EM-Quali«10 Jahre zu spät» – Nati holt sich Ernährungsberater ins Team
Die Schweizer Nati baut ihren Staff aus. Neben zwei neuen Athletiktrainern holt der Verband auch zwei Ernährungsberater ins Team – mit etwas Verspätung, wie Nati-Direktor Pierluigi Tami zugibt.

- von
- Lucas Werder
Darum gehts
Die Schweizer Nationalmannschaft hat ihren Staff vergrössert.
Neben einem neuen Athletiktrainer inklusive Assistent gehören neu auch zwei Ernährungsberater und ein weiterer Koch zum Team.
«Wir wollen uns weiter professionalisieren», sagt Nati-Direktor Pierluigi Tami.
Die Nati hat aufgestockt. Allerdings nicht bei den Spielern von Murat Yakin, sondern im Staff. Laut Nati-Direktor Pierluigi Tami ein Schritt, der dringend nötig gewesen sei. An der WM in Katar hatte die Schweiz über den kleinsten Staff aller 32 Teilnehmer verfügt. Vor allem im Performance- und Ernährungsbereich hat der Verband in seinen Analysen viel Verbesserungspotenzial ausmachen können. Neben zwei Athletiktrainern stossen neu auch zwei Ernährungsberater sowie ein zusätzlicher Koch zum Schweizer Nationalteam.
Dabei ist Ernährungswissenschaft im Profisport-Bereich längst keine Neuheit. «Ja, wir sind zehn Jahre zu spät dran», gibt auch der Tessiner Nati-Direktor zu. Bereits im vorletzten Jahr hatte Tami, der seit 2018 als Nati-Chef im Einsatz ist, Veränderungen geplant. «Durch den Trainer-Wechsel von Vladimir Petkovic zu Murat Yakin hatten wir aber zunächst andere Prioritäten», so der 61-Jährige.
Athletiktrainer arbeitete für Real Madrid
Bei der Staff-Aufstockung setzt der Verband auf viel spanisches Know-How. Der neue Athletiktrainer Eduardo Parra Garcia (43) ist zuvor für Clubs wie Real Madrid, West Ham United, Inter Mailand, Liverpool und zuletzt Nizza tätig gewesen ist. Die beiden Ernährungsberater Antonio Molina Lopez und Heliodoro Moya Amaya beraten mit ihrer Firma auch Profi-Clubs wie Watford und Udinese. Unterstützt werden sie vom italienischen Koch Francesco Baraldo Sano.
Mit Parra Garcia hat der Verband erstmals einen Athletiktrainer im Hundert-Prozent-Pensum angestellt. Im Fall von Vorgänger Oliver Riedwyl (47), der die Nati nach achteinhalb Jahren verlässt, sei das aufgrund diverser anderer Projekte nicht möglich gewesen. Assistiert wird Parra Garcia von José Luis Estevez Rodriguez.
Bessere Zusammenarbeit mit Clubs
Ein wichtiger Grund für die Erweiterung: Der Verband möchte die Zusammenarbeit zwischen der Nati und den Clubs massiv verbessern. Athletiktrainer Parra Garcia soll sich neu auch zwischen den Länderspielpausen in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Vereinen um die Konditionsprogramme der Nati-Spieler kümmern.
Dasselbe gilt auch für den Ernährungsbereich. «Wir wollen uns weiter professionalisieren», erklärt Pierluigi Tami. Durch regelmässige Tests und Kontrollen erhofft man sich die Gewinnung wichtiger Daten. «Das kann besonders nützlich sein, wenn man – wie während eines Turniers – länger zusammen ist», so Tami.
Auf den ersten Blick sind bereits einige Neuerungen erkennbar. Nach dem Training stehen nun jeweils Becher mit frischen Früchten sowie Shakes für die Spieler bereit. «Es ändert sich immer einiges, wenn neue Leute dazukommen und eigene Ideen und Abläufe mitbringen», sagt Goalie Yann Sommer.
Was zeigt die Nati im ersten EM-Quali-Spiel gegen Belarus?
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