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St. Gallen
29. April 2019 13:50; Akt: 29.04.2019 15:34 Print
Fans erkennen auch zivile Polizisten
Drei vermummte Männer haben am Sonntag nach dem Super-League-Spiel in St. Gallen eine zivile Polizistin tätlich angegriffen. Sie wurde dabei verletzt.
Am Sonntagnachmittag fand in St.Gallen das Super-League-Spiel FC St.Gallen gegen den FC Basel statt. Auf dem Rückmarsch der Gästefans zum Bahnhof Winkeln griffen drei vermummte Männer eine zivile Polizistin an. Dabei schlugen sie mit Fäusten und Fusstritten auf sie ein.

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Nach kurzer Zeit liessen sie von der Polizistin ab und flüchteten. Wie die Stadtpolizei St. Gallen mitteilte, erlitt die Mitarbeiterin Prellungen und Blessuren. Zur Kontrolle begab sie sich in ärztliche Betreuung.
Fans erkennen auch zivile Polizisten
Die Stadtpolizei St.Gallen hat die Ermittlungen aufgenommen und wertet aktuell die Videoaufnahmen aus. Wie Mediensprecher Dionys Widmer auf Anfrage sagt, nimmt die Polizei an, dass die Angreifer wussten, dass die Frau eine Polizistin war. «Genau wissen wir es nicht, aber aus Erfahrung wissen die Fankreise meist, bei wem es sich um einen Polizisten handelt und wem nicht.» Zudem hätten die zivilen Polizisten ja auch ihr Einsatzmaterial dabei, welches manchmal auf Polizistinnen oder Polizisten hindeuten könne.
Doch was können Polizisten in einer solchen Situation tun? Widmer erklärt: «Zum einen haben sie immer ihr Funkgerät dabei, damit können sie einen Funkspruch absetzen und Hilfe anfordern. Zum anderen hat man immer seine Einsatzausrüstung dabei und darf diese verhältnismässig einsetzen.» Im konkreten Fall heisst dies, dass die Polizistin berechtigt gewesen wäre, sich durch Selbstverteidigung oder beispielsweise auch durch den Einsatz ihres Pfeffersprays zur Wehr zu setzen.
Nicht die erste Ausschreitung
Es ist nicht das erste Mal, dass es in St. Gallen zu Ausschreitungen anlässlich eines Fussballmatches gekommen ist. Erst Ende letzten Jahres wurden drei Polizisten nach dem Fussballspiel FCSG – FCZ am Bahnhof Winkeln verletzt. FCZ-Fans bewarfen die Polizisten damals mit Fackeln und Steinen.
«Festnahmen gab es keine», so Widmer. «Der Beschuss mit Steinen, Eisenstangen und Pyros war zu gross.» Trauriger Schluss: Wer die Polizei genügend attackiert, kommt ungeschoren davon. Jedenfalls kurzfristig. Laut Widmer wurden unterdessen Dossiers im zweistelligen Bereich erstellt. «Diese Dossiers entsprechen Leuten, denen aufgrund von Bild- und/oder Videoaufnahmen strafbare Handlungen nachgewiesen werden konnten», so der Mediensprecher. Die genauen Ermittlungen würden aber immer noch laufen.
(juu)