

Hilft nicht
Um ein Messer erfolgreich abwehren tu können benötig es sehr langes training. Da reicht ein kleiner workshop nicht.
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06. August 2015 17:15; Akt: 06.08.2015 17:48 Print
Handy, Ladekabel, Zeitung oder Kugelschreiber sind ganz normale Alltagsgegenstände, welche Frauen oft in der Handtasche mit sich tragen. «Diese Utensilien haben aber nicht nur einen bestimmten Nutzen», sagt der 44-jährige Markus Fedrizzi aus Emmenbrücke. Er bietet am 4. September den ersten intensiven Frauenverteidigungskurs der etwas spezielleren Art an.
Ziel: Die Kursteilnehmer lernen, wie sie sich in einer gefährlichen Situation mit alltäglichen Gegenständen aus der Handtasche verteidigen können. «Mit diesem Workshop möchte ich im Gegensatz zu den bisher angebotenen Selbstverteidigungskursen auch zeigen, wie man sich mit alltäglichen Gegenständen wehren kann», so Fedrizzi.
Der Kurs soll Denkanstösse geben
So mutiert etwa der Kugelschreiber zu einer spitzen Verteidigungswaffe oder eine 20-Minuten-Zeitung wird eingerollt zu einem Schlagstock. «Auch High Heels sind ein gutes Abwehrinstrument», so Fedrizzi. Der Absatz der hohen Schuhe kann nämlich – als Waffe eingesetzt – ziemlich starke Schmerzen verursachen. Der neue Workshop soll den Teilnehmern in 90 Minuten zeigen, wie man sich mit einfachen Mitteln wirkungsvoll verteidigen kann. 25 Franken kostet die Kursteilnahme. Auch Hilfsmittel wie Gummimesser, Boxhandschuhe und ein neues Trainingsgerät genannt Gum Gum – mit Luft gefüllte Stäbe aus Kunststoff – sind Teil des Kurses.
«Der Besuch des Workshops garantiert natürlich nicht, dass nichts mehr passieren wird. Er soll den Kursbesuchern lediglich Tipps geben, wie sie sich in einer heiklen Situation verhalten könnten», erklärt Fedrizzi. Ein weiteres wichtiges Ziel: «Die Teilnehmer sollen lernen, selbstbewusster zu werden und sich getrauen zu wehren», sagt Fedrizzi.
Der endgültige Auslöser
Der Emmer hatte schon länger vor, einen solchen Selbstverteidigungskurs anzubieten. «Man liest und hört täglich, dass die Gewalt stark zunimmt», so Fedrizzi. Der traurige Vergewaltigungsfall in Emmen vor zwei Wochen war dann aber der entgültige Auslöser: «Als ich von dem Unglück erfahren habe dachte ich mir: ‹Jetzt muss was getan werden!›», so Fedrizzi.
Der Workshop richtet sich hauptsächlich an Frauen. Es sind aber auch Männer oder Pärchen willkommen: «Auch diese Zielgruppe kann Opfer eines Angriffs werden», so Fedrizzi. Wenn der Kurs Anklang findet, plant der Emmer weitere Workshops: «Das Ziel ist es, einen solchen Kurs monatlich anzubieten». Laut Fedrizzi sei es sinnvoll, den Kurs mehrmals zu besuchen: «Nach nur einem Mal vergisst man das Gelernte schnell wieder», sagt Fedrizzi.
Schon lange dabei
Der Emmer ist schon seit 33 Jahren im Kampfsportbereich tätig. Das Gelernte gibt er seinem zehnjährigen Sohn Sebastian schon seit sechs Jahren weiter. Im 2005 wurde der Verein Chong-Do Schweiz gegründet. Chong-Do ist eine Selbstverteidigungskunst aus Korea und ist eine Mischung aus Kung-Fu, Hapkido, Judo, Karate und Jiu-Jitsu. Im Kanton Luzern wurde 2007 die erste offizielle Chong-Do Schule gegründet. Fedrizzi bietet in einem Trainingsraum bei der Sporthalle Erlen in Emmen verschiedene Kurse im Bereich des Kampfsports an.
Vorsicht vor Selbstüberschätzung
Auch für die Polizei ist der Kurs eine gute Idee: «Ist der Anbieter seriös, so kann ein solcher Kurs die Teilnehmer mental stärken», so Kurt Graf, Sprecher der Luzerner Polizei. Es dürfe aber nicht zur Selbstüberschätzung kommen: «Im Grundsatz muss man trotz Kursbesuch immer und überall vorsichtig sein», sagt Graf.
Um ein Messer erfolgreich abwehren tu können benötig es sehr langes training. Da reicht ein kleiner workshop nicht.
Darf man nicht unterschätzen: ist neben Technik auch, vor allem, eine Kopfsache. In diesen Kursen simuliert man an erwarteten Angriffen. Die abzuwehren ist vergleichsweise leicht. Am besten ist, meiner Meinung nach, immer noch eine Abwehrmethode welche das Gegenüber, beinahe, ausschaltet. Pfefferspray ist da sicher nicht schlecht. Ob die Handtaschenverteidigung wirkt - da ist der Gegner schon sehr nahe an einem Dran.
In Krav Maga Trainings und SDS Trainings wird schon lange mit Alltagsgegenständen gekämpft. Ausserdem ist ein Messerangriff wie oben in den Fotos gezeigt eher unwahrscheinlich. Wenn dann sticht der Angreifer wie ein Berserker zu. Aber so sieht leider die moderne Selbtsverteidigung aus.
Hilft nicht!!
Das Opfer hätte auch mit Selbstverteidigung keine Chance gehabt! Die Frau wurde gewaltsam vom Velo gerissen und dabe so schwer verletzt, dass sie gelähmt wurde, ergo konnte sie weder nach dem Verbrecher treten oder wegrennen. Ich finde es schandhaft, dass hier die Situation schamlos ausgenutzt und probiert wird mit der Angst Geld zu schäffeln. Ich fahre täglich genau die Strecke mit dem Velo wo das Opfer angegriffen wurde, ich bin weiblich und 25Jahre alt und ich lasse mir von diesem MONSTER keine Angst machen.
Kung-Fu machts möglich
Mich könnte wer will mit den Messer angreifen ich würde den garantiert abwehren können :D
Messer
Einfach so schnell wie möglich weglaufen und um Hilfe schreien oder einen Schritt zurück und einen blitzschnellen Gegenangriff bzw. Fußtritt in den Ellbogen...etc
Messerabwehr geht nicht!
wenn ein Messer m Spiel ist gibt es nur eines....RENNEN!!!! alles andere ist fahrlässig!!! jeder Laie sticht einen Profi ab, 100%!!! Wer's nicht glauben will kann sich bei mir melden, gebe gerne eine kleine Kostprobe!
Genau!
Alles andere ist völliger Humbug! Sogar ich als mehrfacher Dan Träger würde zuerst versuchen weg zu rennen und nur im Notfall Abwehrtechniken anwenden, denn Schnittverletzung sind das mindeste was man davon trägt!
"Immer überall vorsichtig sein"
So ein Quatsch! Das würde ja bedeuten, dass normale Leute ständig in Angst leben müssten, damit ihnen nichts passiert. Besser wäre es, die Kriminellen müssten vorsichtig sein!
@Martin
Also ich würde sagen, einfach vorsichtig sein und in Angst leben sind zwei völlig verschiedene Sachen!
Als Frau
Muss ich leider immer auf der Hut sein. Das merkt jede Frau zu Beginn ihrer Pubertät. Als junge Frau meidet man viele Situationen, um nicht in die Klemme zu geraten. ZB setzt man sich im Zug lieber auf einen Sitz am Gang, man schaut sich die Wagengäste genau an und entscheidet dann, wo man sich hinsetzt. Man meidet in der Dunkelheit Hauseingänge, geht lieber mitten auf der Stasse. Man schaut einem Mann, den man kreuzt nicht offen ins Gesicht, man meidet enge Gassen und Passagen, oder eben Uferwege, ohne Fluchtmöglichkeit. Vorsichtig ist man als Frau eigentlich IMMER. Traurig, aber Realität...