

Pflanzen kennen
Es wird Zeit, dass die Menschen die Pflanzen wieder kennen. Ich bin noch keine 30 und es ist für mich erschreckend, dass viele Leute in meinem Alter und jüngere absolut keine Ahnung von Pflanzen haben. Vor allem heimische Pflanzen.
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08. April 2019 19:09; Akt: 08.04.2019 19:09 Print
Die Situation sei sehr unangenehm, so Patrick Grabher, Geschäftsführer von Fruchtexpress Grabher aus Frastanz (A) gegenüber den «Vorarlberger Nachrichten». Im seinem Bärlauch wurde nämlich Aronstab entdeckt. Wie das «St. Galler Tagblatt» am Montag schreibt, hat das Unternehmen auch an den Schweizer Gastronomie-Grosshändler Aligro, der unter anderem Filialen in Gossau und Frauenfeld betreibt, Bärlauch geliefert.
Bildstrecken Bärenklau verursacht schwere VerbrennungenNach Bekanntwerden der Verunreinigung hat Aligro den Bärlauch vergangene Woche zurückgerufen und aus dem Verkauf genommen. Weil Aronstab an den gleichen Stellen wie Bärlauch wächst, kann er mit dessen essbaren Blättern verwechselt werden. Eigentlich sehen Aronstab-Blätter aber deutlich anders aus als Bärlauch, sie sind pfeilförmig und haben Widerhaken am Stielansatz. Einzig ganz junge Blätter können dem Bärlauch gleichen, ihre Blattnerven sind jedoch unregelmässig und nicht parallel wie beim Bärlauch.
Einzelfall
Das Unternehmen stellte die Verunreinigung bei internen Kontrollen fest, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen mitteilte. Betroffen vom Rückruf und vom Verkaufsstopp sind 500-Gramm-Säcke des Bärlauchs Klasse 1 des Lieferanten Fruchtexpress Grabher in Frastanz, Österreich.
Grabher habe aus den Medien davon erfahren. «Wir hatten lediglich gewusst, dass eine Frau einen Bärlauchsalat gegessen und daraufhin einen Ausschlag im Mund bekommen hatte», wird er zitiert. Es sei das erste Mal, dass es zu so einer Verunreinigung gekommen ist.
Noch weitere Verwechslungsgefahr
Nebst dem Aronstab hat der Bärlauch noch weitere giftige «Verwandte». So sehen auch die Blätter von Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen denjenigen des Bärlauchs ähnlich.
Beim Aronstab sind alle Teile der Pflanze giftig. In den Blättern sind Kristalle, die den Magen oder die Mundschleimhaut verätzen können. «Das ermöglicht anderen Giftstoffen, in den Körper zu gelangen», so Klaus Zimmermann von der Erlebnis-Naturschau «inatura» in Dornbirn gegenüber den «Vorarlberger Nachrichten». Das sei vor allem für Kinder ein grosses Risiko. Aber auch Weidevieh erlitt durch den Verzehr der Blätter bereits tödliche Vergiftungen.
Auch beim Maiglöckchen sind alle Teile giftig, besonders aber die Blüten und Früchte. Nach dem Essen können Übelkeit, Durchfall, Herzrhythmusstörungen, Schwindel oder Brustbeklemmung auftreten. «Die Herbstzeitlose hat das allerstärkste Gift», so Zimmermann. «Wenn dieses Zellgift seine Wirkung tut, dann gibt es nur wenige Möglichkeiten, etwas dagegen zu unternehmen.» In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Verwechslungsfällen mit dem Bärlauch, die tödlich endeten.
(20M/sda)
Es wird Zeit, dass die Menschen die Pflanzen wieder kennen. Ich bin noch keine 30 und es ist für mich erschreckend, dass viele Leute in meinem Alter und jüngere absolut keine Ahnung von Pflanzen haben. Vor allem heimische Pflanzen.
Einmal die Blätter zwischen den Fingern zerreiben, dann riecht man Bärlauch:)
Alle Jahre wieder. Wers nicht unterscheiden kann, solls nicht pflücken oder essen. Bei den Pilzen das Selbe...
Der Duft kann trügen
Die Hände riechen vom Pflücken her schon nach Bärlauch, deshalb riecht man/frau das Nichtduften nicht oder nur sehr schwerlich.
@Mat Ess
Da wo Bärlauch wächst, denn man von weitem riecht, wachsen keine Maiglöckchen und keine Herbstzeitlose. Den Aronstab habe ich bei uns in Wäldern noch gar nie gesehen. Wer Pflanzen nicht voneinander unterscheiden kann, sollte sie nicht pflücken und schon gar nicht essen. Ich kenne jedes Gewürz und Kraut, dass wild wächst am aussehen und am Geruch. Aber ich kenne mich mit Pilzen nicht halb so gut aus und deshalb pflücke ich sie nicht, dass überlasse ich denen die sich auskennen.
Vorsicht!
Und beim zweiten Mal Riechen riecht man noch den Duft des ersten Blattes. Nur bedingt empfehlenswert....
Unverwechselbarer Geruch
Sorry aber es besteht keinerlei Verwechslungsgefahr, wenn der Geruchssinn noch funktioniert. Bärlauch riecht sehr penetrant Knoblauchähnlich und hat einen unverwechselbaren Geruch. Also sehr wahrscheinlich sollte die Dame zuerst ihren Geruchssinn überprüfen lassen. Liebe Grüsse eines Küchenchefs
Tipp
Wenn man sich nicht sicher ist, am besten das grüne Blatt zwischen Daumen und Zeigerfinger zerreiben und daran riechen. Wenn es nach Knoblauch riecht, dann ist es Bärlauch.
einem Grosshändler traut man doch
Wäre es Herbstzeitlose gewesen, wäre die Frau nun tot.