Der Braunbär M13 wandert weiterhin im Bündnerland umher. Laut dem Jagdinspektor Georg Brosi bewegt sich das Tier in der Talsohle im Unterengadin in der Nähe von Tarasp. Mehrere Personen haben den Bären bereits gesichtet; der erste war Mario Riatsch, Förster aus Sent. Er hat eine klare Meinung zu M13: «Dieser Bär verhält sich nicht wie ein Bär, er kommt den Menschen viel zu nahe.» Ausserdem sei das Engadin nicht die geeignete Gegend für Bären. Eine längerfristige Niederlassung beurteilt Riatsch als unmöglich. «Die Wälder sind viel zu offen und bieten einem Bären zu wenig Schutz.» Ausserdem habe es einfach zu viele Menschen, der Bär gewöhne sich zu schnell daran und bleibe deshalb in der Nähe der Bevölkerung. Riatsch prognostiziert dem Bären eine düstere Zukunft: «Wenn er hier bleibt, ist er dem Tod geweiht.»
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Der Bär M13
M13 ist ein zweijähriges Männchen und stammt aus dem Südtirol. Das Tier wiegt um die 100 Kilogramm und wurde im Oktober 2011 mit einem Peilsender ausgestattet. Diesen hat M13 allerdings verloren. Gut ersichtlich ist jedoch eine gelbe Marke, die der Bär weiter im Ohr trägt. Dass M13 nicht menschenscheu ist, stellten bereits Vertreter des Landesamts für Jagd und Fischerei in Bozen Anfang April fest. Im Südtirol war das Raubtier in rasantem Tempo unterwegs.
Namenssuche
Der junge Bär wird total nüchtern nur M13 genannt. Wir finden, er hat einen «richtigen» Namen verdient. Wie soll er heissen? Schreiben Sie Ihren Vorschlag ins Listing.
Tatsächlich könnte M13 streng genommen bereits als Problembär bezeichnet werden. Laut dem 2009 publizierten Bärenkonzept des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) gilt ein Bär als problematisch, wenn er den Menschen als Nahrungslieferanten erkennt und beginnt, Bienenstöcke und Obstgärten zu plündern. Die Überwindung der Scheu werde dann mit dem Zugang zu hochwertigem Futter belohnt, weshalb der Bär immer öfter die Nähe zu Menschen oder Siedlungen suche. Das BAFU ordnet in so einem Fall «Vergrämungsaktionen» an. Der Bär wird mit einem Sender versehen und vertrieben. Wenn er dann doch nicht geht und weiterhin eine Gefahr darstellt, muss er erschossen werden.
Auf der Schwelle zum auffälligen Bär
Reinhard Schnidrig vom BAFU sagt: «M13 ist auf der Schwelle vom unauffälligen zum auffälligen Bär, aber keinesfalls auf der Schwelle vom Problem- zum Risikobär.» Er sei halt einfach noch jung und neugierig. Das Tier werde nun laufend beobachtet. Es sei ausschlaggebend wie er sich in Zukunft verhalten werde, vor allem aber, ob er seine Scheu vor Menschen noch mehr ablege. Wenn ja, müsse die Vergrämung (das Zurücktreiben in den Wald) in Betracht gezogen werden. Ob er dazu mit einem Sender versehen wird, bleibt weiter offen.
Das Wichtigste sei das Verhalten der Bevölkerung, dieses spiele eine wesentliche Rolle für die Entwicklung des Bären: «Er darf unter keinen Umständen gefüttert werden, Bienenstöcke müssen eingezäunt werden», so Schnidrig.
Der Frühling als Retter für M13?
Beat Angerer, Präsident des Kantonalen Patentjäger-Verbandes, hofft für M13, dass es bald wärmer wird. «Wir müssen auf jeden Fall den Frühling abwarten. Sobald der Bär Knospen und frisches Gras fressen kann, wird er in die Berge wandern.» Wenn er noch lange nichts zu fressen finde, könne es aber durchaus sein, dass er zum Problem werden, so der Jäger.
Ein solcher war JJ3, der Mitte April 2008 in der Region Thusis von der Wildhut erlegt wurde. JJ3 war zu oft in der Nähe von Menschen und wurde zum Risiko.
Kein Recht zum Leben?
Was sind wir für Menschen. Ein Bär der sich ernähren muss um zu überleben, scheint bei uns, die wir im Überfluss schwelgen, keine Existenzberechtigung zu haben. Und dies in einem Lande mit diesen grossen Traditionen der Menschlichkeit.
Es ist "nur" ein tier
Und plötzlich sind alle bären experten... Erstaundlich
Umsiedeln
Wenn er bleibt... Und warum betäubt ihr ihn nicht und verfrachtet ihn in ein land wo es keine blöde menschen mit idiotischen naturfeindlichen regeln gibt...????
Typisch
Wieder mal typisch! Tanzt einer aus der reihe, schiesst man ihn! Wir menschen kommen schon noch auf die welt... Freue mich auf diesen tag!
Bärenstark
Am Ende wird auch dieser Bär irgendwann erschossen werden. Wer würde aber sein eigenes Kind JJ3 oder M13 nennen?...... Der Bär kennt keine Landesgrenzen und ist kein Haustier das man 24 Stunden verfolgt und beobachtet. Der Mensch ist das grösste und gefährlichste Raubtier dieser Erde.
der mensch
genau deiner meinung bin ich auch was den mensch betrifft ...
Richtig
Das ist mal ein Wort! Der Bär soll leben!