«Lina»17-jähriges Schweizer Schauspieltalent brilliert
«Lina» feiert diesen Sonntag TV-Premiere. Der preisgekrönte Film überzeugt nicht zuletzt aufgrund der Leistung von Newcomerin Rabea Egg.
- von
- hau
An den Solothurner Filmtagen gewann das Filmdrama «Lina» von Micheal Schaerer nicht nur den «Prix du Public», die Jungschauspielerin Rabea Egg wurde auch in der Kategorie «Beste Hauptdarstellerin» ausgezeichnet. Die 17-jährige Gymnasiastin verkörpert im Film glaubhaft die Rolle der verträumten Lina, die in einem konservativen Schweizer Dorf der 1960er-Jahre ausserhalb von Zürich aufwächst. Viele Jungs aus dem Dorf haben ein Auge auf die hübsche Teenagerin geworfen. Als sie eines Nachts vom Sohn des Gemeindepräsidenten bedrängt wird, fällt die Schuld auf sie zurück. Wegen Unzucht wird sie in die Frauenvollzugsanstalt Hindelbank gesteckt. Ein Schicksal, das Frauen in der Schweiz noch bis in die 80er-Jahre treffen konnte.
Lina wird gezwungen, ihr Baby wegzugeben
Eingesperrt mit Schwerverbrecherinnen und anderen «administrativ Versorgten» durchlebt Lina Demütigung und Zwangsarbeit. Hinzu kommt, dass sie von ihrem Freund schwanger ist. Die Behörden, Wärterinnen und sogar die eigene Mutter zwingen Lina dazu, ihr Baby zur Adoption freizugeben. Die psychisch angeschlagene Lina gebärt im Gefängnis, kurz danach wird ihr das Baby entwendet.
«Gerade die Geburt war sehr intensiv und sehr spannend zu spielen», sagt die 17-jährige Egg gegenüber «Glanz & Gloria». Schon im SRF-Thriller «Verdacht» spielte Rabea ein Mädchen, das in einen Missbrauchsskandal verwickelt wird. Offenbar gefallen ihr gerade die anspruchsvollen Szenen.
Keine Schauspielausbildung
Eine Schauspielausbildung hat die 17-jährige Rabea noch keine. Die Jungschauspielerin will zuerst das Gymi beenden, um danach die Schauspielschule zu besuchen.
«Lina» feiert diesen Sonntag um 20.05 Premiere auf SRF1.