Nach dem tragischen Busunfall in Siders VS will der Bundesrat nicht generell Nothalte-Nischen in Autotunnels umgestalten, deren Wände senkrecht zur Fahrbahn stehen. Er argumentiert, abgeschrägte Winkel würden teils grössere Gefahren bergen.
Trauerfeier für die Opfer des BusunglücksBelgien trauert
Gedenkfeier zum Busunglück
Dies hat der Bundesrat in einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf eine Motion des Walliser SVP-Nationalrats Oskar Freysinger geschrieben. Dieser verlangt, konsequent senkrechte Winkel in Notfall-Buchten zu schneiden oder Leitplanken zu setzen. Der Bundesrat empfiehlt dem Parlament, den Vorstoss abzulehnen.
In seiner Antwort schreibt der Bundesrat, Autos und Motorräder könnten bei abgeschrägten Wänden zurück auf die Fahrbahn geschleudert werden. Dabei besteht die Gefahr, dass es zu Zusammenstössen mit nachfolgenden oder - bei Tunnels mit Gegenverkehr - entgegenkommenden Fahrzeugen kommt.
Auch ist die Möglichkeit viel grösser, dass ein Fahrzeug, das an der Wand entlang schleift, Funken schlägt und einen Brand erzeugt. Schliesslich spricht sich der Bundesrat gegen starke Schutzvorrichtungen aus, die auch den Aufprall von Lastwagen und Cars stoppen könnten. Diese seien so starr, dass sie «fatal» für kleine Fahrzeuge sein könnten.
Berichte erwartet
Weiter erinnerte der Bundesrat daran, dass das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Umwelt (UVEK) kurz nach dem Unglück eine Expertengruppe eingesetzt hatte. Diese prüft bis zum Sommer 2012 allfällige Vorschläge, wie die Nischen sicherer gemacht werden können.
Beim Busunfall am 13. März waren in einem Tunnel der Autobahn A9 nahe Siders 28 Menschen aus Belgien und den Niederlanden - darunter 22 Kinder - ums Leben gekommen. 24 Kinder wurden teils schwer verletzt.
Der Car war fast ungebremst in eine Notfall-Bucht gefahren. Die Unfallursache ist noch nicht bekannt. Der Bericht einer Expertengruppe wird demnächst erwartet.
(sda)
Gut gemeint, falsch angegangen
Die Motion Freysinger ist sicher gut gemeint. Doch denke auch ich, dass zuerst umfangreichere Abklärungen gemacht werden sollte, bevor man Geld für etwas ausgibt, bei dem man im Nachhinein reuig wird.
Winkel grösser 45° kein Problem
Erscheint mir Unlogischer entscheid. denke bei einem Winkel grösser als 45° (z.B. 60°) Ist das mit dem auf die fahrbahn zurückschleudern in einem anhnehmbaren mass. Denke das man diese 90° Winkel gerne hat weil sich da halt der Radarblitzer so gut verstecken lässt..
Eher nicht...
Also ich mag Blitzer auch nicht, aber ihre Antwort ist konpletter nonsens.
juup
Das der Winkel möglichst gerade zur Bahn verläuft so schleudert das Auto auch nicht extrem auf die andere Seite und der Fahrer hat noch ein wenig Zeit zum reagieren. Aber ja schlecht fürs Geld (Blitzer)...
ist auch logisch
es gibt nun mal keine "one-size-fits-all" Lösung für Lastwagen und Minis.
puffer
wenn die wände schon senkrecht zur fahrbahn stehen müssen, dann sollte wenigstens eine art "pufferschicht" angebracht werden. irgend ein poröses material, kisten etc. einfach irgend etwas was einen grossteil der kinetischen energie absorbiert. nicht einfach eine betonwand!
WASSERFASS als Puffer
WASSERFASS wie im US bei Autobahnausfahrten
Ja das Geld ist wichtiger
Das Problem ist da müssten sie auch ausgebaut werden um Platz für Puffer zu erhalten, bei den Puffern hast du auch kosten. Und die automatische schrottpresse wäre auch nicht mehr da. Kosten Kosten Kosten die da entstehen...
Witzig
Ein Car (25t) mit einer Geschwindigkeit von 80km/h besitzt eine kinetische Energie von etwa 6,1 MJ. Viel spass mit Kisten oder einer Styropor Wand