
Genau so geht Presse
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13. November 2019 08:39; Akt: 13.11.2019 10:34 Print
Sie sorgte für eine schweizweite Empörungswelle: die Spielgruppenleiterin von Lenzburg, die die Zwillinge eines homosexuellen Paars nicht aufnehmen wollte. Nun spricht sie erstmals mit der «Aargauer Zeitung» über die Hintergründe des Falls, weil sie diese richtigstellen möchte. Sie habe nicht glauben können, «wie in allen Zeitungen der Schweiz falsche Sachen» über sie verbreitet worden seien.
Die Spielgruppenleiterin betont laut der «Aargauer Zeitung», dass sie die Kinder nicht wegen der Familienkonstellation mit zwei Vätern nicht habe aufnehmen wollen. Vielmehr habe das Problem darin bestanden, dass ihre Spielgruppe eigentlich schon voll gewesen sei, als die Väter die beiden Kinder hätten anmelden wollen. Trotzdem habe sie mit dem einen Vater telefonisch die Möglichkeit besprochen, die Kinder wenigstens einen halben Tag pro Woche aufzunehmen.
«Ich habe das nicht so gemeint»
Während des Gesprächs habe sie begriffen, dass die Zwillinge von zwei Vätern aufgezogen würden. «Den Satz, mit dem ich immer wieder zitiert werde – dass solche Kinder weder normal noch natürlich seien –, habe ich nicht so gemeint. Ich habe nachgefragt, ob die Kinder eine Mutter haben, worauf der Vater verneinte und mich fragte, ob das ein Problem sei. Ich habe geantwortet, dass es bisher in meiner Spielgruppe normal war, dass die Kinder ein Mami und einen Papi haben.»
Erst im Anschluss daran habe der Vater erwähnt, dass die beiden Kinder nur Englisch sprechen würden. Da ihre Ressourcen aber knapp seien, habe dies ein Problem für sie dargestellt. Denn das sprachliche Fördern von Kindern verlange zusätzliche Aufmerksamkeit. Und sie spreche selbst nur wenig Englisch.
«Ich habe mich falsch verstanden gefühlt»
«Weil ich die Ressourcen nicht hatte, habe ich schliesslich abgesagt – und nicht, weil die Buben zwei Väter haben. Die Väter haben es aber wohl so aufgenommen, dass ich gegen homosexuelle Eltern bin», sagt die Spielgruppenleiterin. Sie betont, dass sie deutschsprachige Kinder eines homosexuellen Paares auf jeden Fall aufnehmen würde.
Deshalb habe sie sich falsch verstanden gefühlt, als der «Lenzburger Bezirksanzeiger» daraufhin als erste Zeitung darüber berichtete, dass sie die Kinder nicht habe aufnehmen wollen, weil sie zwei Väter hätten. Ihr sei aber daraufhin geraten worden, nicht weiter mit der Presse zu sprechen. Die Reaktionen der Gesellschaft seien sehr hart gewesen: «Die Spielgruppe ist mein Herzblut, und plötzlich war alles zerstört. Ich hatte keine Ahnung, was ich machen soll, und habe mich abgekapselt. Auch aus Selbstschutz.»
(ihr)
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Ach wie gut es tut auch die andere Seite anzuhören. Das würde wohl mehr Probleme lösen als eine neue gesetzliche Regelung, nicht nur für LGBT-Leute....
ich war nicht dabei, doch kann ich mir das plausibel vorstellen. Heutzutage wird sehr schnell anhand Pseudofakten jemand in einen Topf geschmissen und die Meute dagegen aufgebracht. Schlagworte wie Links, Rechts, Immigrant, LGBT, Rasse oder ähnliche mit den Zusatzworte Hass, Feindlich, Extrem, ... werden oft zu Unrecht jemandem angehängt und eine Lynchjustiz gestartet. Was für eine Gesellschaft :-( Ein schlecht gewähltes Wort und Dein Leben ist am Arsch. Alle die das dann verurteilen machen sicher "niiieee Fehler". Alles hat zwei Seiten. Nur eine Seite betrachten macht vieles kaputt. Ende der Predigt.
Spielgruppe
Ich hätte gleich, schon nach dem ersten Bericht, dazu Stellung bezogen und in aller Deutlichkeit richtig gestellt wie es sich verhält. So entstehen Missverstehen und falsche Beschuldigungen.
Richtig lesen und objektiv urteilen
Es gibt einen Unterschied zwischen Spielgruppe, Hort und Kita. Die Spielgruppe besuchen die Kinder ein bis zwei mal pro Woche für zwei bis drei Stunden. Im Hort oder Kita verbringen sie mehr Zeit und auch die personellen Verhältnisse sind anders als in der Spielgruppe. Deshalb macht es sehr wohl Sinn, dass die Spielgruppenleiterin fremdsprachige Kinder ablehnt. besonders da es Zwillinge sind, die naturgegeben sehr auf einander fixiert sind.
Menschen
Man muss beide Versionen hören um beurteilen zu können!!! Die Kinder können nichts für die Situation! Die Eltern wollen für die Kinder das tun was die meisten Eltern wollen!!! Mir tut diese Geschichte Mega Leid für beide Partei auf die andere Seite sind wir Mal Ehrlich : Die Homophobie überall auf der Welt ist Grausam hat dies jedoch nicht in dieses Land erwartet !!!
Die Schweizer
Wir sind ja selber schuld.. English? Klar jeder der es kann will es abwenden! Ich habe Freunde mit Kindern, die leben seit Jahren in der Schweiz besuchen eine Englisch besprechende Schule und reden nur English! Grund ? Jeder stellt sich auf sie ein! Liegt an uns.. jeder will sich anpassen.. oder!?
Problem liegt wohl bei den Eltern nicht bei den Ki
Egal wie glaubhaft, aber ihre Argumentation ist durchaus verständlich. Die ganze Schweiz schreit das ihre Kinder in der Schule nicht genug Aufmerksamkeit bekommen. Als Leiterin hat man den überaus schwierigen Job das irgendwie zu meistern. Wenn man dann frendsprachige Kinder hat, aber kaum Kapazitäten, die sich um die Kinder auf Englisch beschäftigen können, wird das schwierig. Auch die "2 Väter Frage" ist berechtigt. Die Mitarbeiter müssen ja auch irgendwie damit umgehen und sich überlegen, was sie Kindern sagen, Wenn die Frage komm: "Wieso haben die 2 Papi's" Man muss dann eine gewisse Normalität zeigen. Denn egal was die Kinder hören, wenn die nach Hause gehen und den Eltern irgendwas erzählen, ist das Geschrei wieder gross. Somit ist das eine schwierige Situation, auch wenn man selbst der Meinung ist, das jeder Kinder haben sollte, egal wenn man liebt.