Luxus-SUV für 400'000 Franken – «unglaublich, wie viel Geld manche haben»

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Luxusautos«Unglaublich, wie viel Geld manche Leute haben»

Ein News-Scout nervt sich darüber, dass Schweizer so viel Geld für Luxusautos ausgeben. Ein Basler Unternehmer hält dagegen: Niemand müsse sich dafür schämen, wenn er teure Autos kaufe. 

Unglaublich, wie viel Geld manche für Luxuskarossen ausgeben, nervt sich ein News-Scout. Der Unternehmer und zweifache Ferrari-Besitzer Beat Mörker kontert: Jeder müsse selbst wissen, wofür er sein Geld ausgebe. 

Unglaublich, wie viel Geld manche für Luxuskarossen ausgeben, nervt sich ein News-Scout. Der Unternehmer und zweifache Ferrari-Besitzer Beat Mörker kontert: Jeder müsse selbst wissen, wofür er sein Geld ausgebe. 

20min/Vanessa Travasci

Hype um Luxusautos: darum gehts

  • Geldverschwendung oder sinnvolle Investition? Über Luxusautos scheiden sich die Geister.

  • In der Schweiz wollen sie viele kaufen, das sorgt für Wartefristen von bis zu zwei Jahren.

  • So viel Geld für einen Wagen auszugeben, sei nicht normal, nervt sich ein News-Scout.

  • Ein Unternehmer sieht das anders: Niemand müsse sich dafür schämen, wenn er teure Autos kaufe.

Die Schweiz fährt auf Luxus-SUVs ab: Die Wartefrist für einen Lamborghini Urus beträgt 18 bis 24 Monate, und der 400’000 Franken teure Ferrari Purosangue ist bis 2025 ausverkauft. Das bringt einen News-Scout in Rage: «Unglaublich, wie viel Geld manche haben. Auf dem Land könnte man sich dafür eine Eigentumswohnung kaufen.»

So gut verkaufen sich Lamborghinis und Rolls Royce

Lamborghini hat letztes Jahr 189 Autos an seine vier Händler in der Schweiz ausgeliefert. Neu gibt es einen fünften Händler in Lugano. Doch warum die lange Wartefrist, produziert Lamborghini zu wenig? «Nein, Luxusmarken und -produkte und insbesondere Lamborghini produzieren immer weniger als die Nachfrage», so Lamborghini. Das Werk sei voll ausgelastet, man habe die Auslieferungen um über 30 Prozent erhöht.

Rolls-Royce verkaufte letztes Jahr so viele Autos wie noch nie.

20min/nor

Die Schweizer Vertretung von Rolls-Royce Motor Cars sagt, dass es in der Schweiz immer eine hohe Nachfrage nach Luxusfahrzeugen gebe. Besonders hoch sei sie für das vollelektrisch angetriebene Coupé «Spectre», das rund 400’000 Franken kostet und ab Ende 2023 in die Schweiz kommt. Auch die Modelle Ghost und Cullinan seien sehr beliebt. Die Wartezeiten betragen je nach Modell und Ausstattung zwischen sechs und 18 Monaten. Man beliefere die Schweizer Händler nach fix zugeteilten Kontingenten.

«Ich war bei Lamborghini, um ein Modellauto des Urus zu kaufen, als Geburtstagsgeschenk für einen Freund», so die Person. Da habe ihr ein Manager gesagt, dass der Lamborghini Urus überall ausverkauft sei. Das bringe sie in Rage: «Für normale Menschen ist es nicht normal, dass man einfach mal so viel Geld für einen Wagen ausgeben kann.»

«Für normale Menschen ist es nicht normal, dass man einfach mal so viel Geld für einen Wagen ausgeben kann.»

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Träumst du von einem Luxusauto?

«Niemand muss sich schämen, wenn er teure Autos kauft»

«Niemand muss sich schämen, wenn er teure Autos kauft», kontert der Baselbieter Unternehmer Beat Mörker auf Anfrage der Redaktion. Er ist Fan von Luxuskarossen, besitzt einen Lamborghini Urus, einen Rolls Royce, zwei Ferraris – und fährt diese leidenschaftlich gerne. Jeder müsse selbst wissen, wofür er sein Geld ausgebe. Die Geschmäcker seien nun mal verschieden, sagt Mörker. Sein Motto: «Leben und leben lassen.»

«Wir müssen die Reichen nicht abfeiern wie die Amerikaner, aber es gibt keinen Grund dafür, dauernd mit dem Finger auf sie zu zeigen.»

Beat Mörker, Baselbieter Unternehmer und zweifacher Ferrari-Besitzer
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Der Baselbieter Unternehmer Beat Mörker verkaufte letztes Jahr diesen Ferrari für 140’051 Franken und spendete das Geld ans Hilfswerk Unicef für Kinder in der Ukraine.

Der Baselbieter Unternehmer Beat Mörker verkaufte letztes Jahr diesen Ferrari für 140’051 Franken und spendete das Geld ans Hilfswerk Unicef für Kinder in der Ukraine.

20min/Vanessa Travasci
In anderen Ländern erachte man es als cool, wenn es jemand geschafft habe und viel Geld und Erfolg im Leben habe. In der Schweiz herrsche hingegen oft Neid und Eifersucht vor, sagt der Unternehmer.

In anderen Ländern erachte man es als cool, wenn es jemand geschafft habe und viel Geld und Erfolg im Leben habe. In der Schweiz herrsche hingegen oft Neid und Eifersucht vor, sagt der Unternehmer.

20min/Vanessa Travasci

In anderen Ländern erachte man es als cool, wenn es jemand geschafft habe und viel Geld und Erfolg im Leben habe. In der Schweiz herrsche hingegen oft Neid und Eifersucht vor. «Wir müssen die Reichen nicht abfeiern wie die Amerikaner, aber es gibt keinen Grund dafür, dauernd mit dem Finger auf sie zu zeigen», sagt Mörker. Im Gegenteil: Wer viel Geld habe, bezahle auch sehr viele Steuern, und davon profitierten am Ende alle. 

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