Die wichtigsten Fakten zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist ein Langstreckenrennen für Sportwagen, das vom Automobile Club de l’Ouest veranstaltet wird.

Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist ein Langstreckenrennen für Sportwagen, das vom Automobile Club de l’Ouest veranstaltet wird.

FIA WEC
Publiziert

100. AUSTRAGUNG24-Stunden-Rennen von Le Mans – so starteten sie früher

Dieses Wochenende findet in Le Mans zum 100. Mal das legendäre 24-Stunden-Rennen statt. Ein Motorsport-Event, das Geschichte schrieb.

Isabelle Riederer / A&W Verlag
von
Isabelle Riederer / A&W Verlag

1. Es dauert wirklich 24 Stunden

FIA WEC

Das ursprüngliche Ziel des 24-Stunden-Rennens von Le Mans war, ein Langstreckenrennen für Automobile zu schaffen, um deren Haltbarkeit, Zuverlässigkeit, Qualität und Leistung zu beweisen. Denn zu dieser Zeit steckte die Automobilindustrie noch in den Kinderschuhen und es fehlten Möglichkeiten für Extremtests. Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans sollte der ultimative Test für Mensch und Maschine sein.

2. Es ist die Geburtsstätte der Champagnerdusche

FIA WEC

Der amerikanische Rennfahrer Dan Gurney, Sieger von Le Mans 1967, ist der Mann, der die Tradition der Champagnerdusche auf dem Podium ins Leben gerufen hat. Er wollte eine Szene aus dem Vorjahr nachstellen, als der Korken versehentlich herausschoss und die Zuschauer bespritzte. Im darauffolgenden Jahr schüttelte Dan seine eigene Flasche – und diese Tradition hat sich bis heute im Rennsport gehalten.

3. Ein legendärer Vorsprung von 350 km

Um genau zu sein, waren es 349,808 km. Das ist der bis dato grösste Abstand zwischen einem Sieger und dem Zweitplatzieren in Le Mans. Passiert 1927, als der Sieger in einem Bentley über die Ziellinie donnerte und den Zweitplatzierten fast 350 km hinter sich liess.

4. Eine Rekordgeschwindigkeit von 405 km/h

FIA WEC

Vor dem Einbau von zwei Schikanen (erstmals für das Rennen 1990) war die berühmte Hunaudières-Gerade 5,8 km lang. Im Jahr 1988 wurde der Franzose Roger Dorchy mit einer Geschwindigkeit von über 400 km/h gemessen. Die schnellste Runde in Le Mans wurde 2017 gefahren, als Kamui Kobayashi seinen Toyota TS050 HYBRID in einer Zeit von 3:14,791 über die Strecke jagte.

5. Gleich drei Safety-Cars sind notwendig

Porsche

Normalerweise gibt es bei einem WEC-Rennen nur ein Safety-Car, in Le Mans werden jedoch deren drei benötigt, um die gesamte 13,62 km lange Strecke abzudecken. Sie sind so koordiniert, dass sie ständig in gleichem Abstand zueinander stehen und bei der Wiederaufnahme des Rennens für Fairness sorgen.

6. Ein legendärer und gefährlicher Rennstart

Früher mussten die Fahrer nach dem Fallen der Startflagge über die Strecke rennen, in ihre Autos steigen, sich anschnallen und das Fahrzeug starten. Der sogenannte Le-Mans-Start wurde 1970 aufgrund von Sicherheitsproblemen und mehrerer Todesfälle aufgegeben. 1971 wurde ein rollender Start eingeführt.

7. Drei Fahrer pro Fahrzeug

FIA WEC

Seit den 1980er-Jahren teilen sich pro Rennwagen drei Fahrer das Cockpit, alle vier Stunden findet ein Fahrerwechsel statt. Ein Fahrer darf nicht mehr als 14 Stunden fahren. Vor dieser Regelung gab es keine Fahrzeitbegrenzung. 1952 träumte der französische Rennfahrer Pierre Levegh davon, Le Mans im Alleingang zu gewinnen. Er fuhr eine Rekordzeit von 22 Stunden und 50 Minuten, als sein fast ruhmreicher Traum in Schmach endete, weil er sein Auto abwürgte und verlor.

8. Frauen waren von Anfang an dabei

Lamborghini

Die 24-Stunden-Rennen von Le Mans waren auch hinsichtlich der Teilnahme von Rennfahrerinnen anders. Seit 1923 sind 64 Fahrerinnen aus 15 Ländern an den Start gegangen und haben das Rennen bei 77 Gelegenheiten beendet. Anne-Charlotte Verney hält mit zehn Teilnahmen zwischen 1974 und 1983 den Rekord als erfolgreichste Rennfahrerin. Ihre beste Platzierung war der sechste Platz mit einem Porsche 935 im Jahr 1981. Dieses Jahr wird auch die Schweizer Rennfahrerin Rahel Frey mit ihren Iron Dames und ihrem pinken Rennwagen in Le Mans an den Start gehen.

9. Rekordsieger Porsche

Porsche

Der deutsche Automobilhersteller hält mehrere Rekorde bei den 24 Stunden von Le Mans. Mit 19 Gesamtsiegen und 108 Klassensiegen ist Porsche die erfolgreichste Automarke in diesem Sport. Hinter Porsche liegt Audi mit 13 Siegen auf dem zweiten Platz.

10. Tragisches Unglück

Neben den Triumphen war Le Mans auch Schauplatz einer der verheerendsten Tragödien, die sich 1955 ereignete. Bei dem Unfall kamen der französische Fahrer Pierre Levegh und 83 Zuschauer ums Leben, rund 180 Menschen wurden verletzt. Das Unglück war so schrecklich, dass sich Mercedes-Benz bis 1987 von der Veranstaltung zurückzog und mehrere Rennveranstaltungen in ganz Europa verboten wurden, darunter auch Grand-Prix-Rennen in der Schweiz.

Deine Meinung

53 Kommentare