Dahms Spiegelungen1a-Schweizer und beschissene Trottel
Warum Schweizer Kinder essen; Trottel vs. Trottel; ein beschissenes Konzert und
DiCaprios 1a-Drogentipp: Wer mehr aus der wundersamen Welt der Schweizer Ess- und der britischen Reaktionskultur lernen will, muss zur Dahmspiegelung.
- von
- Philipp Dahm
Warum Schweizer Kinder essen, muss man erst ausführlich erklären, liebe Briten. Euer Klatschblatt «The Sun» hatte ja berichtet, dass arme Eidgenossen (schon ein erster Fehlansatz?) zu Hundefutter-Dosen greifen, wenn der kleine Hunger kommt. Der Titel der Geschichte: «Jen und Owens Doggystyle». Erst wird gemeldet, dass dank des Hundefilmes «Marley and Me» von Jennifer Aniston und Owen Wilson der Absatz von Hundefutter in Europa «wie eine Rakete abgegangen» sei. Das Duo hatte bei «Wetten, dass..?» einen Happen der Tiernahrung probiert – und auch «budgetbewusste Schweizer Familien essen eher dosenweise von dem Zeug, statt teurere Gerichte zu kaufen.» Ein «Migros»-Sprecher wird auch noch zitiert: «Es mag eklig klingen, aber Hundefutter wird nach menschlichen Standards hergestellt und ist ohne Bedenken essbar.» Zum Glück seiner hungernden Kinder wird der Mensch nicht mit Namen genannt, sonst müsste er sich wohl einen neuen Job suchen. Und liebe Briten, nur um das mal klarzustellen: Wir essen natürlich jede Menge Hundefutter. Aber nur unter bestimmten Umständen. Wenn wir etwa keine Deutschen mehr finden können – und das braucht schon eine Weile, nachdem uns die Kinder ausgegangen sind, die wir fressen – und wenn kein Katzenfutter mehr erhältlich ist, nur dann greifen wir vielleicht auch mal zu Chappi und Co. Nur dass das klar ist.
«Ich war bei Trottel vs. Trottel in Las Vegas», schrieb ein US-Blogger über eine Vorstellung des Budenzauberers Chris Angel. Der ertrickst sich seinen Lebensunterhalt im renommierten «Luxor»-Casino und hatte unlängst einen weiteren Blogger in seiner Show zu Gast – und zwar Perez Hilton, den Promi-Autor, der selbst ein Star geworden ist. Rund 600 000 Neugierige verfolgen seine Einträge beim Textdienst «Twitter», die auch ranzige Kommentare über die Show von Chris Angel enthielten. Das hat der Betroffene selbst auch mitbekommen, denn er sagte: «Ich muss jemand Besonderen hier im Saal erwähnen. Perez Hilton, steh bitte auf», begann der Magier während der Show. Und dann: «Wir haben das grösste Trottel-Arschloch der Welt im Haus.» Das kommt davon, wenn man die Vorstellung «unglaublich schlecht» nennt, aber der Blogger war ums Kontern nicht verlegen und antwortete nur lächelnd: «Danke für die Gratiskarten.»
Ein beschissenes Konzert brachte am 16. April Papa Roach über die Bühne. Wie das britische Magazin «Rock Sound» berichtet, scheint der Auftritt in Manchester einem Fan auf den Magen geschlagen zu sein. Der Unbekannte zog sich beim Spiel der Band die Hosen runter und - umschreiben wir es bildlich – drückte aus, was ihm über die Leber gelaufen war. Weil das Ganze so unglaublich klingt, hakte «Rock Sound» bei einem Roadie nach, der bestätigte: «Ich kann die Papa Roach-Geschichte bestätigen. Soweit ich weiss, wurde der Typ nicht erwischt. Ein Phantom-Scheisser.» Das deutsche Fachmagazin «Metal Hammer» weiss: «Der Gestank soll laut Nasenzeugen immens gewesen sein.»
DiCaprios 1a-Drogentipp hat uns Schauspieler Zac Efron überliefert. Der 34-jährige Leo hat seinem 21-jährigen Kollegen mit Blick auf die Hollywood-Karriere geraten: «Wenn man sich von Heroin fernhält, lassen sich alle Schwierigkeiten bewältigen.» Das hat also Mister «Titanic» dem Jungspund gesteckt: Heisst das, eine kleine Plastiktüte Klebstoff ist noch drin? Ein Steinchen Crack noch im Rahmen des Erlaubten? Was ist mit den merkwürdigen Bräuchen, sich Pillen oder kolumbianisches Gold anal einzuführen, um über die dortigen Schleimhäute das Teufelszeug schneller in seinen Körper zu bekommen? Wäre die Überschrift «Leo: Lieber LSD als Langeweile» legitim? Mein Gott, wo ist mein Ritalin?
Auch Udo Lindenberg und Oli Kalkofe haben Drogentipps parat. Quelle: YouTube