

Richtig so
Wer Kinder in die Welt setzt trägt die Verantwortung dafür. Die Eltern müssen drum besorgt sein, dass ihr Kind der Sprache mächtig ist. Entweder unterrichten sie das Kind selbst oder bezahlen den Deutsch-Unterricht.
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13. Februar 2019 05:47; Akt: 13.02.2019 07:10 Print
Das Thurgauer Kantonsparlament hat den Regierungsrat mit einer Standesinitiative beauftragt: Eltern sollen für den Deutschunterricht der Kinder oder für Übersetzer bei Elterngesprächen zukünftig bezahlen müssen. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger» am Dienstag.
«Ein Drittel der Kinder kann nicht genug gut Deutsch, um dem Unterricht zu folgen. Diese Kinder haben erhebliche Nachteile, wenn sie in die Volksschule kommen», sagt Andreas Wirth, Schulpräsident der Primar- und Sekundarschulgemeinde Frauenfeld und SVP-Kantonsrat.
Nicht nur in Frauenfeld ist das Problem bekannt. Auch in Basel oder Chur hat man Massnahmen ergriffen, um die Zahl von Kindern einzudämmen, die ohne Deutschkenntnisse in die Volksschule kommen. Aber nicht alle Parteien halten eine Verfassungsänderung für angebracht.
Frühe Sprachförderung ist für die Bildung zentral
Zwar spreche weiterhin die Mehrheit in den Klassen Deutsch oder sogar Schweizerdeutsch, dies ist jedoch stark abhängig von der jeweiligen Schulgemeinde: «In manchen Quartieren ist die Situation prekär», bestätigt Nicole Gfeller, Lehrerin in einem Kindergarten in Frauenfeld. «In den letzten fünf Jahren gab es eine steigende Tendenz von Kindern, die kein Deutsch können.» In Frauenfeld würden viele Portugiesen leben. Das Problem beschränke sich aber nicht auf eine bestimmte Volksgruppe, sagt Gfeller.
«Ich hatte auch schon ein Kind, das gar keine Deutschkenntnisse hatte, obwohl der Vater perfekt Schweizerdeutsch spricht», erzählt Gfeller. Es sei in solchen Situationen schwer nachzuvollziehen, wieso das Kind die Sprache nicht kann.
«Manche Eltern denken, ihr Kind werde im Kindergarten dann
schon genug gut Deutsch lernen», so Gfeller weiter. Dies sei jedoch oftmals nicht der Fall und den Schaden müssten dann die Kinder tragen: «Es zieht sich oft weiter. Kinder, die im Kindergarten über ungenügende Sprachkenntnis verfügen, haben in der Regel Schwierigkeiten mit dem Verständnis in der Primarschule.» Deswegen sei eine frühe Sprachförderung für die Bildung der Kinder zentral.
Die Verantwortung liegt bei den Eltern
Dabei gibt es schon verschiedene Angebote für die frühe Sprachförderung und diese werden laufend erweitert. «Manche Eltern fühlen sich einfach nicht angesprochen und denken, dass ihr Kind keine Sprachförderung braucht», so Gfeller.
Dies führe dann zu einem Mehraufwand beim Lehrpersonal: «Man muss mehr visuell arbeiten, um sich mit den Kindern zu verständigen und wenn der Fremdsprachenanteil hoch ist, ist die Unterrichtssprache Hochdeutsch», so die Lehrerin weiter. «Es ist schwer zu merken, was das Kind braucht oder was ihm fehlt. Das ist schon eine erschwerte Situation.» Diese Kinder bräuchten mehr Ressourcen, die leider nicht immer zur Verfügung stünden.
«Es wäre wünschenswert, dass vor allem Kinder, die mit einer anderen Muttersprache aufwachsen, eine deutschsprachige Kita besuchen oder in eine Sprachspielgruppe gehen und nicht nur in eigenen Kulturkreisen bleiben», meint Gfeller. «Sie brauchen den Kontakt mit der deutschen Sprache.»
Ob es dafür eine Verfassungsänderung braucht, kann Nicole Gfeller nicht einschätzen. Vorerst sei es wichtig, die Eltern auf das Thema aufmerksam zu machen.
Wer Kinder in die Welt setzt trägt die Verantwortung dafür. Die Eltern müssen drum besorgt sein, dass ihr Kind der Sprache mächtig ist. Entweder unterrichten sie das Kind selbst oder bezahlen den Deutsch-Unterricht.
Ich stelle fest, dass die Verantwortung der Eltern für die Integration meist nicht wahrgenommen wird. Bekanntlich beginnt das mit der Sprache. Ein Beispiel aus meiner Nachbarschaft: Beide Elternteile(ursprünglich Balkan, hier aufgewachsen) sprechen sehr gut Schweizerdeutsch, arbeiten aber beide. Nun sind die Kinder während des Tages in der Obhut der Großmutter, die kosovarisch spricht , wie auch die Eltern wenn sie Zuhause sind. Die Kinder sind in der Deutschnachhilfe und werden die Schulklasse wiederholen müssen. Das verursacht Kosten die nicht die Öffentlichkeit zu tragen hat.
Wir kannten ein Paar, Russen, Frau sprach nur russisch und er perfekt Schweizerdeutsch. Er redete aber mit dem Sohn auch nur russisch. Ihm sei es wichtig, dass sein Sohn die Muttersprache der Eltern beherrsche. Deutsch lernen könne er dann im Kindergarten. Auch das ist für mich keinen Bock auf Integration haben. In dem Fall: Adieu.
Es liegt natürlich an uns
Wenn die Eltern das Gefühl haben sich nicht integrieren zu müssen da es die Aufgabe der Einheimischen ist sich ihnen anzupassen- warum sollten sie dann ihren Kindern Deutsch beibringen? Schliesslich ist es rassistisch wenn der Kindergarten/Schule nur auf Deutsch abgehalten wird- wir haben gefälligst sämtliche Ländersprachen zu beherschen um deren Kinder (und Eltern) zu verstehen. So jedenfalls scheinen diese Eltern zu denken.
Deutschkurs
super wäre es halt, wenn die Kinder zuhause Deutsch lernen würden. Anstatt "nur" serbisch, oder was auch immer!
Bedenklich
Ich finde es schlimm das den Kinder zuerst ihre Muttersprache lernen und erst Deutsch lernen wenn diese dann in den Kindergarten kommen. Der schnitt in der Schule wird so massiv runter gedrückt.
Handy und Co.
Hallo liebe Eltern, Eure Kinder möchten Euch sprechen hören! Ihr schiebt den Kinderwagen mit Handy am Ohr, ihr gebt Euren Kindern jedes erdenkliche Medium zum anschauen aber sprechen oder vorlesen tut ihr nicht mehr! Ein Kind lernt über das Gehörte! Wann Bitte gebt Ihr die Veranwortung nicht mehr ab, sondern erinnert Euch vielleicht an Eure Mütter oder sogar Väter die Geschichten vorgelesen haben! Ich finde diese youtoube Handhabe schrecklich im Bezug auf Kleinkinder! Mich wundert es nicht, dass Kinder mit bald 4 Jahren keine ganzen Sätze bilden können! Ein bisschen altmodisch darfs sein!
Kosten
Solche Defizite sollten von den Erzeugern gezahlt werden und nicht von der Allgemeinheit. Diese Einstellung "im Kindergarten lernen sies ja" wird leider durch unseren Sozialstaat gefördert!!