Roveredo GR19-Jährige stirbt nach illegalem Rave – holten ihre Freunde zu spät Hilfe?
Am Sonntag brachte eine Gruppe von vier Leuten eine 19-jährige Frau von einem illegalen Rave in Roveredo GR in ein Spital nach Bellinzona, wo sie in der Nacht auf Montag starb. Laut einer Freundin soll die junge Frau Drogen konsumiert und an Anorexie gelitten haben.
- von
- Ammar Jusufi
Darum gehts
In der Nacht auf Montag ist eine 19-Jährige nach einem illegalen Rave im Spital in Bellinzona gestorben.
Ihre Freundin erzählt, dass Drogen im Spiel gewesen sein sollen.
Die Freunde sollen sich aus Angst vor der Polizei geweigert haben, einen Krankenwagen zu rufen.
Die 19-Jährige wurde schon seit längerer Zeit von ihren Eltern und ihrem Umfeld gewarnt.
Am Sonntagnachmittag wurde eine Frau (19) nach einem illegalen Rave von ihren Kolleginnen und Kollegen nach Bellinzona ins Spital gebracht. Als die junge Frau eingeliefert wurde, befand sie sich bereits in einem gesundheitlich sehr ernsten Zustand. In der Nacht auf Montag verstarb die 19-Jährige auf der Intensivstation.
Eine Freundin der 19-Jährigen erzählt gegenüber der Tessiner Zeitung «La Regione»: «Sie war ein wundervoller Mensch mit vielen Qualitäten. Leider ist sie in etwas Grösseres als sie selbst hineingerutscht, was sie getötet hat», sagt die Freundin. Laut ihr soll die verstorbene 19-Jährige Drogen konsumiert haben. Sie habe ihre Freundin seit einem Jahr immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass diese Substanzen ernsthafte Gesundheitsrisiken darstellen können. «Ich spreche zum Beispiel von Ketamin, welches sie konsumierte», so die Freundin. Ketamin ist ein Anästhetikum mit starker psychedelischer Wirkung.
Schon am Samstag ging es ihr nicht gut
Der illegale Rave fand am Fusse des Staudamms Roggiasca in Roveredo GR statt. «Am Samstag kam sie mit anderen Freunden an die Party und nicht mit mir», sagt die Freundin. Insgesamt sollen hundert Besucherinnen und Besucher an der Party gewesen sein. «Schon am Samstagabend haben wir alle gesehen, dass es ihr nicht gut geht», so die Freundin.
Die ganze Nacht lang habe die 19-jährige Frau abwesend gewirkt und habe keine Anzeichen einer Besserung gezeigt. «Am frühen Nachmittag, um etwa 14 Uhr, habe ich darauf bestanden, dass ein Krankenwagen gerufen wird, da ihr Herzschlag immer schwächer wurde», sagt die Freundin. Die Freunde der 19-Jährigen hätten sich geweigert, da sie nicht wollten, dass neben der Ambulanz auch die Polizei auftaucht und sie ihre Fahrausweise wegen Fahrunfähigkeit verlieren könnten.
Ihr Umfeld habe sie davor gewarnt
Nach Abschluss des Schulzentrums für das künstlerische Gewerbe von Lugano hatte die verstorbene Frau eine Ausbildung als Malerin begonnen. Bevor sie diese beenden konnte, widmete sie sich dem Tätowieren. «Nach dem, was sie mir erzählte, machten sich ihre Eltern grosse Sorgen um sie, ihre Gesundheit und ihr Umfeld», sagt die Freundin.
Die 19-jährige Frau soll magersüchtig gewesen sein. «Sie ass nur noch einen Bruchteil ihres Tagesbedarfs», sagt die Freundin. Die 19-Jährige soll sich ausserdem geweigert haben, auf ihre Familie oder den Rat ihrer Freunde zu hören. «Leider endete es auf die schlimmste Weise», so die Freundin.
Die Staatsanwaltschaft des Kanton Graubünden hat im Zusammenhang mit dem Todesfall der 19-Jährigen ein Verfahren eröffnet. Die Kantonspolizei Graubünden äusserte sich auf Anfrage von 20 Minuten nicht zu einer möglichen Todesursache.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, ein Problem mit illegalen Drogen?
Hier findest du Hilfe:
Sucht Schweiz, Tel. 0800 104 104
Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen
Feel-ok, Informationen für Jugendliche
Infodrog, Information und Substanzwarnungen
Hast du oder hat jemand, den du kennst, eine Essstörung?
Hier findest du Hilfe:
Fachstelle PEP, Beratung für Betroffene und Angehörige
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Elternberatung, Tel. 058 261 61 61
Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?
Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Lifewith.ch, für betroffene Geschwister
Verein Familientrauerbegleitung.ch
Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen
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