

Technik rettet leben
Schöne Initiative! Vielen Dank an die ehrenamtlichen Drohnenpiloten und die verantwortungsvollen Bauern!
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25. Juni 2018 05:42; Akt: 25.06.2018 05:42 Print
Sobald Bauern mit Mäher und Mähdrescher unterwegs sind, wird es für Rehkitze sehr gefährlich. Denn: Fühlen sich die Jungtiere bedroht, drücken sie sich instinktiv so flach wie möglich auf den Boden anstatt wegzurennen. Im hohen Gras kann das fatal enden: Oft sehen Bauern die Tiere zu spät. Jährlich sterben deshalb bis zu 1500 Rehkitze.
Immer öfter werden deshalb Drohnen mit Wärmebildkameras eingesetzt, um die Rehkitze im hohen Gras aufzuspüren und vor dem Mähtod zu bewahren.
Kitz musste 90 Minuten auf Erlösung warten
Dies tut auch Drohnenpilot Martin Schumacher aus Luzern, der das Unternehmen air-view.ch führt. Schumacher will nun die Rettung der Rehkitze mit seiner Onlineplattform Rehkitzsuche.ch koordinieren. Dort können Bauern Drohnenpiloten finden, die ihre Felder absuchen, bevor gemäht wird. «Ziel ist es, dass Bauern sehen, ob in ihrer Region ein Drohnenpilot diesen Service anbietet. Es ergibt wenig Sinn, wenn ich weite Strecken zurücklege und es in der Nähe des Einsatzortes jemanden hat, der den Einsatz leisten könnte», sagt er.
Ziel sei es auch, dass die Kommunikation von Bauern und Jägern etwas besser und flexibler funktioniere. «Wenn jeder etwas Flexibilität zeigt, könnte man mit der Drohne deutlich mehr Felder abfliegen Rehkitzen vor dem Tod bewahren.»
Schumachers Motivation dazu hat auch einen traurigen Mitgrund: «Keine fünf Minuten von meinem Wohnort entfernt wurde kürzlich ein Rehkitz von einem Mäher sehr schwer verletzt.» Das Jungtier habe dabei drei Beine verloren und sehr gelitten. «Das arme Kitz musste eineinhalb Stunden bei knapp 30 Grad leiden, bis es von einem Jäger erlöst werden konnte.»
Schumacher hat im Mai und im Juni über 20 Felder abgeflogen und dutzende Kitze gefunden.
Drohnenpiloten bilden Rehkitz-Rettungskollektiv
High-Tech-Wärmebildkamera an Drohne
Eine bessere Koordination zwischen Jägern und Landwirten könne viel Leid verhindern. Und: «Mit dem entsprechenden Equipment kann man die Kitze innert kurzer Zeit aufspüren», sagt Schumacher.
Dazu hat der professionelle Drohnenpilot auch einiges investiert. 28'000 Franken hat er für die Drohne und die professionelle Wärmebildkamera ausgegeben, die hochpräzise Bilder liefert und die er deswegen in den USA registrieren lassen musste. «Je besser das Equipment, umso höher die Erfolgsquote», weiss er. Eigentlich hatte er die Wärmebildkamera angeschafft, um für Kunden Solarpanels zu kontrollieren. «Man sieht so sofort, welche Solarzellen nicht richtig funktionieren.»
Pilot arbeitet ehrenamtlich
Die Rehkitzrettung macht er nebenbei. Seine Einsätze erledigt er wie seine Kollegen ehrenamtlich. «Wenn ich die Investitionskosten amortisieren wollte, müsste ich rund 350 Franken pro Stunde verlangen. Welcher Bauer bezahlt das schon?» Es sei auch gut möglich, dass es in einer Wiese gar keine Kitzlein habe.
Derzeit sind auf der Plattform neben Schumacher erst zwei andere Piloten aus Freiburg und Basel aktiv. Doch künftig sollen es immer mehr werden: «Es wäre toll, wenn wir so möglichst viele Kitze vor dem Tod bewahren könnten.»
(gwa)
Schöne Initiative! Vielen Dank an die ehrenamtlichen Drohnenpiloten und die verantwortungsvollen Bauern!
Eine vorherige Überprüfung eines Feldes sollte eigentlich Pflicht sein.
Für mich als Bauer, ist eine überprüfung des Feldes bevor ich mit dem Mähen beginne eine selbstverständlichkeit,
Beteiligung
Ich würde mich gerne an solchen Überprüfungen beteiligen, habe aber nur "normale" Drohnen. Gäbe es irgendwelche Möglichkeiten, wie man da trotzdem mitmachen und helfen könnte?
hiess der Juli der Heumonat oder der
Heuet. Heute bekommen die Bauern Subventionen, wenn sie die Wiesen erst nach dem 20. Juni mähen, so dass sich diese versamen können. Aber nein. Wer mit dem Velo über Land fährt, kommt an vielen Ställen vorbei, wo das Vieh angekettet ist und im Stall frisst und nicht mehr auf der Wiese.
Das Suchen der Kitze ist doch nutzlos
Wenn die Wiesen abgemäht sind, können sich die Kitze nirgendwo mehr verstecken, bis sie alt genug sind, um der Mutter in den Wald zu folgen. Es müssten Wiesenstreifen entlang des Waldes ungemäht bleiben, bis dass die Kitze nicht mehr im Gras versteckt sind.
Alles nur gegen Bares "
Beobachtung , wird in Goms schon lange gemacht,, dafür bekommt der Bauer auch mehr Geld,, gibt wenige Bauern sie ohne Direktzahlungen noch einen Handstreich machen.
Nutzlos???
Deshalb ist die Suche nicht nutzlos, nur müsste man die Kitz aufspüren und an einen Ort platzieren, wo nicht gemäht wird. Wird das Feld nicht abgesucht und gemäht sind die Überlebenschancen klein.
Nur der Rendite wegen..
Würde man die Wiesen wie früher später mähen, hätten viele Tiere ihr Kinderstuben bereits verlassen. Zudem würde sich die Vielfalt von bereits verschwundenen Gräsern und Blumen wieder erholen..
Rehkitz rettung mit Drohnen...?
Es ist keine Lebensrettende masnahme,nur eine lebensverlängernde! Im herbst kommt die lebens-beendende durch den Jäger!