Die Ecopop-Initiative sei «fremdenfeindlich» und schade der Schweizer Wirtschaft. Mit diesen Argumenten weibelt Justizministerin Simonetta Sommaruga derzeit gegen das Anliegen, das am 30. November an die Urne kommt. Nicht nur der Gesamtbundesrat, sondern auch alle grossen Parteien sind gegen das Anliegen. Die erste Runde der gewichteten 20-Minuten-Abstimmungsumfrage (siehe Box) zeigt nun: Sommaruga und die anderen Initiativ-Gegner müssen sich im Kampf gegen die Vorlage warm anziehen.
Zur Umfrage
13'397 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 15. Oktober an der ersten Welle der Online-Umfrage von 20 Minuten zu den Abstimmungen vom 30. November teilgenommen. Die Politologen Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen haben die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen gewichtet, sodass die Stichprobe möglichst gut der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht.(jbu)
42 Prozent der Befragten sagen derzeit «Ja», 11 Prozent «eher Ja» zur Initiative – das macht 53 Prozent Zustimmung. Die Initiative hätte also das Potenzial, an der Urne eine Mehrheit zu erreichen. Als Hauptargument für die Initiative gab jeder zweite Befürworter an, dass damit die Zahl der Zuwanderer reduziert würde. Die geringere Zersiedelung der Landschaft nannte ein Viertel als Grund. Andere Argumente, wie die Entwicklungshilfe im Bereich Familienplanung, scheinen von untergeordneter Bedeutung zu sein.
Ecopop-Initiative
Auf der Seite der Gegner stehen 39 Prozent «Nein»- und 5 Prozent «eher Nein»-Sager, der Rest macht noch keine Angaben. Als Hauptgrund für ihre Ablehnung führen die Befragten negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und die starre Quotenregelung an. Die Gegner können darauf hoffen, bis zum Urnengang noch Boden gutzumachen: Normalerweise sinkt die Zustimmung für Volksinitiativen im Laufe des Abstimmungskampfs.
Goldinitiative hat wohl keine Chance
Dies dürfte auch für die anderen beiden Initiativen gelten, die am 30. November zur Abstimmung kommen. Die Pauschalbesteuerungs-Initiative der AL hätte derzeit ebenfalls noch eine knappe Mehrheit – mit 52 Prozent «Ja»- oder «eher Ja»-Angaben. 39 Prozent sind dagegen, 9 Prozent haben sich noch nicht auf eine Position festgelegt. Die Befürworter kritisieren insbesondere die Privilegierung reicher Ausländer und den ungesunden Steuerwettbewerb, während die Gegner den volkswirtschaftlichen Nutzen der Pauschalbesteuerten hochhalten und sich vor Steuerausfällen fürchten.
Pauschalbesteuerungs-Initiative
Verhältnismässig schlechte Karten scheint die Goldinitiative aus dem Umfeld der SVP zu haben. 45 Prozent Zustimmung stehen 39 Prozent Ablehnung gegenüber. Ganze 16 Prozent wollten sich noch nicht festlegen. Für sie könnte ein Blick ins Argumentarium der beiden Lager aufschlussreich sein: Die Befürworter finden, die Nationalbank müsse genügend Reserven haben und im Ausland aufbewahrtes Gold müsse zurück in die Schweiz gebracht werden. Hauptargument der Gegner ist, dass mit der Initiative die Unabhängigkeit der Nationalbank gefährdet wäre.
Gold-Initiative
Jaaa!!!!
Es sollten die gleiche gesetze gelten wie kanada, australien!!! Andere länder sind konsequent, warum müssen wir das ertragen?zu viel ist einfach zu viel
Umwelt schonen
Zum Thema Umwelt, ein Arbeitsloser in der EU kann sich kein Auto leisten, wie bei uns! also 3x ja zur ecopop.
Warum ja?
Warum ich ja stimmen werde? Aus Prinzip. Da unsere Bundesräte ihre Macht zur Zeit masslös überschätzen und sich gegen den Volkswillen stellen und schlussendlich doch machen, was sie wollen, finde ich, dass es an der Zeit ist, ein Zeichen zu setzen. Dies ist in der Schweiz durch die Anstimmungen am besten möglich.
Zubetoniert
Ständig lese ich dieses Wort. Gleichzeitig wollen sie aber alle ein EFH und viel Grünfläche. Das ist ein Widerspruch in sich. Betonklötze sind immer ökologischer als EFH's. Denn in einem MFH oder Block wohnen mehrere Familien zusammen, in einem EFH dagegen nur Eine. Ein MFH hat im verhältnis viel weniger Aussenfläche (und damit deutlich geringere Heitzkosten) und auch ansonsten weniger Materialmengen. Blòcke kann man ausserdem in die Höhe bauen, was Platz spart und so wiederum mehr Grünfläche ergibt.
@ Bauführer, politische Frage
Wer kann sich bei rasanter Bodenverknappung künftig noch ein EFH leisten und wer wohnt verdichtet in Silos und müht sich täglich durch vollgestopfte Städte, in vollgestopften Züge an seinen Arbeitsort?
Und deutlich weniger Freiraum... im MFH
Ihre Argumente pro MFH kennt natürlich jeder. Die Leute bauen aber EFH's weil sie möglichst unabhängig sein wollen. Und bloss weil sie (Baubranche) Freiflächen und Bauvolumen brauchen, damit sie gewinnbringend realisieren können, geben die CH ihren kleinen, persönlichen Freiraum nicht auf.
Bevorstehende Inflation
Seid ihr alle so scharf darauf, dass unsere Wirtschaft langfristig inflantiert? Bei einer Annahme dieser Initiative, würden uns zahlreiche KMU's und Grossunternehmen verlassen und ihr Hauptsitz in die EU verlegen..! Mit dieser Initiative straft ihr euch nur selber!!