
@ Journi
Ob die Kritik an ihr berechtigt war, wäre noch interessant zu erfahren...
Ihre Story, Ihre Informationen, Ihr Hinweis?
feedback@20minuten.ch
23. April 2019 11:10; Akt: 23.04.2019 15:11 Print
Die in ihrer Partei umstrittene Aargauer Regierungsrätin Franziska Roth tritt aus der SVP aus und übt ihr Amt als Parteilose weiter aus. Das gab sie am Dienstag in Aarau vor den Medien bekannt. Die SVP habe sie mit diversen diffusen Vorwürfen eingedeckt und sie quasi zum Rücktritt gezwungen, sagte Roth.
Sie habe aber feststellen können, dass sie seit ihrem Amtsantritt im Departement Gesundheit und Soziales viele Veränderungen habe bewirken können. Sie werde weiterhin dezidiert bürgerlich politisieren und schliesse eine Rückkehr in die SVP nicht aus, sobald dort andere Leute ans Ruder kommen. Einen Wechsel in eine andere Partei komme für sie nicht in Frage, weil die SVP ihre politische Heimat bilde.
Sie werde weiterhin unterstützt
Roth hofft, dass sie nach dem Austritt aus der Partei endlich ungestört ihre Arbeit ausführen kann. Sie hat auch keine Angst, mit ihren Anliegen zu scheitern. In ihrer bürgerlichen Sachpolitik werde sie weiterhin von den bürgerlichen Parteien und Fraktionen unterstützt werden, ist sie überzeugt.
Zum Entscheid von Roth nimmt die SVP Aargau in einer Mitteilung Stellung – und greift die Regierungsrätin massiv an: «Franziska Roth mangelt es an Willen, Interesse und Talent, das Regierungsamt auszufüllen. Auch ihr Arbeitseinsatz ist ungenügend.» Sie habe das Vertrauen allseits weitestgehend verspielt.
SVP fordert zum Rücktritt auf
Leider habe sie die Hilfe ihrer Partei nicht angenommen, um die dringend notwendigen Korrekturen bezüglich Führung, Organisation und Kommunikation vorzunehmen. «Ein Rücktritt vom Amt wäre für den Kanton Aargau das Beste.» Die Partei müsse anerkennen, dass sie das Leistungsvermögen von Roth falsch eingeschätzt habe und bitte die Bevölkerung in aller Form um Entschuldigung für die im Jahr 2016 beschlossene Nomination.
Zum Vorwurf von Roth an die Partei heisst es: «Dass Frau Roth der Parteispitze unkonstruktives Verhalten gegen sich vorwirft, nachdem führende Exponenten sie während Jahren hinter den Kulissen massiv zu unterstützen versuchten, spricht Bände.»
SVP verliert gewonnenen Sitz
Die frühere Brugger Bezirksrichterin Roth ist seit Anfang 2017 im Amt. Sie hatte sich im zweiten Wahlgang der Aargauer Regierungsratswahlen vom November 2016 überraschend und deutlich gegen Nationalrätin Yvonne Feri (SP) und Grossrätin Maya Bally (BDP) durchgesetzt. Mit der Wahl von Roth war die SVP erstmals mit zwei Sitzen in der fünf Mitglieder zählenden Aargauer Regierung vertreten. Roth eroberte nicht nur den Sitz von Susanne Hochuli (Grünen), sondern auch deren Departement Gesundheit und Soziales.
(20 Minuten/sda)
Ob die Kritik an ihr berechtigt war, wäre noch interessant zu erfahren...
Hauptsache schön am Sessel kleben bleiben und keine Verantwortung übernehmen. Kennt man ja.
Konsequent wäre es wenn sie das Amt auch abgibt. Schliesslich wurde sie dank der SVP und der SVP-Wähler gewählt. Ohne diesen Background wäre sie wahrscheinlich nicht gewählt worden.
wo sind sie geblieben, unsere Kommas?
Ich bitte "20 Minuten", dass sie den zahlreichen Kommentatoren - und uns allen - in einem Artikel die Kommaregeln erklärt. Vielen Dank!
Amt aufgeben
ich bin der Meinung des Bündners aus der Partei austreten oder wechseln heißt auch das Amt abgeben. Nur ist es so, dass das alle machen müssen, auch wenn man zur SVP wechselt.
Ins eigene Fleisch
Wenn man ihr so viele Sachen vorwirft, warum hat man sie denn gewählt und unterstützt. Da stimmt doch etwas nicht. Wahrscheinlich möchte man sie loswerden zugunsten eines SVP-Mannes. Wenn das diese Partei stärken soll, dann hat sie sich ins eigene Fleisch geschnitten.
Ich wäre längst ausgeschieden
Würde ich Franziska Roth heissen hätte ich alles hingeworfen noch bevor die SVP ihr das nahe gelegt hat. Fehler machen alle Menschen, doch zugeben, dass einem die Anforderungen über'n Kopf gewachsen sind, das eingestehen können leider nicht alle.
Das passiert
wenn man nicht nach dem Parteibüechli tanzt. Und genau das ist das Problem in der Politiklandschaft der Moderne. Es geht mehr um die Partei als ums Volk und das Land. Eigentlich sollte es gesetze Geben wonach man aus den Parteien austreten muss sobald man in ein politisches Amt gewählt wird.