde. Nach einer Laufbahn im Gesundheitswesen hatte er genug und wurde 2011 Bestatter und übernahm die Unternehmung «Emch Bestattungen».
TRAUM-Beruf
Der Kurs ist sehr gut aufgebaut und ich lernte noch einiges dazu. Bestatterin zu werden ist mein Traumberuf seit ich 5 Jahre alt war... Doch obwohl ich alle Voraussetzungen erfülle, die Prüfung mit sehr gut abgeschlossen und ich mich schon bei fast allen Instituten beworben habe, bleibt es wohl beim Traumberuf, da die Bestatter mein Attest nur belächeln. Ich könnte mich selbstständig machen, doch dazu fehlt mir die Erfahrung und das nötige "Kleingeld"... :-(
Unseriöse Abzocke
Haha, ... wer für so einen "Pseudowisch" und etwas "Theorie" bezahlt, ist wirklich selber schuld! Über Formalitäten und Verhalten im Todesfall geben die Gemeinden, erfahrene, seriöse Bestatter und Ämter gerne Auskunft!! Ausserdem sind die wichtigsten Info's auch im weltweiten Web zu finden.