100 Jahre Simplontunnel - Salutschüsse und Gebete

Aktualisiert

100 Jahre Simplontunnel - Salutschüsse und Gebete

Genau vor 100 Jahren wurde der Eisenbahntunnel zwischen Brig VS und Iselle I eingeweiht. Die italienischen Behörden bereiteten den über 400 Gästen in Domodossola einen grossen Bahnhof.

In einer farbenprächtigen Zeremonie mit historischen Kostümen, Salutschüssen historischer Militärformationen und dem Überflug der italienischen Kunstflugstaffel «Frecce tricolori» gedenkten die verschiedenen Redner dem Bau des 19,8 Kilometer langen Tunnels.

«Der Simplon ist Teil unserer täglichen Realität», sagte Paolo Ravaioli, Präsident der Provinz Verbano Cusio Ossola, in seiner Ansprache. Nur dank diesem Tunnel sei diese Region nicht völlig entvölkert. Der Tunnel habe die Türen für die wirtschaftliche Entwicklung geöffnet.

Der eben erst designierte Senatspräsident Franco Marini wies in seinem Grusswort auf die grosse Bedeutung des Simplons im europäischen Nord-Südverkehr hin. Da im Parlament noch eine Vertrauensabstimmung aussteht, mussste er auf die Reise nach Domodossola verzichten.

Gedenken an Tote

Nach der Enthüllung einer Gedenktafel setzten sich die Gäste wieder in den historischen Zug aus den 1930er-Jahren. Kurz vor 13 Uhr stand ein Halt der Festgesellschaft in Iselle auf dem Programm. Am Südportal des Simplontunnels wollen sie an die Opfer unter den Bauarbeitern erinnern: 67 von ihnen wurden beim Bau getötet. Über 200 sind später noch an Staublunge gestorben.

Zu ihrem Gedenken will der Bürgermeiseter von Iselle einen Kranz niederlegen. Die Priester Paul Martone aus Brig und Fausto Frigero aus Varzo (I) werden ein Gebet für die Opfer sprechen.

Am frühen Nachmittag wird die Festgesellschaft in Brig erwartet. Nach Begrüssungsworten durch die Walliser Behörden im Stockalper- Palast beginnt um 15.25 Uhr der offizielle Festakt in der Kollegiumskirche in Brig. Neben Bundespräsident Moritz Leuenberger wird SBB-Chef Benedikt Weibel eine Rede halten.

(sda)

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