Spontandemo nach Urteil : 150 Linksautonome marschieren durch Basel

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Spontandemo nach Urteil 150 Linksautonome marschieren durch Basel

In Solidarität mit einer verurteilten Antifaschistin riefen rund 150 Linke zu einer spontanen Demo in Basel auf. Die unbewilligte Kundgebung verlief ohne besondere Vorkommnisse.

von
Karin Leuthold

Bei der Kundgebung von Montagabend gab es keine Ausschreitungen.

Leser-Reporter

Am Montagabend hat eine Gruppe Linksaktivisten zur einer – unbewilligten – Spontandemo zum Basler Claraplatz aufgerufen. Rund 150 Demonstranten marschierten ab 20 Uhr durch die Strassen. Es wurden Feuerwerk und «Pyros» gezündet, es gab aber keinen Ausschreitungen. Die Spontandemonstranten skandierten Parolen wie «Schweizer Polizisten schützen die Faschisten» oder «Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten!»

Die Linken protestieren gegen ein Urteil des Strafgerichts Basel von Montagmorgen. Das Gericht hatte eine Frau zu 8 Monaten unbedingter Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie sich 2018 einem Neonazi-Aufmarsch auf dem Messeplatz in Basel in den Weg gestellt hatte.

Nichts nachgewiesen, trotzdem verurteilt

Laut «Bajour» konnte der Demonstrantin vor Gericht keine Gewaltanwendung nachgewiesen werden. Doch die Staatsanwaltschaft habe auf zwei hängige Verfahren wegen einschlägiger Delikte verwiesen, wodurch das Gericht die Frau als «Gesinnungstäterin» einstufte. Sie sei bestraft worden, weil sie sich nicht entfernte, als es zur Eskalation kam.

In den sozialen Medien löste das Urteil Entsetzen aus. «Wir lassen uns nicht einschüchtern! Wir dürfen dieses krasse Urteil nicht so stehen lassen!», schreibt die Gruppierung Basel Nazifrei auf Twitter.

Dutzende Linksaktivisten hatten bereits während des Prozesses ihre Solidarität bekundet.

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