Negativzinsen1000er-Noten sind so gefragt wie noch nie
Es gibt immer mehr der wertvollen Geldnoten in der Schweiz. Grund: Wegen der Negativzinsen horten die Bürger Bargeld.
- von
- kwo
Bargeld ist gefragt wie nie. Die Zahl der im Umlauf befindlichen Tausendernoten ist im August gegenüber dem Vorjahr um über 10 Prozent gestiegen, zeigen saisonbereinigte Zahlen der Credit Suisse (CS) auf Basis von Daten der Nationalbank. Zuletzt hatte die Nachfrage nach der «Ameise» während der Euro-Krise vor über zwei Jahren so massiv zugelegt, so die «Handelszeitung».
Mittlerweile sind über 42,7 Millionen Noten im Umlauf. Als Erklärung für das starke Plus im Sommermonat führt CS-Ökonom Maxime Botteron die gestiegene Unsicherheit der Investoren heran, die zu einem Rückgang der globalen Aktienmärkte führte.
Menschen horten Bargeld
Gleichzeitig horten immer mehr Menschen Bargeld wegen der zu Jahresbeginn eingeführten Negativzinsen. Für Anleger kann es günstiger sein, Bargeld in einem Tresor oder Schliessfach aufzubewahren als auf einem Bankkonto zu führen. Erst Mitte Monat war bekannt geworden, dass die Alternative Bank als erstes Geldhaus in der Schweiz Kunden ab einer Einlage von über 100'000 Franken Strafgebühren bezahlen lässt.
Sollte die Europäische Zentralbank ihre Wertpapierkäufe – wie kürzlich in Aussicht gestellt - ab Dezember ausweiten, könnte das den Aufwertungsdruck auf den Franken erhöhen und die Nationalbank zusätzlich unter Zugzwang bringen. Muss die SNB nochmals die Zinsen senken, dürfte sich die Nachfrage nach Banknoten weiter beschleunigen, so CS-Ökonom Botteron.
Gute Nachrichten für Einbrecher
Einbrecher reiben sich ob solcher Nachrichten die Hände. Die Polizeikorps der Schweiz warnen immer wieder vor der Hortung von Bargeld zuhause – denn darauf haben es die Einbrecher vor allem abgesehen. Mediensprecher Beat Jost von der Kantonspolizei Zürich sagte zu 20 Minuten: «Bargeld und Schmuck sind noch immer die beliebtesten Beutestücke der Einbrecher.» Ein Einbruch daure zwischen fünf und zehn Minuten: schnell rein, zusammenraffen, schnell raus.
Jost empfahl deshalb, wenn man das Geld zuhause aufbewahren wolle, möglichst ungewöhnliche Verstecke zu wählen. «Zum Beispiel in einem Tupperware in der Tiefkühltruhe. Überall, wo es für Einbrecher zu mühsam wäre, nachzuschauen.» (kwo/sda)