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Baukartell-Skandal
01. Dezember 2019 08:24; Akt: 01.12.2019 08:24 Print
Quadroni will gegen Kanton Graubünden klagen
Er sei nicht korrekt behandelt worden. Nun will Whistleblower Adam Quadroni juristisch gegen den Kanton Graubünden vorgehen.
Der Enthüller im Bündner Baukartell-Skandal will juristisch gegen den Kanton vorgehen, weil Behörden ihn nicht korrekt behandelt haben. Der ehemalige Unterengadiner Bauunternehmer Adam Quadroni bereite eine Staatshaftungsklage gegen den Kanton Graubünden vor, berichtet die «NZZ am Sonntag».
Im Raum stehen Schadenersatz- und Genugtuungsansprüche, die der Whistleblower Quadroni einerseits wegen inkorrekter Polizeieinsätze geltend machen will. Andererseits sei er als Bauunternehmer boykottiert worden, nachdem er sich gegen das Baukartell gewehrt hatte. Die systematische Nichtberücksichtigung habe seine Firmen ruiniert.
Die Voraussetzungen für eine Klage, dass ihm durch amtliche Tätigkeit Schaden entstand und er zudem in seiner Persönlichkeit sowie seiner körperlichen Integrität verletzt wurde, sehen Quadronis Anwälte als erfüllt an. Sie wollen nicht nur den Kanton belangen, sondern auch Staatshaftungsklagen gegen mehrere Unterengadiner Gemeinden einreichen.
Die Anwälte sehen sich in den in der vergangenen Woche veröffentlichten Untersuchungsberichten in ihrer Meinung bestärkt. Die illegalen Absprachen im Strassenbau im Unterengadin sind schweizweit der bisher grösste aufgeflogene Fall von Manipulationen auf dem Bau. So kam es bei mehreren hundert Projekten zwischen Baufirmen zu Absprachen um Preise und Aufträge. Die Wettbewerbskommission (Weko) büsste zwölf Baufirmen mit total elf Millionen Franken.
(sda)