Feuer frei 12-jährige Jägerin mit dem Tod bedroht
Die 12-jährige Aryanna aus Utah ist begeisterte Jägerin und erntet Hassposts auf ihrer fotoreichen Facebookseite. Jetzt tötet das Mädchen Wildtiere in Südafrika.
- von
- gux
Aryanna Gourdin (12) ist begeisterte Jägerin aus dem ländlichen US-Bundesstaat Utah. Das kann man ihrer Facebookseite entnehmen. Zahlreiche Fotos zeigen das hübsche Mädchen mit erlegten Hirschen, Rehen oder Rebhühnern. Pfeilschiessen scheint Aryannas Spezialität zu sein, und darauf ist sie stolz. «Mein absoluter Jagdtraum», heisst es etwa zu einem Foto mit einem erlegten Tier.
Die Facebookbilder werden fleissig kommentiert – ablehnend («Du solltest einmal so gejagt werden, wie du es mit den armen Kreaturen machst», «Du solltest getötet werden») oder zusprechend («Sie tut mehr für Tiere als ihr mit eurem Massentierhaltungsfleisch», «Ihr wünscht diesem Kind den Tod, was ist los mit euch?»). Aryanna scheint sich die Hasskommentare wenig zu Herzen zu nehmen. «Danke für eure Unterstützung», schreibt sie Ende Juni. «All diese Antis haben meine Seite gefunden und ich bin jenen sehr dankbar, die mir helfen, mich ihnen entgegenzustellen.»
Safrifotos giessen mehr Öl ins Feuer
Eine Reise nach Südafrika hat die Diskussion auf Aryannas Facebook-Seite jetzt noch weiter angeheizt. Auf Fotos posiert sie mit einer ganzen Reihe erlegter Wildtiere: einer Giraffe, einem Zebra, einem Gnu oder einer Antilope.
Die Bilder wurden tausendfach geteilt und kommentiert, wobei das Niveau der Posts sich zwischen wüsten Todesdrohungen gegen die 12-Jährige («Dich sollte man häuten») bis zu trotzigen Bewunderungbekundungen («Lass dich von den Hatern nicht einschüchtern») einpendelt.
Aryanna und ihr offensichtlich ebenfalls jagender Vater Eli Gourdin sind noch immer in Afrika. Ein Freund der Familie und Inhaber eines Jagdladens kümmert sich in der Zwischenzeit um Aryannas Facebookseite und scheint grosse Freude daran zu haben, die Kontroverse mit immer neuen Bildern anzufeuern: Aryanna reckt über der toten Giraffe kämpferisch die Faust in den Himmel oder lehnt ihren pinkfarbenen Bogen gegen das erlegte Zebra.
«Ich verspreche euch, ich werde nicht zögern»
Sobald Vater und Tochter wieder in Utah seien, werde man die Presse einladen, um über Aryannas Interesse an der Jagd zu informieren, sagte Mark Martineau auf Mysanantonio.com. Einige Posts der Jagdgegner gingen dem Familienfreund dann aber doch zu weit, so dass er selbst in den Drohmodus verfiel: «All diese Todesdrohungen gegen ein Kind, weil es sich für das Jagen begeistert...Wenn ihr sie oder ihre Familie bedroht, müsst ihr erst an ihrem Vater und mir und Tausenden anderen vorbei. Ich verspreche euch, ich werde nicht zögern.»
Das von den Mormonen geprägte Utah im Westen der USA ist eine Hochburg der Republikanischen Partei: Hier ist man stolz auf die ländliche Wohnstruktur und die Besinnung auf familiäre und kirchliche Werte – und auf die Jagd. Um das Interesse daran zu fördern, hat die Jagdbehörde von Utah vor einigen Jahren über 10'000 Fasane und Chukar-Hühner ausgewildert.«Die Jagd ist ein Teil unserer Tradition und unseres kulturellen Erbes», hiess es damals. «Wir wollen dabei mithelfen und dazu ermutigen, dies von Generation zu Generation weiterzugeben.»
Eine Aussage, die Familienfreund Martineau und Aryannas Vater bestimmt unterschreiben würden. Den beiden Männern scheint diese Botschaft wichtig genug, die 12-Jährige zwischen die Fronten von Jagdfreunden und -gegnern geraten zu lassen.