Schweizer Meisterin18-Jährige düpiert Gut und Co.
An den Schweizer Meisterschaften endet der Riesenslalom der Frauen mit einer dicken Überraschung: Die 18-jährige Bündnerin Noemi Rüsch düpierte mit Startnummer 39 die Favoritinnen.
Noemi Rüsch setzte sich knapp vor drei arrivierten Athletinnen aus der Nationalmannschaft durch. Sie verwies Lara Gut (0,03 zurück), Fabienne Suter (0,15) und Dominique Gisin (0,26) auf die nächsten Plätze.
Rüsch hat sich praktisch aus dem Nichts in den Fokus katapultiert. Sie galt bis anhin als unbeschriebenes Blatt. Rüsch ist wie Riesenslalom-Olympiasieger Carlo Janka in Obersaxen beheimatet. Sie ist Angehörige des NLZ Ost. Sie hat weder Weltcup- noch Europacup-Einsätze auf ihrem Konto. Mit dem SM-Titel machte sie sich ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk. Sie wird Ende Monat 19 Jahre jung.
Rüsch konnte ihren Erfolg kaum fassen: «Es ist unglaublich, damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.» Nach dem ersten Lauf war sie Zweite gewesen. Sie berichtete nach dem Rennen, sie hätte vor dem Final-Durchgang eine grosse Nervosität verspürt.
Schmidiger am Ende einer schwierigen Saison zuoberst
Im Slalom der Männer blieb Reto Schmidiger zwar um fast eineinhalb Sekunden hinter dem österreichischen Gast Marc Digruber, der 20-jährige Nidwaldner war aber mit 23 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Luca Aerni die Nummer 1 im SM-Klassement. Mit Vincent Gaspoz landete auch auf dem Bronze-Rang ein Jungspund. Die Routiniers mussten sich geschlagen geben. Markus Vogel und Marc Berthod schieden aus. Ramon Zenhäusern schaffte es ebenfalls nicht in die Wertung. Dies, nachdem der hoch aufgeschossene Walliser am Mittwoch an den österreichischen Meisterschaften im Slalom den Sieg davongetragen hatte.
Für Schmidiger war es bereits der dritte Titel an Schweizer Meisterschaften. 2011 auf der Lenzerheide hatte er sowohl im Slalom wie auch im Riesenslalom triumphiert.
Schmidiger kann somit eine nicht sonderlich erfolgreiche Saison einigermassen versöhnlich abschliessen. Im kürzlich zu Ende gegangenen Weltcup hat er nur ein einziges Mal Punkte sammeln können; im Dezember als 28. in einem Slalom in Val d'Isère (Fr). Den gleichen Rang belegte er in der selben Disziplin an den Weltmeisterschaften in Schladming (Ö). An den Junioren-Weltmeisterschaften blieb er anders als in den Jahren 2010, 2011 und 2012 ohne Medaille. Und im Europacup gab es keine einstellige Schlussklassierung. Deshalb dürfte das SM-Gold für Schmidiger ein Aufsteller bedeuten.
Am Sonntag werden an den Schweizer Meisterschaften in Davos noch der Riesenslalom der Männer und der Slalom der Frauen ausgetragen. (si)