Drei Fussballerinnen gründeten den Verein Florijana Ismaili – FI9, um den Frauenfussball in der Schweiz zu fördern. Er ist nach der Young-Boys-Spielerin Ismaili benannt, da diese eine gemeinsame Freundin war. Dies berichtet Tele Bern.
Umfrage
Schauen Sie Frauenfussball?
Gentiana Morina, Stephanie Erne und Melanie Müller lernten Ismaili über die Jahre beim Fussballspielen kennen – Müller hat mit Ismaili zusammen auch in der Nationalmannschaft gespielt.
Crowdfunding
Ziel des von ihnen gegründeten Vereins ist, das Engagement Ismailis für den Frauenfussball weiterleben zu lassen. Diese ist am 29. Juni dieses Jahres bei einem tragischen Badeunfall am Comersee mit 24 Jahren verstorben.
«Wir sind bereit, alles zu geben, um dem Frauenfussball die Anerkennung zu schenken, die er verdient hat! Bist du es auch?» Mit diesen Zeilen machen die drei Gründerinnen auf der Webpage auf eine Crowdfunding-Aktion aufmerksam, die sie lanciert haben. Mit den Einnahmen sollen Hallenturniere, Fussball-Fördertrainings für Mädchen oder auch Trainingscamps finanziert werden.
«Unsere Erwartungen wurden übertroffen»
«Erst hatten wir das Ziel, 4000 Franken für das im Dezember in Bern geplante Hallenturnier zu sammeln», sagt Müller. Dieser Betrag sei bereits zwei Tage nach Start der Aktion am 4. November erreicht gewesen. Deshalb hätten sie den Betrag auf 12'000 Franken erhöht, um für die nächsten anstehenden Veranstaltungen keine separaten Crowdfunding-Aktionen machen zu müssen.
«Wir haben nun bereits 10'100 Franken zusammen. Das übertrifft unsere Erwartungen», sagt Müller am Mittwochnachmittag. Das Ziel sei zwar noch nicht erreicht, aber sie seien zuversichtlich, dass sie es bis zum Ende der Aktion schaffen würden. Mittlerweile hätten sie auch schon Anfragen von Sponsoren erhalten, die ihren Verein und sein Anliegen unterstützen wollten.
Fussball als Männerdomäne
Dies sei wichtig, so Müller, denn der Frauenfussball erhalte im Gegensatz zum Männerfussball noch immer weniger Beachtung. Da die Frauenspiele wegen des geringeren Interesses von weniger Zuschauern besucht würden, seien wiederum auch die Sponsoren weniger interessiert, selbst bei Nationalliga-A-Spielen.
«Ich habe zwar schon das Gefühl, dass es von Jahr zu Jahr etwas besser wird.» Aber es bleibe noch viel zu tun bei der Förderung des Frauenfussballs. «Helfen würde es auch, wenn die Männer uns unterstützen würden und wir öfter im Stadion spielen könnten», sagt Müller. Denn dies habe ebenfalls einen Einfluss auf die Zahl der Zuschauer. «Aber an der Unterstützung der Männer fehlt es zurzeit noch ein bisschen.»
Förderung im Namen von Ismaili
Deshalb würden sie sich nun selbst für den Frauenfussball einsetzen. «Wir wurden bereits vor dem tragischen Tod von Florijana im Leistungssport immer wieder damit konfrontiert, wie wichtig Förderung ist. Aber zuvor war es Florijana, die sich diesen Dingen angenommen hat.» Sie hätten sich erst jetzt damit so richtig auseinanderzusetzen begonnen, weil sie nun das Ziel Ismailis, die Förderung des Schweizer Frauenfussballs, im Gedenken an sie weiterverfolgen möchten.
Ismaili wurde 2014 zum ersten Mal ins Nati-Kader berufen. Sie absolvierte 33 Spiele und nahm an der WM 2015 teil. Seit dem Jahr 2011 spielte sie für die Young Boys aus Bern.
(ihr)
Jetzt Projekt unterstützen!
Übrigens, das Projekt und somit der Frauenfussball kann auf der Crowdfunding Plattform I believe in you unterstützt werden! ;-)
Bewegung
Für das Geld gehe ich 2 Mal in den Nachtclub und weg isses. Kann mir nicht vorstellen, dass man damit etwas bewegt.
Spielerinnen mitspenden
Hätte jede Spielerin des Nati-Kaders selber Fr. 500.- gespendet, dann wären sie sofort auf Fr. 10'000 gekommen. Aber das generiert weniger Aufmerksamkeit in den sozialen Medien.
was?
weil die ja so viel kohle machen und nicht noch ein leben neben dem fussball haben...
Ist so
Frauenfussball hat wenig Beachtung weils niemanden interessiert...